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Hausgottesdienst -
18. Sonntag im Jahreskreis (C), 03.08.2025

Lied: Herr, dir ist nichts verborgen (GL 428)

Einleitung

Jeder von uns hat Wünsche im Leben und an das Leben. Das kann der Wunsch nach einem eigenen Haus, nach einem eigenen Auto sein, oder es kann der Wunsch nach Freunden, nach Familie sein. Was auch immer wir uns wünschen – es ist der Wunsch nach einem erfüllten Leben. Die Lesung und auch das Evangelium zeigen uns: Gott allein kann letztlich unser Leben erfüllen, seine Worte, die wir hören, seine Liebe, die wir jetzt feiern.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, du machst unser Leben reich, wo wir auf dich hoffen.
Wie arm sind wir vor dir? Herr, erbarme dich.

Herr Jesus Christus, du bist gekommen, um uns ein Leben in Fülle und Erfüllung.
Wie unerfüllt fühlen wir uns oft? Christus, erbarme dich.

Herr Jesus Christus, du sagst: wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
Wie weit sind wir weg von dir? Herr, erbarme dich.

Gebet

Jesus, was hast dein Leben reich gemacht? Einzig und allein Gottes Liebe. Dafür hast du gebrannt. Du hast diese Liebe weiter geschenkt. Du schenkst uns auch jetzt diese Liebe, die unser wahrer Reichtum ist, in deinem Wort, das wir jetzt hören, in deinem Wort, das unsere Herzen erfüllt. Amen.

Evangelium (Lk 12,13-21)

In jener Zeit bat einer aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen! Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler bei euch eingesetzt? Dann sagte er zu den Leuten: Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier! Denn das Leben eines Menschen besteht nicht darin, dass einer im Überfluss seines Besitzes lebt. Und er erzählte ihnen folgendes Gleichnis:
Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. Da überlegte er bei sich selbst: Was soll ich tun? Ich habe keinen Platz, wo ich meine Ernte unterbringen könnte. Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. Dann werde ich zu meiner Seele sagen: Seele, nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freue dich! Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast? So geht es einem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber bei Gott nicht reich ist.

Gedanken zum Evangelium

Ein Mann hatte einen Terminkalender. Hier trug er viele Termine ein. Doch er spürte, dass sein Terminkalender zu klein war. Da kaufte er sich einen größeren Terminkalender. Hier hatte er mehr Platz für noch mehr Termine. Weil er so viele Termine hatte, war er bei vielen seiner Mitmenschen sehr beliebt. Er wurde in viele Ausschüsse gewählt. Doch eines Tages sprach Gott zu ihm: „Du Narr, heute stehst du auf meinem Terminkalender!“

Diesem Mann ist es so gegangen wie dem Bauer im Evangelium. Er führte ein Leben auf der Überholspur. Immer höher, immer weiter, immer mehr, immer besser, war sein Lebensmotto. Das ist auch bei vielen Mitmenschen und – Hand aufs Herz – bei vielen von uns selbst genauso. Wir wollen nichts verpassen, wollen besser dastehen als andere, wir wollen das größere Haus besitzen, wir wollen das schnellere Auto fahren, beruflich wollen wir viel erreichen… Wenn nicht mehr, dann doch wenigstens genauso viel wie andere. Ist unser Terminkalender auch groß genug für all das viele, was wir tun und erreichen wollen.
Jesus und auch der Weisheitslehrer Kohelet scheinen wie Spielverderber zu sein. Kohelet nennt alles, woran Menschen ihr Leben hängen „Windhauch“. Recht hat er. Denn alles kann schnell vorbei sein. Wir müssen nach unserem Tod alles unseren Nachkommen hinterlassen. Wir nehmen nichts mit ins Grab. Das letzte Hemd hat keine Taschen. Jesus sagt uns, wie schnell und unerwartet das Leben vorbei sein kann.
Kohelet und Jesus sind keine Spielverderber. Sie stehen mit beiden Füßen im Leben. Wir alle haben schon einmal miterlebt, wie schnell ein Leben zu Ende gehen kann, wie unerwartet ein Mensch uns verlässt. Viele von uns waren auf Beerdigungen von deutlich jüngeren Menschen. Der Satz älterer Menschen „Ich danke Gott für jeden Tag, an dem ich aufstehen kann“ zeugt von großer Dankbarkeit. Dieser Satz sollte das Lebensgefühl aller Menschen sein.
Alles ist Geschenk, nichts ist selbstverständlich. Erst bei Katastrophen spüren wird das. Eine unheilbare Krankheit macht alle Pläne zunichte. Eine Überschwemmung zerstört ein Haus, das liebevoll und mit viel Schweiß und Fleiß aufgebaut wurde. Eine Firmenpleite behindert berufliche Pläne. Das alles kann passieren.
Wenn Kohelet alles „Windhauch“ nennt, wenn Jesus uns diese Geschichte erzählt, dann zeigen sie uns, was unser wahrer Reichtum ist. Dieser Reichtum ist Gottes Liebe. Dieser Reichtum ist Gottes Wort. Gott verdirbt uns nicht die Freude am Leben. Denn Gott hat diese Welt erschaffen, damit wir uns an dieser Welt freuen. Wir können uns freuen an der schönen Natur. Wir dürfen uns freuen an einem schönen Essen. Wir dürfen Fortschritte erzielen, die uns das Leben erleichtern, sei es in der Medizin, sei es in der Technik. Wir dürfen uns freuen, wenn wir Feste feiern. Jesus war selbst auf vielen Festen. Niemand anderes freut sich mehr als Gott, wenn es uns wohlergeht.
Wichtig ist eine tiefe Haltung der Dankbarkeit. Diese Dankbarkeit Gott gegenüber ist ein großer Schatz für uns. Der Gutsbesitzer in der Evangelienerzählung baut auf seine eigene Sicherheit, auf seine eigenen Verdienste. Gott ist unser Reichtum, unsere Sicherheit. Gerade dieser Landwirt will sich selbst belohnen, für seine eigene Leistung: Ich, Ich, Ich – waren seine Worte. Er baut auf seine Leistung, den wahren Reichtum, dass Gottes Liebe ihn beschenkt hat, übersieht er.
Mit Gott aber bekommt alles, was unser Leben erfreut, den richtigen Platz. Wir sind versucht, unser Herz an alles zu hängen, was uns das Leben reicher zu machen scheint. Schnell kann das zu unserem Götzen werden. Sammeln wir Schätze bei Gott. Wenn wir in unserem Leben auf Gottes Liebe bauen, ist das nicht Windhauch. Das ist unser wahrer Reichtum. Steht auf unserem Terminkalender Gott an allererster Stelle?

(Jörg Thiemann)

Lied: Hilf, Herr meines Lebens (GL 440)

Fürbitten

Jesus, du schenkst uns das, was bleibt und für das ewige Leben ist. Wir bitten dich:

Hilf allen, die suchtkrank sind, geheilt und befreit zu werden.

Führe alle zu dir, die nach ihrer Berufung im Leben suchen.

Bekehre die Herzen aller, die den Sinn ihres Lebens und den Wert der Mitmenschen im Besitz sehen.

Steh deiner Kirche bei, dass sie den Menschen dieser Zeit Hoffnung schenkt.

Sei nahe allen Menschen, deren Leben durch Gewalt und Terror beeinträchtigt ist.

Erbarme dich unserer Verstorben, besonders dann, wenn sie auf Reichtum gebaut haben.

Dir sei Lob und Preis, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Mit dem Gebet Jesu zeigen wir die Gemeinschaft mit allen Menschen der Welt:
Vater unser im Himmel …

Segensgebet

Jesus, was ist das Ziel unseres Lebens? Einzig und allein deine Worte zu erfüllen, einzig und allein deine Liebe weiter zu schenken. Du bist unser wahrer Reichtum, alles andere, so gut es ist, ist auch hinfällig. Segne uns, durch unsere Worte und Taten die Herzen anderer zu bereichern. Amen.

Lied: Nun danket all und bringet Ehr (GL 403)

Aktuelles

Diakonweihe von Priesterkandidat Benedict Dürrlauf

Drei Männer werden Diakone Würzburg (POW) Den Priesteramtskandidaten Benedict Dürrlauf (32) aus Ochsenfurt sowie die Diakonatsbewerber Tobias Henrich (35) aus Lohr am Main  und Markus ...

Susanne Köhler wird als Gemeindereferentin für den Pastoralen Raum Bad Kissingen beauftragt

Fünf Frauen und zwei Männer werden Gemeinde- oder Pastoralreferent(inn)en Beauftragungsfeier mit Bischof Dr. Franz Jung am Freitag, 18. Juli, im Kiliansdom Würzburg (POW) Fünf Frauen und zwei ...

Kiliani Wallfahrtswoche 2025

In diesem Jahr steht die Kilianiwoche unter dem Thema: "Pilger der Hoffnung." Wie in jedem Jahr gedenken wir im Bistum Würzburg im Juli unserer Patrone Kilian, Kolonat und Totnan, die vor über 1.300 ...

Glosse

Erst dachte ich, ich finde kein Thema, worüber ich meine Glosse schreiben könnte,
und jetzt hätte ich ganz Viele.

Z.Bsp. von der Fusswaschung am Gründonnerstagabend beim Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche, als mittendrinnen unser Mesner mit Wischmop kam, um das Wasser aufzuwischen, das aus Versehen auf dem Boden ausgeschüttet wurde. Er hat uns ein Beispiel echten Dienens gegeben, aus Sorge, dass keiner ausrutscht.

Oder von dem brennenden Messgewand bei dem Erstkommuniongottesdienst in Hausen, als ich zum Evangelium nicht nur innerlich, sondern äußerlich „Feuer und Flamme“ wurde und er Geistesgegenwart von unserem Priesterkandidaten Benedict gerettet wurde und meine davonfliegende Brille auch noch wie durch ein Wunder heil bleib. Das hat schon wie ein „Lauffeuer“ herumgesprochen.
Mit Gemeindereferentin Barbara Voll waren wir später noch im selben Gottesdienst als Krisenteam herausgefordert und haben uns bewährt.

 

Ganz brandaktuell und frisch ist aber noch das Erlebnis, das ich noch etwas Genauer umschreiben will:

Es geschah bei der ersten Trauung zu Beginn meines Hochzeitsmarathons 2025.

Bei Taufen und Trauungen biete ich immer eine besondere Möglichkeit der Fürbitten an, ganz bewusst andere mit einzubinden.
Die Eltern bzw. das Brautpaar dürfen sich Themen überlegen, für wen und was gebetet werden soll und suchen sich aus dem Familien- und Freundeskreis Personen aus, die dann die Fürbitte selbst schreiben und vorbeten.

2025 06 Fürbitten

Bei der Trauung kamen einige zu den Fürbitten nach vorne und zu einer Bitte gleich eine ganze Familie: Eine Mutter mit drei Kindern: Tochter, Sohn und der „Große Bruder“, der auch ministriert hat. (Der Vater war Trauzeuge und hatte schon eine eigene Bitte).

Die Mutter fing an mit: „Gott, wir beten für die Kinder, die wir dem Brautpaar wünschen…“
Und dann ging die Tochter ans Mikrophon: „Hoffentlich werden es Mädchen!“
Dann kam der jüngere Sohn: „Hoffentlich werden es Jungs!“
Und dann kam als drittes der ältere Bruder: „Kann auch beides sein!“ - nun, er hat ja selber „Beides“ als Geschwister.
Die Mutter schloss noch weitere berührende Bitten für die Kinder dieser Bitte an.

Nicht nur ich musste von Herzen lachen.
Einfach genial, herrlich, schön.

Ich bin mal gespannt, auf wen Gott bei dieser Bitte als erste hört und welchen Wunsch er erhört.

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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Flohmarkt 02 17


 Fasching 02 05 Ascherl