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Hausgottesdienst –
7. Sonntag im Jahreskreis A
19.02.2023

Lied: Das Weizenkorn muss sterben (Gotteslob 210)

Einleitung

Manchmal sehen wir den Wald vor lauter Bäumen nicht, Oder wir sind einfach betriebsblind geworden. Wenn wir diese oder ähnliche Sprichwort gebrauchen, dann meinen wir: Manche Abläufe sind uns so vertraut geworden, dass es schwer fällt, Veränderungen wahrzunehmen, neue Ideen zuzulassen. Die Anliegen von Menschen, die anders denken, ernst zu nehmen. Sicher gehören auch die Texte der Bergpredigt, die wir seit einigen Sonntagen im Evangelium hören auch dazu. Sie sind uns so vertraut, dass wir sie oftmals mitsprechen können. Bitten wir den Herrn zu Beginn unseres Gottesdienstes um die Kraft, diese Weisungen in unserem Alltag zu leben.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, du bringst uns die Liebe des Vaters.
Herr, erbarme Dich unser.

Du zeigst uns den Weg zum Leben.
Christ, erbarme Dich unser.

Du bist mit uns auf dem Weg.
Herr, erbarme Dich unser.

Gebet

Guter Gott, dein Sohn wollte Beziehung stiften zwischen dir und den Menschen und unter uns Menschen. Hilf uns, das Böse durch das zu Gute zu überwinden und so das Werk deines Sohnes weiterzuführen, darum bitten wir durch Jesus Christus, unserem Bruder Freund und Erlöser. Amen.

Evangelium (Matthäus 5, 38-48)

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin! Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel! Und wenn dich einer zwingen will eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm! Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab! Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist!

Gedanken zum Evangelium:

Über viele Jahre hinweg, vielleicht sogar über Jahrzehnte hinweg, gelang es hervorragend, dieses Evangelium einfach so über sich ergehen zu lassen. Bei den Worten, auch die andere Wange hinzuhalten hat man vielleicht noch an einen Streit mit dem Nachbarn oder einer Kollegin gedacht und eben daran, nicht gleich mit Vorwürfen oder Beleidigungen zurück zu schlagen. Das ganze Gerede von der Feindesliebe ist halt so lange kein Problem, so lange es sich dabei einfach um Menschen handelt, über die man sich immer mal wieder ärgern muss oder mit denen man sich einfach nicht versteht. Da kann man sich dann schon mal an der eigenen Nase fassen und daran denken, dass man selbst wohl auch nicht ganz unschuldig ist, und dann versucht man halt, miteinander irgendwie auszukommen. Das Wort „Feind“ war ein Begriff aus – Gott sei Dank – längst vergangenen Zeiten, zumindest in Europa.
Aber jetzt sind diese Zeiten plötzlich wieder da. Es herrscht Krieg in Europa. Der Feind ist klar greifbar und hat auch einen Namen: Wladimir Putin. Mit der Rückendeckung seiner Lakaien und auch einem großen Teil der russischen Bevölkerung werden in seinem Auftrag Angst und Schrecken verbreitet und wahllos unschuldige Menschen getötet.
Hätte sich die Ukraine niemals wehren dürfen, um den Worten Jesu aus dem heutigen Evangelium gerecht zu werden? Hätte sie sich nach der gewaltsamen Annexion der Krim 2014 durch Russland gleich wieder komplett dem rücksichtslosen Nachbarland anschließen sollen?
„Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand.“
Im Angesicht des Schreckens und des Leids, mit dem Russland die Ukraine überzieht, ist dieser Satz, wenn man ihn wirklich wortwörtlich so stehen lässt, eine unerträgliche Zumutung. Und noch unerträglicher wird es, wenn man bedenkt, dass der Angreifer, der Böse, auch noch Rückendeckung erhält von Menschen – gemeint ist vor allem der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche – die behaupten, im Namen Christi zu sprechen.
Doch genauso wenig, wie die Ungerechten im Namen Jesu handeln, wenn sie ihre Gräueltaten begehen, genauso schwierig ist es, wenn man glaubt, durch das Ertragen von Leid oder sogar das Hinnehmen des eigenen Todes dem Willen Jesu zu folgen.
Natürlich ist manchmal das Leid oder der Tod unausweichlich, so wie für die Märtyrerinnen und Märtyrer der jungen Kirche oder eben für die Opfer von Krieg und Gewalt bis heute, aber es wäre fatal, hier göttlichen Willen zu unterstellen.
Wir glauben an einen Gott des Lebens. Damit ist nicht nur das ewige Leben nach dem Tod gemeint, sondern das Leben hier und heute in dieser Welt. Es soll ein Leben in Fülle sein, ein Leben im Frieden, ohne Not. Wenn jemand Leben bedroht, wenn jemand Unfrieden stiftet, wenn jemand Angst und Schrecken verbreitet, dann dürfen und sollen auch Christinnen und Christen aufstehen und für das Leben eintreten, ja für das Leben kämpfen. Dabei ist Gegengewalt selbstverständlich nicht der erste Schritt, sondern vielmehr das Zugehen aufeinander und das Bemühen um Verhandlungen und Gespräche. „Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm!“ Aber niemand, auch nicht Jesus, fordert, dass wir unser Leben hingeben müssen für unsere Feinde.
Und so kann und darf jeder und jede für das eigene Leben und das Leben anderer kämpfen, darf es verteidigen, auch wenn es in der letzten Konsequenz bedeutet, dass der Angreifer stirbt.
Die Feindesliebe, die Jesus einfordert, ist damit aber nicht vergessen oder hinfällig. Denn Selbstverteidigung ist das eine, Vergeltung und Rache aber das andere. Wenn die Gefahr abgewendet ist, dann sind Vergebung und Versöhnung der Schlüssel zum Frieden und eben nicht „Auge für Auge und Zahn für Zahn“.
Eines Tages wird auch dieser Krieg vorbei sein. Dann bleibt nur zu hoffen, dass die, die unendliches Leid erfahren haben, ihren Feinden verzeihen können und damit die Gewalt durchbrochen wird. Das wäre wahrhaftig ein göttliches Zeichen.

(Florian Meier)

Lied: Hilf, Herr meines Lebens (Gotteslob 440)

Fürbitten

Immer wieder müssen wir erkennen, wie sehr wir in unserem Handeln unseren Idealen nachhinken. Der Glaube, dass uns Gott auch in unserer Schwachheit beisteht, kann uns trösten und uns helfen, gelassen mit unseren Defiziten umzugehen.
Ihn lasst uns bitten:

In und außerhalb der Kirche ist Kritik und Jammern über unerträglich erscheinende Zu-stände zum Alltag geworden. Mehre in uns die Zuversicht, dass du deine Gemeinde stets begleitest.

Die Erdbeben der letzten Tage haben zigtausende Opfer gefordert. Schenke ihnen und allen, die im Rahmen der internationalen Solidarität dort arbeiten Trost und Stärke.

Es ist ein alter Menschheitstraum über alle ethnischen, religiösen und gesellschaftlichen Grenzen hinweg in Frieden miteinander zu leben. Lass uns offen und mit Humor zwischen den eigenen Vorstellungen und denen der anderen einen Ausgleich suchen.

In jedem von uns schlummert die Sehnsucht, von den anderen wahrgenommen und be-achtet zu werden. Hilf allen im Pflegebereich Tätigen, die Bedürfnisse der ihnen Anver-trauten wahrzunehmen und mit ihren eignen Möglichkeiten in Einklang zu bringen.

Du bist der Gott allen Lebens. Dir vertrauen wir unsere Verstorbenen an und beten für sie.

Dein Geist ist in uns lebendig. An uns liegt es, aus diesem Geist zu leben und unser Mitei-nander zu gestalten. Dich loben wir und danken dir jetzt und allezeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Seid heilig, denn ich, euer Gott, bin heilig, spricht der Herr (vgl. Lev 19,2):
So beten wir voll Vertrauen: Vater unser ...

Segensgebet

Gütiger Gott, du weißt um uns, du weißt, was uns auf der Seele liegt und was wir benötigen. Du schenkst uns die kommende Woche mit allen Möglichkeiten und Herausforderungen. Hilf uns, dir und uns treu zu bleiben und dich in dieser Welt zu bezeugen durch unser Reden und Handeln.
Dazu segne uns der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Meine engen Grenzen (Gotteslob 437)

 

 

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