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Pfarrerin Christel Mebert 2024Wort zum Sonntag
02.06.2024

 

Sehnsucht nach Neuem?

 

Heute aus Athen… Hier ungefähr muss Paulus damals gestanden haben, auf dem Areopag, die antike Akropolis im Rücken, als er den Athenern „was Neues“ erzählte. Auf Neues waren sie laut Apostelgeschichte 17,21 geradezu gierig, die Athener „und auch die Fremden, die bei ihnen wohnten“. Sie wollten nichts verpassen. Was könnte man ihnen wohl heute sagen?

Paulus hatte sich heftig aufgeregt über die Götzenbilder, von denen die Stadt damals wimmelte. Heute morgen war ich in Piräus, dem Hafen von Athen. Eigentlich sind es drei Häfen: einer für die Kreuzfahrtschiffe, schwimmende Hochhäuser, neben denen die Häuser auf der Landzunge, die gewiss nicht den Ärmsten gehören, sich fast mickrig ausnehmen; dann der gewerbliche Hafen an der Stelle des antiken Kriegshafens, wo die Flotte ausfuhr, die 480 v. C. bei Salamis Athen vor den Persern rettete – heute gehört der Hafen den Chinesen, auch einer Großmacht, die von hier aus Einfluss auf die EU-Politik nehmen kann und will; und schließlich die Mikrolimanos, wo die Yachten der Reichen & Schönen liegen und es edle Restaurants und Cafés gibt.

Mir scheint, hier werden immer noch Gold & Silber, Stärke & Einfluss „angebetet“. Sich hinstellen und den Athenern heute etwas von Jesus zu erzählen, das wäre lächerlich – schließlich gibt es eine Menge z.T. prächtiger Kirchen in der Stadt, einige 1000 Jahre alt und älter – das wäre also für sie auch gar nichts Neues mehr.

Damals setzte Paulus an einem schönen Zug der Athener an. Sie hatten bei ihren vielen Heiligtümern auch einen Altar für „den unbekannten Gott“ um keinen zu verärgern, der ihnen vielleicht helfen oder schaden könnte. Paulus sagt: „von dem, den ihr hier unbewusst verehrt, kann ich euch erzählen“ und dann spricht er von dem liebenden Gott, der „Leben, Odem und alles gibt“, der „nicht ferne von einem jeden von uns“ ist, und in dem wir „leben, weben und sind.“ Von Jesus erzählt er und von der Auferstehung der Toten – und da fangen sie an zu spotten. Andere wollen ihn „ein andermal dazu hören“. Klingt wie bei Asterix, wenn der Barde anfängt zu singen und die Dorfbewohner das Weite suchen mit der Ausrede „Mein Wildschwein brennt an!“ Hier verpassen sie eher nichts...

Bei unseren Konfirmanden erlebe ich das anders. Wenn wir mit ihnen über Gottes Welt und ein Wiedersehen mit lieben Menschen, die schon gestorben sind, sprechen, spüre ich riesengroße Sehnsucht, dass jemand vor ihnen einsteht für den Glauben, dass da etwas ist, dass es nicht nur Botenstoffe im Hirn sind, die solche Bilder erzeugen, dass auf der anderen Seite jemand ist, der sie unendlich liebt und der für sie etwas anderes und mehr will als „immer mehr“ oder „höher, schneller, weiter“. Der keine Karriere für sie im Auge hat, sondern mit Sinn und Zufriedenheit erfülltes Leben, in dem Liebe & Vertrauen die höheren Werte und Maßstäbe sind. Fast 2000 Jahre nach Paulus’ Predigten scheint das immer noch und immer wieder „was Neues“ zu sein, das einige nicht verpassen wollen.

Barbara Weichert,
ev.Pfarrerin in Zeitlofs

Aktuelles

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Glosse

Erst dachte ich, ich finde kein Thema, worüber ich meine Glosse schreiben könnte,
und jetzt hätte ich ganz Viele.

Z.Bsp. von der Fusswaschung am Gründonnerstagabend beim Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche, als mittendrinnen unser Mesner mit Wischmop kam, um das Wasser aufzuwischen, das aus Versehen auf dem Boden ausgeschüttet wurde. Er hat uns ein Beispiel echten Dienens gegeben, aus Sorge, dass keiner ausrutscht.

Oder von dem brennenden Messgewand bei dem Erstkommuniongottesdienst in Hausen, als ich zum Evangelium nicht nur innerlich, sondern äußerlich „Feuer und Flamme“ wurde und er Geistesgegenwart von unserem Priesterkandidaten Benedict gerettet wurde und meine davonfliegende Brille auch noch wie durch ein Wunder heil bleib. Das hat schon wie ein „Lauffeuer“ herumgesprochen.
Mit Gemeindereferentin Barbara Voll waren wir später noch im selben Gottesdienst als Krisenteam herausgefordert und haben uns bewährt.

 

Ganz brandaktuell und frisch ist aber noch das Erlebnis, das ich noch etwas Genauer umschreiben will:

Es geschah bei der ersten Trauung zu Beginn meines Hochzeitsmarathons 2025.

Bei Taufen und Trauungen biete ich immer eine besondere Möglichkeit der Fürbitten an, ganz bewusst andere mit einzubinden.
Die Eltern bzw. das Brautpaar dürfen sich Themen überlegen, für wen und was gebetet werden soll und suchen sich aus dem Familien- und Freundeskreis Personen aus, die dann die Fürbitte selbst schreiben und vorbeten.

2025 06 Fürbitten

Bei der Trauung kamen einige zu den Fürbitten nach vorne und zu einer Bitte gleich eine ganze Familie: Eine Mutter mit drei Kindern: Tochter, Sohn und der „Große Bruder“, der auch ministriert hat. (Der Vater war Trauzeuge und hatte schon eine eigene Bitte).

Die Mutter fing an mit: „Gott, wir beten für die Kinder, die wir dem Brautpaar wünschen…“
Und dann ging die Tochter ans Mikrophon: „Hoffentlich werden es Mädchen!“
Dann kam der jüngere Sohn: „Hoffentlich werden es Jungs!“
Und dann kam als drittes der ältere Bruder: „Kann auch beides sein!“ - nun, er hat ja selber „Beides“ als Geschwister.
Die Mutter schloss noch weitere berührende Bitten für die Kinder dieser Bitte an.

Nicht nur ich musste von Herzen lachen.
Einfach genial, herrlich, schön.

Ich bin mal gespannt, auf wen Gott bei dieser Bitte als erste hört und welchen Wunsch er erhört.

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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Euerdorf 06 24 Pfarrfest

Auszeit 2025 07 13 Meditation am Steinbruch