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Hausgottesdienst –
Taufe des Herrn ,
09.01.2022

 

Lied:
Nun freut euch ihr Christen (Gotteslob 239, 1-2)

 

Einleitung

Heute feiern wir das Fest der Taufe Jesu. Die Taufe im Jordan ist ein Wendepunkt im Leben Jesu: Er erfährt ausdrücklich, dass er Gottes geliebter Sohn ist, an dem Gott Gefallen hat. Auch für uns Getaufte gilt dieser Satz: "Du bist Gottes geliebter Sohn, Gottes geliebte Tochter von Anfang an." Wenn wir im heutigen Gottesdienst dem nachspüren, was dieser Satz für uns ganz persönlich bedeuten kann, kann das auch für uns zu einem Wendepunkt werden.

 

Kyrie-Ruf

Herr, Jesus Christus, wie Johannes hast du die Menschen zur Hinkehr zu Gott aufgerufen.
Herr, erbarme dich.

Du hast über uns Gottes Geist ausgegossen.
Christus, erbarme dich.

 In dir ist die Güte und Menschenliebe Gottes auf Erden sichtbar und spürbar geworden.
Herr, erbarme dich.

 

Gebet

Guter Gott, bei der Taufe im Jordan hast du Jesus als deinen geliebten Sohn angesprochen. Lass auch uns in diesem Gottesdienst spüren, dass du uns von Anfang an als deine Kinder liebst. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

 

Evangelium (Lukas 3, 15-16.21-22)

In jener Zeit war das Volk voll Erwartung und alle überlegten im Herzen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Christus sei. Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Es geschah aber, dass sich zusammen mit dem ganzen Volk auch Jesus taufen ließ. Und während er betete, öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.

 

Gedanken zum Evangelium:

Manche Eltern sind entsetzt, wenn ihr Nachwuchs plötzlich Unwörter benutzt, die sie nie und nimmer in der eigenen Familie erlernt haben können. Woher haben sie das? Vom Kindergarten? Vom Spielplatz? Manches erlernen Kinder schneller, als den Eltern lieb ist, indem sie andere nachahmen. Überrascht sind sie aber auch, wenn Kinder sich von Papa oder Mama etwas abschauen, was sie besser nicht mitbekommen hätten. Kinder sind lernfähig und nehmen vieles beiläufig etwas auf.

Aber auch Erwachsene sind für Überraschungen gut. In Diskussionen zeigt sich manchmal, aus welchen Zeitungen sie ihre Argumente beziehen oder was sie vom Stammtisch mitgenommen haben, wes Geistes Kind sie sind.

Woher beziehen wir unsere Informationen? Nicht alle haben wir uns mühsam angeeignet. Manches haben wir im Vorübergehen aufgeschnappt. Noch vor 20 Jahren wurden alle vom gleichen öffentlichen Rundfunk und Fernsehen mit Informationen versorgt. Oft wurde unserer Meinungsbildung ein wenig nachgeholfen. Inzwischen kann man sich auf dem freien Markt der Medien selbst bedienen. Wie unabhängig sind jedoch "unabhängige Medien" wirklich? Ihre Geldgeber wollen mitreden, Stimmung und Meinung machen. Und auch Abonnenten bezahlen nur für das, was sie gerne lesen, hören oder sehen wollen. Die Sozialen Medien wie Facebook und Twitter agieren sehr oft in sog. Blasen, d.h. hier tauschen Menschen ihre Meinung mit Menschen aus, die ähnlich denken wie sie selbst.
Bei aller Informationsfreiheit erhebt sich die nicht unwichtige Frage: Von wem lassen wir uns bilden? Von wem werden wir geistig geformt? Wes Geistes Kinder sind wir?

Der Bericht von der Taufe Jesu im Jordan durch Johannes den Täufer ist eine schöne Geschichte. Spannend wird er aber erst, wenn wir den Hintergrund beachten. Johannes predigt Umkehr und fordert seine "follower" auf, sich als Zeichen der Umkehr taufen zu lassen und so symbolisch das alte Fehlverhalten vom Wasser des Jordan abwaschen zu lassen. Er wird so zum Frontmann einer religiösen Erneuerungsbewegung. Immer mehr eckt er an. Als er sogar König Herodes wegen seines Verhältnisses zur Frau seines Bruders anprangert, lässt dieser ihn ins Gefängnis werfen.

Auch Jesus interessiert sich für den Täufer und reiht sich unter seine Jünger ein. Ob er mit Johannes blutsverwandt war, lässt sich nicht genau sagen. Auf jeden Fall war er mit ihm geistesverwandt. Von ihm ließ er sich anregen und geistig prägen, zum Missfallen von Teilen seiner Verwandtschaft, die ihn für verrückt hält. Nach der Ermordung des Johannes tritt Jesus in dessen Fußstapfen und beginnt selbst in Galiläa zu predigen, ähnlich wie Johannes. Galiläa ist weit genug weg von Jerusalem und Herodes ist dort gebietsmäßig nicht mehr zuständig.

Was bedeutet es nun, wenn sich über Jesus der Himmel auftut und der Heilige Geist auf ihn herabkommt? Beide werden vom Himmel her legitimiert und Jesus wird mit dem Wohnwollen Gottes und der Kraft des Heiligen Geistes ausgestattet. Im Akt der Taufe wird offenkundig, wes Geistes Kind er ist. Er hat sich von Johannes inspirieren lassen, in ihm und durch ihn wirkt aber von Anfang der Heilige Geist. Im Rückblick auf das Leben Jesu wird eine Linie sichtbar, die im "Empfangen vom Heiligen Geist" ihren Anfang nimmt und über das Geist-Erlebnis bei der Taufe bis hin zur Ausgießung des Heiligen Geistes über die "follower" Jesu im Pfingstereignis weitergeht.

Im Weihnachtsevangelium des Evangelisten Johannes haben wir den Satz gehört: "Allen, die ihn aufnahmen, gab er die Macht, Kinder Gottes zu werden." In der Taufe sind auch wir Kinder Gottes geworden. Auch auf uns ist der Heilige Geist herabgekommen. In der Tauf- und Firmfeier haben wir das zelebriert. Allerdings kommt es nun darauf an, was wir daraus machen. Denn oft ist es nur ein "Wasch mich, aber mach mich nicht nass!". Was bleibt davon nach der schönen Familienfeier? Lassen wir uns wirklich vom Geist Jesu formen, prägen? Wes Geistes Kinder sind wir? Sich vom Geist Gottes prägen zu lassen, ist eine Lebensaufgabe und ist nicht mit dem Akt der Taufspendung erledigt.

Viele junge Eltern lassen ihre Kinder nicht mehr taufen. Sie möchten diese später einmal selbst entscheiden lassen, ob sie Christen werden wollen. Klingt sehr reif, ich halte das aber für einen groben Trugschluss. Wenn Eltern ihren eigenen Glauben ernst nehmen und spürbar leben, wenn sie beten, die Sakramente feiern, das Wort Gottes hören und sich damit auseinandersetzen und wenn sie ihr Leben an den Geisteshaltungen Jesu ausrichten, werden ihre Kinder dies nicht nur spüren, sondern auch davon geprägt sein. Bis zu dem Zeitpunkt, wo sie reif sind, sich selbst zu entscheiden, werden sie ihre Eltern nachahmen und wie sie reden und denken. Es gibt keine wertneutrale Erziehung. Wenn Werte wertvoll sind, sind sie nicht beliebig.
Es liegt aber durchaus auf der Linie Jesu, wenn Eltern und Lehrer die Heranwachsenden zu kritikfähigen Menschen erziehen. Auch Jesus hat sich mit den Traditionen seines Volkes kritisch auseinandergesetzt. Kritisieren kann ich nur, was ich einigermaßen kenne.

Das Fest der Taufe Jesu ist für uns Christen eine große Herausforderung. Wieviel von dem Feuer und dem Heiligen Geist, von denen Johannes der Täufer gesprochen hat, lassen wir in unserem Leben zu? Von welchen Geistern, von welchen Geistesströmungen lassen wir uns prägen? Wer sich nicht für ein geistloses Leben entscheiden will und wer sich nicht nur vom Zeitgeist treiben lassen will, muss zusehen, dass er dem Geist Gottes in seinem persönlichen Leben Raum gibt.

 (Hans Hütter)

 

Lied:
Ich bin getauft und Gott geweiht (Gotteslob 491, 1-2)

 

Fürbitten

Herr, Jesus Christus, du bist das menschgewordene Wohlwollen Gottes. Dich bitten wir:

Lass alle Getauften die Kraft und das Feuer des Geistes Gottes erfahren.

 Schenke allen Getauften Freude am Glauben.

Mach alle Getauften zu glaubwürdigen Zeugen der Frohen Botschaft vom Reich Gottes. 

Schütze alle Getauften, die wegen ihres treuen Bekenntnisses zu dir verfolgt werden.

Schenke allen Menschen, die dein Evangelium noch nicht als Frohe Botschaft entdeckt haben, die Gnade des Glaubens.

Gib allen unseren verstorbenen Schwestern und Brüdern das verheißene ewige Erbe.

An dir, Herr Jesus Christus, hat Gott Wohlgefallen. Hilf uns, dass auch wir das Wohlgefallen unseres Vaters im Himmel finden, der du mit ihm lebst und wirkst im Heiligen Geist.

Amen.

 

Einleitung zum Vaterunser

Wir preisen dich, Vater, für die Offenbarung deines Sohnes am Jordan, für sein Hinabtauchen in die Tiefen des Wassers, für die Herabkunft des Heiligen Geistes.

Vater unser…

 

Segensgebet

Jesus, in der Taufe am Jordan hast du erfahren, dass es deine Berufung ist, Zeuge der Liebe Gottes zu sein. Sende jetzt uns aus, denn wir wollen dein Werk weiterführen, an dem Platz, an dem Ort, wo wir stehen, zusammen mit den Mitmenschen, mit denen wir leben, mit den Gaben, die wir empfangen haben. Amen.

Das gewähre uns der dreifaltige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

 

Lied:
Fest soll mein Taufbund immer stehn (Gotteslob 846)

 

 

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Impuls

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