Hausgottesdienst-2023-01-29 / 4. Sonntag im JK
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Beschreibung
Hausgottesdienst -
4. Sonntag im Jahreskreis (A),
29.01.2023
Lied: Sonne der Gerechtigkeit (GL 481, 1-2)
Einleitung
Gottes Wort macht Hoffnung, es macht Mut, aber auch nachdenklich. Es fordert uns Menschen heraus wie in den Seligpreisungen der Bergpredigt. Stellen wir uns diesen Worten. Lassen wir uns von ihnen leiten. Denn ihm, Jesus Christus, wollen wir folgen:
Kyrie-Ruf
Du stellst Menschen in die Mitte, die wir an den Rand schieben. Herr erbarme dich.
Du machst wertvoll, was wir für nichtig halten. Christus erbarme dich.
Du bist barmherzig, wo wir uns abwenden. Herr erbarme dich.
Gebet
Herr, unser Gott, du hast uns erschaffen, damit wir dich preisen. Gib, dass wir dich mit ungeteiltem Herzen anbeten und die Menschen lieben, wie du sie liebst. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Amen.
Evangelium (Mt 5,1-12a)
In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten, stieg er auf den Berg. Er setzte sich und seine Jünger traten zu ihm. Und er öffnete seinen Mund, er lehrte sie und sprach: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die rein sind im Herzen; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen. Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel.
Gedanken zum Evangelium
Wir hörten die Frohbotschaft nach Matthäus. Der Evangelist hebt Jesus als den neuen Mose hervor. Mose war die Autorität in Israel, weil er als der Prophet Jahwes vom Berg Sinai herab Gottes Gesetze verkündete. Jesus, der auch auf einen Berg gestiegen ist, setzt sich und belehrt mit größerer Vollmacht die Jünger und das Volk. Er formuliert in neuer Art seine Weisung. Er rückt Gottes Gebote in ein neues Licht. Er spricht in Form von Glückwünschen. Deshalb sagen wir: er verkündet die Seligpreisungen.
Jesus spricht seine Jünger und das Volk an. Er kennt das Leben der kleinen, armen Leute, die nichts haben, die man ausnutzt und unterbuttert, denen eine gnadenlose Schicht Mächtiger die Rechte wegnimmt. Jesus formuliert für diese Menschen acht markante Sätze, die mit „Selig, die“ beginnen. Er spricht von den Armen, von ungerecht Behandelten, von Menschen, denen Gewalt widerfährt. Er benennt solche, denen niemand Hoffnung und Mut zuspricht und ruft: „Selig seid ihr!", ihr werdet Recht und Trost finden, das Gottesreich erlangen, ihr werdet lachen und das Land besitzen.
Es mag bei uns die Frage aufkommen: Was kann so seligmachend und schön sein, wenn wir arm sind und gewaltlos leben, wenn uns Trauer und Schmerz niederbeugen, wenn wir ungerecht behandelt werden? Diese Situationen sind doch negativ und zerstören jede Freude am Leben. Wie können wir die Freude und Seligkeit erfahren, von denen Jesus spricht? Wie geht das? Klingt etwas zwischen den Zeilen mit? Was ist der Grundton, den es zu verstehen gilt?
Die Jünger kannten Jesus. Sie hörten schon länger, was er redete, und sahen, was er tat. Sie wussten, dass er nur Gutes vollbrachte und erkannten in ihm Gottes Menschenliebe und Erbarmen. In den Seligpreisungen formulierte er den Lebensstil Gottes.
Jesus lud ein, selig zu werden, indem man inmitten der äußerlich schwierigen Lage an die grenzenlose Liebe des Vaters im Himmel glaubt, der sich sogar um die Spatzen auf dem Dach kümmert und damit erst Recht um unser Wohlergehen. Jesus ermutigt und meint, dass wir in Not und Bedrängnis die Gnade haben, unser Vertrauen in den uns liebenden Vater zu setzen und dabei barmherzig wie er zu unseren Mitmenschen zu sein, die uns das Leben erschweren. Er sagt uns dabei die Früchte des Glaubens zu: die Freude und Seligkeit in Gott. Was Jesus verspricht, erfahren Menschen. Das bestätigen Zeugen wie mutige Bekenner, z.B. Franziskus, den man "Bruder Immerfroh" nannte, und Dietrich Bonhoeffer.
Später im 11. Kapitel greift Jesus nochmals auf, was er in der Bergpredigt verkündet: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht!“ Er ruft Dich und mich, wenn wir mit unserer Not den Schritt vertrauender Hingabe an den Vater und an ihn wagen.
Wie finden wir zu mehr und tieferem Vertrauen? Üben wir die kleinen Schritte der Liebe im Alltag zu Gott hin und zum Nächsten. Lassen wir uns vom Hl. Geist leiten, um uns füreinander zu öffnen und als Kirche zusammenzuwachsen für die Einheit der Menschen. Die Seligpreisungen haben die Kraft, in dem sich verbreitenden Egoismus und in einer Gewalt schürenden Angst anders zu leben.
(Bernhard Bossert)
Lied: Herr, gib uns Mut zum Hören (GL 448, 1-2)
Fürbitten
Gott der Güte! Du hast dich unwiderruflich auf die Seite der Schwachen gestellt. Dich bitten wir:
Beten wir für eine Kirche, die sich vom Geist Gottes und von Nächstenliebe leiten lässt.
Beten wir für alle Menschen, die in aufgezwungener Armut leben und sich nach einer gerechten Aufteilung der Güter sehnen.
Beten wir für alle, deren Leben sinn- und orientierungslos erscheint.
Beten wir um gewaltfreie Lösungen aller Konflikte im familiären, beruflichen, gesellschaftlichen und politischen Leben.
Beten wir für unsere Verstorbenen. Dein Erlösungswerk verhelfe ihnen zur ewigen Glückseligkeit.
Denn in deinem Sohn hast du uns das Heil verheißen. Dich loben wir, dich rühmen wir und beten dich an jetzt und allezeit. - Amen.
Einleitung zum Vaterunser
Jesus schenkt uns Hoffnung auf die Seligkeit. Mit seinen Worten beten wir zu Gott:
Vater unser im Himmel …
Schlussgedanken
Unsicher sind wir trotz Fortschritt, trotz Wachstum, trotz Macht!
Unsicher sind wir, wegen so vieler Parolen, wegen all der Veränderungen, wegen so vieler großer Versprechen!
Sicher können wir sein solange wir aufmerksam bleiben, solange der andere uns nicht gleichgültig ist, solange Gottes Wort uns erreicht!
Sicher können wir sein, weil Gott uns hält und uns versichert er ist mit uns!
Lied: Selig seid ihr, wenn ihr einfach lebt (GL 458, 1-4)