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Hausgottesdienst
15. Sonntag i. J / C
13.07.2025

Lied: Kommt herbei, singt dem Herrn (Gotteslob 140)

Einleitung

Der barmherzige Samariter ist in vielen Kulturen auch jenseits des Christentums zum Sinnbild des Helfens geworden. In der Verkündigung der Frohen Botschaft steht er aber vor allem als Beispiel dafür, auf welche Weise wir Christinnen und Christen Zeuginnen und Zeugen der Liebe Gottes werden sollen. Seine Geschichte ist eine Provokation. Lassen wir uns heute auf sie ein.

Kyrie-Ruf

Jesus Christus, du bist Beispiel für die Liebe Gottes zu den Menschen.
Herr, erbarme dich.

Jesus Christus, du rufst auf zum Zeugnis für die Liebe.
Christus, erbarme dich.

Jesus Christus, du versprichst Heil und Heimat im Reich deines Vaters.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Guter Gott, du hast diese Welt und was in ihr lebt gut geschaffen. Dafür danken wir dir.
Du rufst uns auf, in der Zuwendung zum Nächsten deine Güte und Treue sichtbar werden zu lassen. Steh uns bei und hilf uns, zu erkennen, wo wir gefragt sind. So bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

Evangelium (Lukas 10,25-37)

In jener Zeit stand ein Gesetzeslehrer auf, um Jesus auf die Probe zu stellen, und fragte ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du? Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, mit deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst. Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach und du wirst leben! Der Gesetzeslehrer wollte sich rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halbtot liegen. Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging vorüber. Ebenso kam auch ein Levit zu der Stelle; er sah ihn und ging vorüber. Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam zu ihm; er sah ihn und hatte Mitleid,ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein eigenes Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. Und am nächsten Tag holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. Wer von diesen dreien meinst du, ist dem der Nächste geworden, der von den Räubern überfallen wurde? Der Gesetzeslehrer antwortete: Der barmherzig an ihm gehandelt hat.Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle du genauso!

Gedanken zum Evangelium:

Eugen Roth ist bekannt für seinen hintergründigen Humor und seine Gabe, mit spitzer Feder allzu menschliche Fehler und Schwächen bloß zu legen. Ein einem von Roths Gedichten heißt es unter der Überschrift „Begegnungen“:
Zwar fragen uns Bekannte stets, Wenn sie uns treffen: „Na, wie geht’s?“
Doch warten sie so lange nie, bis wir es sagen können, wie.
Wir stellen drum statt langer Klage, sofort die kurze Gegenfrage.
Dann ziehen höflich wir den Hut und sagen beide: „Danke gut!“.
Wir scheiden, ohne uns zu grollen - weil wir’s ja gar nicht wissen wollen.
(Eugen Roth: Ernst und heiter, S. 134)

Wir alle haben höchstwahrscheinlich schon Erfahrungen mit solchen „Begegnungen“ gemacht, die nur an der Oberfläche bleiben, die einem reinen Pflichtgefühl entspringen, aber dem Gegenüber mit seinen Erwartungen, Wünschen und Bedürfnissen in keiner Weise gerecht werden.
Wie anders kommt uns da das Verhalten des barmherzigen Samariters entgegen, der gar nicht groß fragt, wie es dem anderen geht. Mit einem Blick erkennt er, was Sache ist, was notwendig, sprich: Not-wendend ist. Er wendet sich zu. Er verbindet. Und zwar in doppelter Hinsicht: er verbindet die Wunden der Opfers und er verbindet sich zwischenmenschlich mit ihm. Er sorgt sich und er versorgt. Aus seinem Handeln spricht keine Gleichgültigkeit – wie bei den beiden anderen, die vorübergehen –, sondern Barmherzigkeit. Er hat Mitleid. Wörtlich übersetzt müsste es heißen: Es ging ihm an die Gedärme. Es ging ihm an die Nieren. Es ging ihm zu Herzen.
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um einmal einen Moment innezuhalten. Denn diese Frage: Wer ist dein Nächster? bzw. Wem bin ich zum Nächsten geworden? steht nach wie vor im Raum. Überlegen wir einmal kurz: Hatte ich in den vergangenen Tagen und Wochen eine Begegnung, die mir zu Herzen gegangen ist, die mir ans Gedärm gegangen, mich tief betroffen gemacht hat?
Oft sind wir so gefangen in unseren alltäglichen Handlungsabläufen, in unseren Strukturen, unseren Gewohnheiten, dass wir den Blick auf den verlieren, der im Moment meine Zuwendung und Hilfe braucht. Wir sind oft so sehr mit der Lösung unserer eigenen Probleme beschäftigt, dass wir gar nicht auf den Gedanken kommen, jemand könnte vielleicht noch größere Sorgen haben und in größeren Problemen stecken. Das Beispiel des barmherzigen Samariters will unseren Blick wieder weiten. Er will unser Herz wieder weit machen, damit wir auch die Sorgen, Fragen und Nöten unserer Mitmenschen wieder mehr an uns heran lassen – in einer Gesellschaft, die immer egoistischer, immer selbst verliebter zu werden scheint.
Was das heißen kann, beschreibt eine chassidische Geschichte.
Ein russischer Bauer fragte seinen Freund: „Sag mir, Iwan, liebst du mich?“ - „Natürlich liebe ich dich!“ - „Weißt du auch, was mir weht tut?“ - „Wie kann ich wissen, was dir weht tut?“ - „Wenn du nicht weißt, was mir weh tut, wie darfst du dann sagen, dass du mich liebst?“ (Geschichten für Sinndeuter, Georgs-Verlag, S. 62)

(Wolfgang Kempf)

Lied: Lass uns in deinem Namen (Gotteslob 446)

Fürbitten

Die Liebe Gottes zu uns ist Mensch geworden. Wir sind eingeladen, von dieser Liebe Zeugnis zu geben. Manchmal ist das nicht so einfach.
So rufen wir zu dir, guter Gott, und bitten dich:

Wir beten für alle, die auf der großen Weltbühne wie in privaten Beziehungen deutlich machen, dass ihnen ihr Nächster egal ist:
Schenke ihnen Einsicht zur Umkehr durch den Mann aus Samarien.

Wir beten für alle, die sich unter Einsatz ihres eigenen Lebens für die Opfer von Krieg und Gewalt einsetzen: Vergilt ihnen all das Gute, dass sie für Frieden und Gerechtigkeit leisten.

Wir beten für alle, die sich auf den Weg in die Ferien machen und Ruhe und Erholung suchen: Schenke ihnen eine gute Zeit, Einkehr bei sich selbst und Begegnungen mit Menschen, die guttun.

Wir beten für alle, die jetzt in dieser Sommerzeit Lebensabschnitte beenden und bald neu durchstarten: in Schule und Studium, in der Ausbildung, im Beruf. Zeige ihnen die richtigen Wege im Leben und lass sie Zufriedenheit und Freude erfahren.

Wir beten für alle, die sich nach diesem irdischen Leben nun der Liebe Gottes im Himmel erfreuen: Lass sie vollendet schauen, worauf sie ein Leben lang gehofft haben.

Guter Gott, wir glauben, dass deine Zuneigung zu uns grenzenlos ist. Dafür danken wir dir durch Christus, unseren Herrn.

Einleitung zum Vaterunser

Jesus nennt die Liebe zu Gott und zum Nächsten die Erfüllung des Gesetzes. So gilt unser Blick nun Gott und unserer Beziehung zu ihm.
Wir können beten:
Vater unser…

Segensgebet

Im „Sonnenschein“ unseres Lebens und in den „Gewittern“ unseres Lebens zeige du dich als Gott mit uns.
Im „Unterwegssein“ unseres Lebens und im „Zu-Hause-Sein“ unseres Lebens zeige du dich als Gott mit uns.
In den Aufbrüchen unseres Lebens und im Ankommen unseres Lebens zeige du dich als Gott mit uns.
Du Gott mit uns, in all unserem Sein, lege du segnend und begleitend deine schützenden Hände auf uns.
Du, der Vater und der Sohn und der Hl. Geist Amen.

Lied: Wohl denen, die da wandeln (Gotteslob 543)

Aktuelles

Susanne Köhler wird als Gemeindereferentin für den Pastoralen Raum Bad Kissingen beauftragt

Fünf Frauen und zwei Männer werden Gemeinde- oder Pastoralreferent(inn)en Beauftragungsfeier mit Bischof Dr. Franz Jung am Freitag, 18. Juli, im Kiliansdom Würzburg (POW) Fünf Frauen und zwei ...

Kiliani Wallfahrtswoche 2025

In diesem Jahr steht die Kilianiwoche unter dem Thema: "Pilger der Hoffnung." Wie in jedem Jahr gedenken wir im Bistum Würzburg im Juli unserer Patrone Kilian, Kolonat und Totnan, die vor über 1.300 ...

Botschafter/innen für den Kaholikentag 2026 gesucht

Der Katholikentag in Würzburg 2026 wirft bereits heute seine Schatten voraus. Als gastgebendes Bistum haben wir die Chance, mit dem Katholikentag den Menschen in Unterfranken vom 13.-17. Mai 2026 ein ...

Glosse

Erst dachte ich, ich finde kein Thema, worüber ich meine Glosse schreiben könnte,
und jetzt hätte ich ganz Viele.

Z.Bsp. von der Fusswaschung am Gründonnerstagabend beim Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche, als mittendrinnen unser Mesner mit Wischmop kam, um das Wasser aufzuwischen, das aus Versehen auf dem Boden ausgeschüttet wurde. Er hat uns ein Beispiel echten Dienens gegeben, aus Sorge, dass keiner ausrutscht.

Oder von dem brennenden Messgewand bei dem Erstkommuniongottesdienst in Hausen, als ich zum Evangelium nicht nur innerlich, sondern äußerlich „Feuer und Flamme“ wurde und er Geistesgegenwart von unserem Priesterkandidaten Benedict gerettet wurde und meine davonfliegende Brille auch noch wie durch ein Wunder heil bleib. Das hat schon wie ein „Lauffeuer“ herumgesprochen.
Mit Gemeindereferentin Barbara Voll waren wir später noch im selben Gottesdienst als Krisenteam herausgefordert und haben uns bewährt.

 

Ganz brandaktuell und frisch ist aber noch das Erlebnis, das ich noch etwas Genauer umschreiben will:

Es geschah bei der ersten Trauung zu Beginn meines Hochzeitsmarathons 2025.

Bei Taufen und Trauungen biete ich immer eine besondere Möglichkeit der Fürbitten an, ganz bewusst andere mit einzubinden.
Die Eltern bzw. das Brautpaar dürfen sich Themen überlegen, für wen und was gebetet werden soll und suchen sich aus dem Familien- und Freundeskreis Personen aus, die dann die Fürbitte selbst schreiben und vorbeten.

2025 06 Fürbitten

Bei der Trauung kamen einige zu den Fürbitten nach vorne und zu einer Bitte gleich eine ganze Familie: Eine Mutter mit drei Kindern: Tochter, Sohn und der „Große Bruder“, der auch ministriert hat. (Der Vater war Trauzeuge und hatte schon eine eigene Bitte).

Die Mutter fing an mit: „Gott, wir beten für die Kinder, die wir dem Brautpaar wünschen…“
Und dann ging die Tochter ans Mikrophon: „Hoffentlich werden es Mädchen!“
Dann kam der jüngere Sohn: „Hoffentlich werden es Jungs!“
Und dann kam als drittes der ältere Bruder: „Kann auch beides sein!“ - nun, er hat ja selber „Beides“ als Geschwister.
Die Mutter schloss noch weitere berührende Bitten für die Kinder dieser Bitte an.

Nicht nur ich musste von Herzen lachen.
Einfach genial, herrlich, schön.

Ich bin mal gespannt, auf wen Gott bei dieser Bitte als erste hört und welchen Wunsch er erhört.

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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