logo st benedikt

Direkter Download von dieser Webseite :

Download

Hausgottesdienst
12. Sonntag im Jahreskreis (C)
22.06.2025

Lied: Hilf, Herr meines Lebens (GL 440)

Einleitung

Im heutigen Evangelium erhalten wir einen kurzen Einblick in den Glaubensweg der Jünger. Es gelingt ihnen, sich in Bezug auf den Messias vom allgemeinen Wunschdenken und den Erwartungen im Volk zu befreien. Nach und nach erkennen sie, dass Jesus wahrhaft der verheißene Messias ist, auch wenn er den Vorstellungen und Erwartungen der Allgemeinheit nicht entspricht. Wenden wir uns dem Messias zu.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, ganz eins mit dem Vater kamst du zu unserem Heil auf die Erde. Herr, erbarme dich.

Dem Willen Gottes, des Vaters, wusstest du dich in deinem Denken und Handeln verpflichtet. Christus, erbarme dich.

Du lädst uns ein, mit Sorgfalt und Hingabe dein Leben nachzuahmen.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Gott, Jesus Christus hat uns in Tod und Auferstehung den Weg zum Leben gewiesen. Schenk uns die Kraft, ihm auf seinem Weg zu folgen. Durch ihn, der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen.

Evangelium (Lk 9,18-24)

In jener Zeit betete Jesus für sich allein und die Jünger waren bei ihm. Da fragte er sie: Für wen halten mich die Leute? Sie antworteten: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija; wieder andere sagen: Einer der alten Propheten ist auferstanden. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete: Für den Christus Gottes. Doch er befahl ihnen und wies sie an, es niemandem zu sagen. Und er sagte: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet und am dritten Tage auferweckt werden. Zu allen sagte er: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.

Gedanken zum Evangelium

Wenn Jesus uns diese Frage stellen würde – ich bin mir ganz sicher, dass kaum jemand hier lange überlegen müsste. Die Antworten kämen wie aus der Pistole geschossen. Ist doch klar, wer Jesus Christus ist! Jesus Christus, das ist der Sohn Gottes, der Menschensohn, unser Heiland und Erlöser! Keiner von uns müsste da lange überlegen!
Petrus hat auch nicht lange überlegt! "Du bist der Messias Gottes!" hat er Jesus geantwortet. Und wahrscheinlich war er ganz stolz darauf, mit seiner Antwort mitten ins Schwarze getroffen zu haben.
Eines ist dann aber komisch: Wieso reagiert Jesus dann so eigenartig. Nicht: "Toll, dass du das begriffen hast!" Nicht: "Sagt das jetzt allen weiter, dass möglichst viele es hören!" Auf die überschwängliche Antwort des Petrus folgt im heutigen Evangelium ganz einfach der Satz: "Doch er verbot ihnen streng, es jemand weiterzusagen." Wieso reagiert Jesus so eigenartig? Warum verbietet er, das mit dem Messias weiterzuerzählen? Hatte Petrus denn etwas falsches gesagt?
Nun, es gibt offensichtlich Antworten, die sind so richtig, dass sie schon wieder völlig falsch sind. Was hieß das denn: "Du bist der Messias Gottes?" Für Menschen zur Zeit Jesu war völlig klar, wer der Messias war und was der zu tun hatte: Der Messias, das ist derjenige, der die Römer aus dem Land wirft, der die alte Herrlichkeit wieder herstellt und Israel glorreichen Zeiten entgegenführt! Das ist der Messias, das haben sich die Menschen damals darunter vorgestellt. Und auch Petrus dachte beim Wort "Messias" genau an diese Dinge.
Das war so richtig, dass es schon wieder völlig falsch war. Als nämlich die Zeiten dann gar nicht mehr so glorreich waren, wie Petrus sich das vorgestellt hatte, als dann alles zusammenzubrechen drohte und der Kreuzweg begann, da zeigte sich, wie falsch die Vorstellung war, die Petrus sich vom Messias gemacht hatte, da zeigte sich, dass er eigentlich überhaupt nicht verstanden hatte, wer dieser Jesus Christus war. Und genauso schnell, wie er damals - "Du bist der Messias" - gesagt hatte, genauso schnell sagte er dann: "Ich kenne diesen Menschen nicht!"
Für wen haltet Ihr mich? Für wen halten wir ihn, diesen Jesus von Nazaret? Antworten wir nicht zu schnell, überlegen wir gut, wer er für uns ist!
Ja, er ist der, der uns versprochen hat, dass er uns die Fülle des Lebens schenken möchte. Er ist der, der uns zugesagt hat, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist und dass, wer sich an ihn hält, nie das Ziel verfehlen kann. Er ist derjenige, der uns den Geist und die Begeisterung, das Hochgefühl religiöser Großveranstaltungen und die Laola-Welle der Katholikentage schenkt.
Aber er ist auch derjenige, der gesagt hat, dass ihm nachzufolgen, das Kreuz auf sich zu nehmen heißt, der uns nie versprochen hat, dass für seine Jünger der Himmel voller Geigen hängt und die Wolken rosarot sind. Er ist auch derjenige, der nie einen Zweifel daran gelassen hat, dass es das Paradies auf Erden nicht gibt.
Wer ist er für uns? Wofür halten wir ihn? Fragen wir uns gut, und geben wir keine vorschnellen Antworten. Vorschnelle Antworten tragen nicht. Wer sich mit vorschnellen Antworten zufrieden gibt, läuft sehr leicht Gefahr, am Ende, dann nämlich, wenn Nachfolge Christi kein Zuckerschlecken mehr ist, wenn auch für uns der Kreuzweg beginnt, dann genauso wie Petrus sagen zu müssen: "Ich kenne diesen Menschen nicht!"
Fragen wir uns gut, für wen wir ihn halten, und geben wir uns nicht mit halben Wahrheiten zufrieden. Halbe Wahrheiten tragen nämlich nicht. Im Ernstfall ist die halbe Wahrheit oft ein ganzer Irrtum.

(Jörg Sieger)

Lied: Herr, du bist mein Leben (GL 456)

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du willst, dass auch wir uns zu einer konsequenten Nachahmung deines Denkens und Handelns ansprechen lassen. Hilf uns, Gottes Willen sehr ernst zu nehmen und uns von ihm leiten zu lassen.

Verleihe uns Kraft, wenn die Nachahmung deines Lebens uns Mühe, Mut und Ausdauer abverlangt.

Öffne unsere Augen und Herzen für die Nöte der Menschen, damit wir ihnen rechtzeitig und in guter Weise zu Hilfe eilen.

Segne die Verkünder der Botschaft Jesu in unseren Gemeinden und Missionsgebieten und schenke ihnen Erfolg.

Bewahre alle vor Unglück, die sich zur Rettung und Bergung anderer einsetzen.

Stehe den Sterbenden bei und nimm die Verstorbenen auf in die Gemeinschaft mit dir.

Herr Jesus Christus, wir wollen uns an der Weiterführung dessen beteiligen, das du begonnen hast. Wir danken dir für deinen Beistand und das Vertrauen, das du in uns setzt. Sei gepriesen, du unser Heilbringer und Messias. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

In der Taufe und Firmung hat Gott uns zu seinen Söhnen und Töchtern gemacht. Jeden Tag ruft er uns zur Nachfolge auf. Voller Vertrauen beten wir:
Vater unser im Himmel …

Segen

Du bist ganz anders, Gott,als wir dich denken,das hast du uns gezeigt in Jesus Christus. Er, der dein Sohn ist und Licht von deinem Lichte, er ist demütig seinen Weg gegangen - so hast du uns gerettet. Wir danken dir, dass du gekommen bist in diesem Menschen und dass du uns so nahe bist heute und alle Tage.
So segne uns Gott, der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amenn.

Lied: Das Jahr steht auf der Höhe (GL 465)

Aktuelles

Botschafter/innen für den Kaholikentag 2026 gesucht

Der Katholikentag in Würzburg 2026 wirft bereits heute seine Schatten voraus. Als gastgebendes Bistum haben wir die Chance, mit dem Katholikentag den Menschen in Unterfranken vom 13.-17. Mai 2026 ein ...

Kreuzbergwallfahrt Euerdorf

"Eine ganz besondere Erfahnrung" Der 19. und 20. Juli 2025 ist für viele Gläubige der Marktgemeinde Euerdorf und Umgebung bereits fest vorgemerkt: Die Kreuzbruderschaft Euerdorf bricht ...

„Ich bin ganz begeistert“

Würzburg (POW) Bischof Dr. Franz Jung und Weihbischof Paul Reder freuen sich über die Wahl des neuen Papstes. „Der Heilige Geist hat gewirkt. Ich bin ganz begeistert“, sagte Bischof Jung nach der ...

Glosse

Erst dachte ich, ich finde kein Thema, worüber ich meine Glosse schreiben könnte,
und jetzt hätte ich ganz Viele.

Z.Bsp. von der Fusswaschung am Gründonnerstagabend beim Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche, als mittendrinnen unser Mesner mit Wischmop kam, um das Wasser aufzuwischen, das aus Versehen auf dem Boden ausgeschüttet wurde. Er hat uns ein Beispiel echten Dienens gegeben, aus Sorge, dass keiner ausrutscht.

Oder von dem brennenden Messgewand bei dem Erstkommuniongottesdienst in Hausen, als ich zum Evangelium nicht nur innerlich, sondern äußerlich „Feuer und Flamme“ wurde und er Geistesgegenwart von unserem Priesterkandidaten Benedict gerettet wurde und meine davonfliegende Brille auch noch wie durch ein Wunder heil bleib. Das hat schon wie ein „Lauffeuer“ herumgesprochen.
Mit Gemeindereferentin Barbara Voll waren wir später noch im selben Gottesdienst als Krisenteam herausgefordert und haben uns bewährt.

 

Ganz brandaktuell und frisch ist aber noch das Erlebnis, das ich noch etwas Genauer umschreiben will:

Es geschah bei der ersten Trauung zu Beginn meines Hochzeitsmarathons 2025.

Bei Taufen und Trauungen biete ich immer eine besondere Möglichkeit der Fürbitten an, ganz bewusst andere mit einzubinden.
Die Eltern bzw. das Brautpaar dürfen sich Themen überlegen, für wen und was gebetet werden soll und suchen sich aus dem Familien- und Freundeskreis Personen aus, die dann die Fürbitte selbst schreiben und vorbeten.

2025 06 Fürbitten

Bei der Trauung kamen einige zu den Fürbitten nach vorne und zu einer Bitte gleich eine ganze Familie: Eine Mutter mit drei Kindern: Tochter, Sohn und der „Große Bruder“, der auch ministriert hat. (Der Vater war Trauzeuge und hatte schon eine eigene Bitte).

Die Mutter fing an mit: „Gott, wir beten für die Kinder, die wir dem Brautpaar wünschen…“
Und dann ging die Tochter ans Mikrophon: „Hoffentlich werden es Mädchen!“
Dann kam der jüngere Sohn: „Hoffentlich werden es Jungs!“
Und dann kam als drittes der ältere Bruder: „Kann auch beides sein!“ - nun, er hat ja selber „Beides“ als Geschwister.
Die Mutter schloss noch weitere berührende Bitten für die Kinder dieser Bitte an.

Nicht nur ich musste von Herzen lachen.
Einfach genial, herrlich, schön.

Ich bin mal gespannt, auf wen Gott bei dieser Bitte als erste hört und welchen Wunsch er erhört.

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

­

EU 2025 06 27 Patrozinium