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Hausgottesdienst
16. Sonntag im Jahreskreis (C)
20.07.2025

Lied: Liebster Jesu, wir sind hier (GL 149)

Einleitung

Heute werden wir durch das Evangelium eingeladen, uns neu zu überprüfen, ob wir nicht gerade wegen allem Eifer, den wir an den Tag legen, Wichtiges übersehen. Jesus lässt sich zu einem Besuch bei Maria und Marta einladen. Während sich Maria intensiv Jesus und seiner Botschaft widmet, sorgt sich Marta mehr um das Äußere. Auch wenn Maria von Jesus gelobt wird, möchte Jesus beiden ans Herz legen, als Erstes auf das Wichtige und Fundamentale im Leben zu achten und Wert zu legen.

Kyrie-Ruf

Herr, Jesus Christus, du bist Mensch geworden, um bei uns Menschen einzukehren.
Herr, erbarme dich.

Du bist den Menschen in ihren persönlichen Sorgen und Nöten begegnet.
Christus, erbarme dich.

In der Begegnung mit dir haben viele gespürt, dass das Reich Gottes angebrochen ist. Herr, erbarme dich.

Gebet

Gott. Dein Sohn ist zu uns gekommen, um uns zu begegnen. Gib, daß wir von ihm lernen, wie wir leben sollen. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus. Amen.

Evangelium (Lk 10,38-42)

In jener Zeit kam Jesus in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn gastlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen zu dienen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat den guten Teil gewählt, der wird ihr nicht genommen werden.

Gedanken zum Evangelium

Auf einem Aussiedlerhof hoch in den Bergen. Eine Frau steht im Hof an einer Pumpe. Immer wieder hebt und senkt sich der Schwengel. Klares Wasser schießt in mächtigem Strahl aus dem Rohr. Eimer für Eimer trägt sie in den Stall und tränkt das Vieh.
So etwas kennen wir vielleicht noch aus einem Film, aus Erzählungen der Großeltern, vielleicht auch aus Urlaubserfahrungen. Und wenn jemand ständig aus einem Brunnen Wasser herauspumpt und keine Zeit lässt, dass sich das Grundwasser wieder sammeln kann, ist der Brunnen bald versiegt, gleichsam ausgepumpt. „Ich bin ausgepumpt, ich bin total erschöpft“, so sagen wir auch in Bezug auf unsere Lebenssituation. Dann vor allem, wenn der Alltag mit seinen Anforderungen uns keine Zeit mehr lässt zur Regeneration, wenn die Hektik unseres Lebens uns keine Ruhe gönnt, wenn selbst das Wochenende mit unzähligen Unternehmungen, Besichtigungen, sportlichen Aktivitäten und kurzweiligen Vergnügungen ausgefüllt ist. Wo ist dann die Möglichkeit sich neu zu sammeln, Kraft zu schöpfen, sich zu erholen und zu sich selbst zu finden?
Lange bevor der Urlaub erfunden wurde, wurden die Menschen durch das Dritte Angebot (Gebot) Gottes zur Schabat-Ruhe eingeladen. So war im menschlichen Lebensrhythmus von wachen und schlafen, von arbeiten und feiern, der siebte Tag als Ruhetag fest eingeordnet. Der Sonntag und das arbeitsfreie Wochenende sollen uns die Möglichkeit geben aus aller Erschöpfung uns neu zu sammeln und Kraft zu tanken. Dabei hat sich insgesamt der Lebensrhythmus verändert. Nicht mehr der Wechsel von Werktag und Sonntag, sondern Dienst und Freizeit, Arbeitszeit und Urlaub wechseln sich ab. Wie früher der Sonntag, so soll heute der Urlaub heilend in unseren Alltag wirken. Auf diesem Hintergrund passt das heutige Evangelium besonders gut.
Jesus wollte bei seinem Besuch bestimmt nicht Marta und Maria gegeneinander ausspielen. Beider Verhalten hat ihre Berechtigung. Beides hat mit dem Gelingen oder dem Misslingen auch meines Lebens zu tun. Sie spiegeln beide Kräfte wider, die ich auch in mir spüre. Und wenn sich die eine oder die andere Kraft verselbständigt, sozusagen zum einzigen Inhalt meines Lebens wird, kann sie zerstörerisch wirken. Im Evangelium spricht Jesus Maria den besseren Teil zu. Marta verkörpert für viele Menschen die größere Versuchung: immer ist etwas zu tun. Vielen fällt es schwer, sich wie Maria Zeit zu nehmen zum Zuhören, zum Verweilen, Zeit für Stille. Letztlich geht es aber in unserem Leben darum, zur Begegnung mit Gott zu kommen. Das steckt hinter diesem beispielhaften Geschehen im Haus von Marta und Maria.
Und das gelingt nur im Hinhören, bei Ihm verweilen, sich Ihm öffnen – in der Stille, im Gebet. Nicht im „Bedienen“, alles Mögliche machen, was in gewissem Maß gut und richtig ist, wo wir aber immer auch in der Gefahr sind, nur zu handeln um des Handelns willen. Hier wird Leben aus dem Geist Gottes nur schwer gelingen, weil wir bald geistlos sind. Doch hier und jetzt sind wir zum sonntäglichen Gottesdienst versammelt – hier wird uns seine Nähe zugesprochen und geschenkt. Er möchte uns etwas von sich mitteilen, was wir für ihn sind, und dass er es nicht aufgibt, in uns seine Ebenbilder zu sehen. Er sagt uns, was er uns zutraut, wie wir an einer Welt mitbauen, in der alle Menschen menschenwürdig leben können. Dazu will er uns mit seinem Geist erfüllen. Um mich seinem Wort und Geist zu öffnen, brauche ich Abstand vom Getriebe des Alltags.
Der Sonntag soll sich vom Werktag unterscheiden, und der Urlaub von den Arbeitstagen. Die freie Zeit des Wochenendes und des Urlaubs ist Zeit für uns, Zeit für unsere Familie. Zeit, unsere Freiheit und Würde wieder zu entdecken, Zeit, wirklich wieder Mensch zu werden. Gerade diese Sommerwochen, in denen viele ihre Ferien verbringen, eröffnen uns die Chancen zur Ruhe zu kommen, und dem zuzuhören, der eine Vorstellung von einem gelingenden und erfüllten Leben für uns hat. Und Jesus zuzuhören ist vielfältig möglich: vor allem hier im Gottesdienst, aber auch bei einem Aufenthalt in der Natur – in der Betrachtung seiner Schöpfung. Überall sind wir eingeladen, aus Gottes unerschöpflichen Brunnen Kraft zu schöpfen – das bedeutet, den besseren Teil erwählt zu haben. In solchem Geschehen gleichsam neu geschaffen zu werden. Und dazu muss ich nicht unbedingt weit weg in den Urlaub. Nehmen wir uns also Zeit und Ruhe, damit wir wieder neu aus Gottes Liebe für uns schöpfen können.

(Jürgen Schwarz)

Lied: Herr, gib uns Mut zum Hören (GL 448)

Fürbitten

Guter Gott, du kennst die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen. Dir vertrauen wir unsere Sorgen an:

Wir bitten für alle Kinder und Jugendlichen, die bald Schulferien haben. Schütze und begleite sie bei all ihren Unternehmungen.

Wir beten für alle, die ihren Urlaub genießen oder planen. Schenke ihnen Erholung und Erfahrungen, die ihr Leben bereichern.

Wir beten für alle, die sich keinen Urlaub leisten können. Lass sie nicht von der Last ihres Lebens erdrückt werden.

Wir beten für alle, die als Flüchtlinge unterwegs sind. Führe sie an Ziele, an denen sie aufleben können.

Wir beten für alle, die ihre Lebensziele erreicht haben. Lass sie in der Begegnung mit dir Erfüllung finden.

Guter Gott und Vater, das Wissen um deine Gegenwart schenkt uns Ruhe und Geborgenheit: Dafür danken wir dir. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Als Gast möchte Jesus bei uns sein. Weil wir ihm unser Ohr geschenkt haben, kennen wir das Gebet, das er uns gelehrt hat:
Vater unser im Himmel …

Segen

Gott, der um alles weiß, was uns ausmacht, segne uns in unserer Geschäftigkeit und in unseren Ruhephasen.
Er segne uns, wenn unsere Sinne blockiert sind und wenn wir mit allen Sinnen auf Empfang sind.
Er segne uns in unseren verhaltenen Schritten und in den zielgerichteten.
So segne uns der Gott, den wir zu fassen versuchen als den Vater und den Sohn und den Hl. Geist. Amen.

Lied: Herr, unser Herr, wie bist du zugegen (GL 414)

Aktuelles

Susanne Köhler wird als Gemeindereferentin für den Pastoralen Raum Bad Kissingen beauftragt

Fünf Frauen und zwei Männer werden Gemeinde- oder Pastoralreferent(inn)en Beauftragungsfeier mit Bischof Dr. Franz Jung am Freitag, 18. Juli, im Kiliansdom Würzburg (POW) Fünf Frauen und zwei ...

Kiliani Wallfahrtswoche 2025

In diesem Jahr steht die Kilianiwoche unter dem Thema: "Pilger der Hoffnung." Wie in jedem Jahr gedenken wir im Bistum Würzburg im Juli unserer Patrone Kilian, Kolonat und Totnan, die vor über 1.300 ...

Botschafter/innen für den Kaholikentag 2026 gesucht

Der Katholikentag in Würzburg 2026 wirft bereits heute seine Schatten voraus. Als gastgebendes Bistum haben wir die Chance, mit dem Katholikentag den Menschen in Unterfranken vom 13.-17. Mai 2026 ein ...

Glosse

Erst dachte ich, ich finde kein Thema, worüber ich meine Glosse schreiben könnte,
und jetzt hätte ich ganz Viele.

Z.Bsp. von der Fusswaschung am Gründonnerstagabend beim Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche, als mittendrinnen unser Mesner mit Wischmop kam, um das Wasser aufzuwischen, das aus Versehen auf dem Boden ausgeschüttet wurde. Er hat uns ein Beispiel echten Dienens gegeben, aus Sorge, dass keiner ausrutscht.

Oder von dem brennenden Messgewand bei dem Erstkommuniongottesdienst in Hausen, als ich zum Evangelium nicht nur innerlich, sondern äußerlich „Feuer und Flamme“ wurde und er Geistesgegenwart von unserem Priesterkandidaten Benedict gerettet wurde und meine davonfliegende Brille auch noch wie durch ein Wunder heil bleib. Das hat schon wie ein „Lauffeuer“ herumgesprochen.
Mit Gemeindereferentin Barbara Voll waren wir später noch im selben Gottesdienst als Krisenteam herausgefordert und haben uns bewährt.

 

Ganz brandaktuell und frisch ist aber noch das Erlebnis, das ich noch etwas Genauer umschreiben will:

Es geschah bei der ersten Trauung zu Beginn meines Hochzeitsmarathons 2025.

Bei Taufen und Trauungen biete ich immer eine besondere Möglichkeit der Fürbitten an, ganz bewusst andere mit einzubinden.
Die Eltern bzw. das Brautpaar dürfen sich Themen überlegen, für wen und was gebetet werden soll und suchen sich aus dem Familien- und Freundeskreis Personen aus, die dann die Fürbitte selbst schreiben und vorbeten.

2025 06 Fürbitten

Bei der Trauung kamen einige zu den Fürbitten nach vorne und zu einer Bitte gleich eine ganze Familie: Eine Mutter mit drei Kindern: Tochter, Sohn und der „Große Bruder“, der auch ministriert hat. (Der Vater war Trauzeuge und hatte schon eine eigene Bitte).

Die Mutter fing an mit: „Gott, wir beten für die Kinder, die wir dem Brautpaar wünschen…“
Und dann ging die Tochter ans Mikrophon: „Hoffentlich werden es Mädchen!“
Dann kam der jüngere Sohn: „Hoffentlich werden es Jungs!“
Und dann kam als drittes der ältere Bruder: „Kann auch beides sein!“ - nun, er hat ja selber „Beides“ als Geschwister.
Die Mutter schloss noch weitere berührende Bitten für die Kinder dieser Bitte an.

Nicht nur ich musste von Herzen lachen.
Einfach genial, herrlich, schön.

Ich bin mal gespannt, auf wen Gott bei dieser Bitte als erste hört und welchen Wunsch er erhört.

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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Wallfahrt 06 07 Mit Rucksack und Bibel