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Hausgottesdienst
Dreifaltigkeitssonntag (C)
15.06.2025

Lied: Kommt herbei, singt dem Herrn (GL 140)

Einleitung

Am Sonntag nach Pfingsten feiern wir das Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit. Mit dem Pfingstfest haben wir gleichsam die Vollzahl der großen Glaubensgeheimnisse erreicht.
Dieses Fest ist aber mehr als ein Nachklang des Pfingstfestes. Es fordert uns auf, die Größe Gottes allen Menschen bekannt zu machen. Niemand kann Gott voll begreifen und sein Geheimnis voll erfassen. Es ist aber wichtig, dass wir dennoch von Gott reden und unseren Glauben an ihn zum Ausdruck bringen, auch wenn die Worte, die uns dafür zur Verfügung stehen, nicht ausreichen. Treten wir vor den dreifaltigen Gott hin und bitten wir ihn um sein Erbarmen.

Kyrie-Ruf

Herr, Jesus Christus, du bist aus der Liebe des Vaters hervorgegangen.
Herr, erbarme dich.

Der Geist der Liebe hat dich angetrieben, das Reich des Vaters den Menschen zu erschließen.
Christus, erbarme dich.

Du wirkst in unserer Welt durch den Heiligen Geist.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Wir staunen über dich, Gott. Du bist reich an Liebe und Erbarmen. Du zeigst dich uns an vielen Stellen, mit vielen Gesichtern, in kleinen und großen Begegnungen. Du weißt, wie kompliziert wir sind, wie viele Seiten wir haben, wie viele Falten wir werfen. Lass uns deiner Liebe geborgen sein, schenke uns dein Wort, gib uns einen Platz an deinem Tisch. Deine Liebe ist ein großes Geheimnis. Wir danken dir Durch Jesus, den Anfänger und Vollender unseres Glauben, in der Kraft deines Geistes, heute. Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Evangelium (Joh 16, 12-15)

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird reden, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.

Gedanken zum Evangelium

Ich möchte Ihnen heute von einem kleinen Waldstück erzählen, oder genauer, von einer kleinen Lichtung, mitten in diesem Wald. Dort nämlich, schon beinahe am Rande dieser Lichtung, dort entspringt eine kleine Quelle. Munter sprudelt das Wasser aus der Erde hervor, sammelt sich zu Füßen eines großen Baumes und formiert sich dann zu einem kleinen Bach. Über unzählige Steine hinweg gräbt sich jener kleine Bach dann seinen Weg den Hang hinunter, bis weit hinein in das Tal. Und er wächst dabei, er wird größer und mächtiger, wird zu einem richtigen Gebirgsbach. Und unten im Tal, wo dieser Bach dann ankommt, dort ist er dann schon so groß geworden, dass die Menschen, die an seinem Ufer wohnen, bereits von einem Fluss sprechen.
Aus der kleinen Quelle, die mitten im Wald entspringt ist ein kleiner Fluss geworden, ein Fluss, der sich dann ganz am Ende, fernab von seinem Ursprung im Wald in ein großes Meer ergießen wird. Davon wollte ich Ihnen heute erzählen: von einer Quelle, von einem Bach und einem Fluss.
Und ich tue das ganz bewusst heute am Dreifaltigkeitssonntag; nicht weil diese Quelle etwa berühmt wäre oder etwas besonders darstellen würde, ich tue es deswegen, weil mir so eine Quelle geholfen hat. Sie hat mir geholfen, als ich mich schon fast verzweifelt gefragt habe, was die Theologie denn meint, wenn sie von der Dreifaltigkeit spricht.
Es gibt schließlich denke ich in unserem Glauben keinen schwierigeren Punkt als dieses Sprechen vom dreifaltigen Gott, von einem Gott, der ein einziger ist, aber dennoch in drei Personen existiert. Da haben sich zu allen Zeiten die klügsten Theologen die Köpfe darüber zerbrochen, ohne auch nur auf einen grünen Zweig zu kommen. Und vermutlich wird das auch so bleiben, denn verstehen wird man das was man mit Dreifaltigkeit meint mit Sicherheit nicht. Das hieße ja, dass wir mit unserem kleinen Kopf, Gott verstehen könnten. Gott aber wird für uns immer ein Geheimnis bleiben.
Wo aber all unser Denken versagt, da hat mir dann diese kleine Quelle geholfen. Ein Bild, ein wunderschönes Bild, das mir ein klein wenig hilft, mit diesem ach so schwer verständlichen Satz von der Dreifaltigkeit zumindest ein klein wenig umgehen zu können. Im 4. Jahrhundert hat der große Theologe Gregor von Nazianz diese Geschichte von der Quelle, dem Bach und dem Fluss zum ersten mal erzählt. Und er hat dies getan, um den Menschen seiner Zeit ein klein bisschen deutlich zu machen, wie man sich das mit der Dreifaltigkeit denn so ganz von ferne zumindest vorstellen könne.
Gregor sagt, das mit der Dreifaltigkeit, das ist vielleicht so wie mit dieser Geschichte. Wir haben eine Quelle, einen Bach und einen Fluss und wir meinen, diese drei ganz deutlich voneinander unterscheiden zu können: Da ist die Quelle, da ist der Bach und da ist der Fluss.
Und Gregor sagt, das ist vielleicht ganz ähnlich wie bei Gott. Wir sprechen schließlich von Gott, dem Vater und dem Sohn und dem Geist. Wir sagen, das ist das Wirken des Geistes, oder hier ist der Vater am Werk. Aber wenn wir genau hinschauen, dann geht es uns oft wie bei diesen drei Gewässern. Wenn wir genau hinschauen, dann müssen wir feststellen, dass wir die drei so ganz sauber gar nicht auseinanderhalten können. Obwohl wir eine Quelle, einen Bach oder einen Fluss haben, so ist das Wasser, das aus der Quelle heraussprudelt, dann doch genau das gleiche, das den Bach durchläuft, genau das gleiche, das sich dann auch in den Fluss ergießt. Obwohl es drei verschiedene Gewässer sind, eine Quelle, ein Bach und ein Fluss, es ist trotzdem ein und dasselbe Wasser, das sie alle durchfließt.
Vielleicht ganz ähnlich wie bei unserem Gott. Wir glauben in ihm drei Personen unterscheiden zu können. Alle drei aber durchweht ein und dasselbe göttliche Wesen. Es ist ein Gott, in den drei Personen, vielleicht ganz ähnlich wie es nur ein Wasser in diesen drei Gewässern ist. Quelle, Bach und Fluss haben mir ein klein wenig geholfen - nicht Gott zu verstehen, das wird nie geschehen -, aber mir ein klein wenig vorzustellen, wie ich mich diesem göttlichen Geheimnis im Denken nähern kann. Sie haben mir das Geheimnis nicht entzaubert, aber sie haben mir die Begegnung mit diesem Gott ein wenig erleichtert.
Ich kann von daher ohne große Schwierigkeiten davon sprechen, dass dieser Gott ein Gott in drei Personen ist, denn ich denke dann insgeheim an diese Quelle, den Bach und den Fluss. Diese drei verschiedenen Gewässer aus ein und demselben Wasser. Sie sind für mich nämlich ein Bild geworden, ein Bild für das eine göttliche Wesen, das in drei Personen existiert.
Amen.

(Jörg Sieger)

Lied: Gott ist dreifaltig einer (GL 354)

Fürbitten

Dreifaltiger und dreieiniger Gott, wir glauben an dein Wirken in unserer Welt. Darum bitten wir dich:

Auf vielfache Weise hast du den Menschen gezeigt, dass du ein Gott bist, der Leben schenkt und es in vielen Facetten und Nuancen zur Entfaltung bringt. Hilf uns, deine Schöpfung zu erhalten und allen Menschen Lebensraum zu geben.

Viele Kulturen und Religionen haben sich im Laufe der Jahrhunderte herausgebildet. Schenke allen Menschen gegenseitigen Respekt und Wertschätzung.

Dein Geist vermag die Welt in eine gute Zukunft führen. Lass alle Menschen erkennen, wie wertvoll Frieden ist, der den Bedürfnissen aller gerecht wird.

Schenke allen Menschen die Gnade, deine Größe zu erkennen und ihr Leben nach deinen Geboten auszurichten.

Befähige alle, die an dich glauben, ihren Glauben zu bezeugen und den kommenden Generationen weiterzugeben.

Lass auch unsere Verstorbenen an der kommenden Welt teilhaben, die du erschaffen wirst.

Dir dreifaltiger und dreieiniger Gott danken wir für alles, was du uns gegeben hast. Wir preisen dich mit der ganzen Schöpfung. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.
Deshalb beten wir gemeinsam:
Vater unser im Himmel …

Segen

Gott, der Vater: Er schaue auf uns mit dem Blick der Liebe.
Gott, der Sohn: Er gehe mit uns die Wege des Lebens.
Gott, der Heilige Geist: Er durchwehe uns mit seiner Kraft.
So segne uns Gott, der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen. )

Lied: Nun danket alle Gott (GL 440)

Aktuelles

Botschafter/innen für den Kaholikentag 2026 gesucht

Der Katholikentag in Würzburg 2026 wirft bereits heute seine Schatten voraus. Als gastgebendes Bistum haben wir die Chance, mit dem Katholikentag den Menschen in Unterfranken vom 13.-17. Mai 2026 ein ...

Kreuzbergwallfahrt Euerdorf

"Eine ganz besondere Erfahnrung" Der 19. und 20. Juli 2025 ist für viele Gläubige der Marktgemeinde Euerdorf und Umgebung bereits fest vorgemerkt: Die Kreuzbruderschaft Euerdorf bricht ...

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Würzburg (POW) Bischof Dr. Franz Jung und Weihbischof Paul Reder freuen sich über die Wahl des neuen Papstes. „Der Heilige Geist hat gewirkt. Ich bin ganz begeistert“, sagte Bischof Jung nach der ...

Glosse

Erst dachte ich, ich finde kein Thema, worüber ich meine Glosse schreiben könnte,
und jetzt hätte ich ganz Viele.

Z.Bsp. von der Fusswaschung am Gründonnerstagabend beim Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche, als mittendrinnen unser Mesner mit Wischmop kam, um das Wasser aufzuwischen, das aus Versehen auf dem Boden ausgeschüttet wurde. Er hat uns ein Beispiel echten Dienens gegeben, aus Sorge, dass keiner ausrutscht.

Oder von dem brennenden Messgewand bei dem Erstkommuniongottesdienst in Hausen, als ich zum Evangelium nicht nur innerlich, sondern äußerlich „Feuer und Flamme“ wurde und er Geistesgegenwart von unserem Priesterkandidaten Benedict gerettet wurde und meine davonfliegende Brille auch noch wie durch ein Wunder heil bleib. Das hat schon wie ein „Lauffeuer“ herumgesprochen.
Mit Gemeindereferentin Barbara Voll waren wir später noch im selben Gottesdienst als Krisenteam herausgefordert und haben uns bewährt.

 

Ganz brandaktuell und frisch ist aber noch das Erlebnis, das ich noch etwas Genauer umschreiben will:

Es geschah bei der ersten Trauung zu Beginn meines Hochzeitsmarathons 2025.

Bei Taufen und Trauungen biete ich immer eine besondere Möglichkeit der Fürbitten an, ganz bewusst andere mit einzubinden.
Die Eltern bzw. das Brautpaar dürfen sich Themen überlegen, für wen und was gebetet werden soll und suchen sich aus dem Familien- und Freundeskreis Personen aus, die dann die Fürbitte selbst schreiben und vorbeten.

2025 06 Fürbitten

Bei der Trauung kamen einige zu den Fürbitten nach vorne und zu einer Bitte gleich eine ganze Familie: Eine Mutter mit drei Kindern: Tochter, Sohn und der „Große Bruder“, der auch ministriert hat. (Der Vater war Trauzeuge und hatte schon eine eigene Bitte).

Die Mutter fing an mit: „Gott, wir beten für die Kinder, die wir dem Brautpaar wünschen…“
Und dann ging die Tochter ans Mikrophon: „Hoffentlich werden es Mädchen!“
Dann kam der jüngere Sohn: „Hoffentlich werden es Jungs!“
Und dann kam als drittes der ältere Bruder: „Kann auch beides sein!“ - nun, er hat ja selber „Beides“ als Geschwister.
Die Mutter schloss noch weitere berührende Bitten für die Kinder dieser Bitte an.

Nicht nur ich musste von Herzen lachen.
Einfach genial, herrlich, schön.

Ich bin mal gespannt, auf wen Gott bei dieser Bitte als erste hört und welchen Wunsch er erhört.

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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GoDi 2025 06 19 Fronleichnam