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Hausgottesdienst
1. Fastensonntag / C
09.03.2025

Lied: Bekehre uns, vergib die Sünde (Gotteslob 266)

Einleitung

Wer sich selbst etwas wert ist, lebt nicht mehr oder weniger oberflächlich in den Tag hinein. Er überdenkt sein Planen und Handeln und strebt an, was ihm wertvoll erscheint. Er wird überlegen, wie und wodurch er seine Kräfte stärken und mobilisieren kann.
Die Fastenzeit will dieses Verhalten und Vorgehen unterstützen, indem sie zur Besinnung und Selbstkontrolle aufruft. So wird uns heute, am ersten Fastensonntag, Jesus als Vorbild vor Augen gestellt, der sich in einem vierzigtägigen Fasten auf sein öffentliches Auftreten vorbereitete. Aus der Betrachtung seines Verhaltens bei den Versuchungen, die ihm gestellt wurden, können wir viele Anregungen für uns entnehmen. Er war Mensch wie wir und hatte zu kämpfen wie wir.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, du hast das Los des Menschseins auf dich genommen.
Herr, erbarme dich.

Du warst den menschlichen Gefahren und Leiden ausgeliefert.
Christus, erbarme dich.

Durch deine innige Verbindung mit Gott bist du deiner Aufgabe und deinem Weg treu geblieben.
Herr, erbarme dich.

Gebet

In deiner Liebe begegnest du uns, Gott, offen und frei. Wir möchten uns manchmal verstecken, wir haben sogar Angst, über alles zu reden und fürchten uns davor, in ein schlechtes Licht zu geraten. Rede du mit uns. Wir finden dann das Wort, das hilft,
Schweigen durchbricht und alle Ängste überwindet. Hilf uns, dass Menschen in unserer Mitte alles sagen können, was sie bedrückt und beschämt offen und frei. Amen.

Evangelium (Lukas 4, 1-13)

In jener Zeit kehrte Jesus, erfüllt vom Heiligen Geist, vom Jordan zurück. Er wurde vom Geist in der Wüste umher geführt, vierzig Tage lang, und er wurde vom Teufel versucht. In jenen Tagen aß er nichts; als sie aber vorüber waren, hungerte ihn. Da sagte der Teufel zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl diesem Stein, zu Brot zu werden. Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Da führte ihn der Teufel hinauf und zeigte ihm in einem Augenblick alle Reiche des Erdkreises. Und er sagte zu ihm: All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich dir geben; denn sie sind mir überlassen und ich gebe sie, wem ich will. Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, wird dir alles gehören. Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. Darauf führte ihn der Teufel nach Jerusalem, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich von hier hinab; denn es steht geschrieben: Seinen Engeln befiehlt er deinetwegen, dich zu behüten; und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. Da antwortete ihm Jesus: Es ist gesagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. Nach diesen Versuchungen ließ der Teufel bis zur bestimmten Zeit von ihm ab.

Gedanken zum Evangelium:

Nach dem Eintritt in die österliche Bußzeit (Fastenzeit) am vergangenen Aschermittwoch zeigt das Evangelium des ersten Fastensonntags eine Situation im Leben Jesu auf, die uns vieles zu denken gibt. Da ist zum einen die Frage, was hat der Versucher über die Person des Versuchten (Jesus) gewusst? Noch hatte Jesus seiner Umgebung ja noch nicht die Frage gestellt: "Für wen halten die Leute den Menschensohn?" (Mt 16,13), und noch gab es neben den sehr unterschiedlichen Antworten auch nicht das (anscheinend) klare Bekenntnis des Petrus: "Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes" (Mt 16,16). Ganz nebenbei könnte auch die Frage gestellt werden, ob der auch ansonsten zu spontanen Äußerungen schnell bereite Petrus genau gewusst hat, was mit seinem Bekenntnis gemeint war und was das für sein ganzes späteres Leben bedeuten sollte. Schließlich hat er ja dann später in einer eigenen Grenzsituation gesagt, dass er diesen Jesus überhaupt nicht kenne (Mk 14,71).
Nach einer langen Zeit des Fastens, während der Jesus vom Geist in die Wüste geführt worden war, tritt der Versucher an den Hungernden (Ausgehungerten) heran und stellt ihm einige Fragen. Der Zeitpunkt ist gut gewählt, denn Jesus befand sich nach dem langen Fasten in einer Situation, in der er an Grenzen gestoßen ist. Allein in einer Wüste, womit sicher nicht bloß eine unwirtliche Gegend angesprochen wird, sondern wahrscheinlich auch das Offene, Ungewisse in seinem Leben und seiner Sendung.
Der schier endlose Blick ins Weite, die Einsamkeit und das körperliche Fasten können dem Menschen Auge und Herz für vieles öffnen, das er bisher übersehen und überhört haben mag. Der Fastende ist zwar kein anderer geworden, aber er sieht und denkt vielleicht anders als zuvor. Die Lautlosigkeit einer Wüste mag zu besserem Hören anleiten. Ein Fastender kann zum innerlich Bereicherten geworden sein.
Der Versucher tritt nicht als, um einen Ausdruck unserer Umgangssprache zu verwenden, Reporter auf, der ein Interview veranstaltet. Er will keineswegs nur Neuigkeiten erfahren, sondern er will den Gefragten "testen" und möchte auch gleich einen handfesten Beweis oder Gegenbeweis in Bezug auf das bekommen, was er bisher über Jesus gehört hat. Dabei ist das Provokante, das Herausfordernde in den Fragen des Versuchers nicht zu überhören.
Man könnte sagen, der Teufel habe eine Show abziehen wollen und er hätte sozusagen als deren Veranstalter einiges auf das Konto seiner persönlichen „Publicity“ buchen können. Aus Steinen Brot zu machen, das wäre nicht nur ein besonderer "Gag" gewesen, sondern hätte das Leben einer hungernden Menschheit ein für allemal radikal verändert.
Im Zusammenhang mit den Versuchungen erweist sich der Fragesteller aber als großer Lügner. Denn er behauptet ja fälschlicherweise, dass alles, was man von einem hohen Berg aus erblicken kann, ihm gehöre, und er werde es demjenigen schenken, der vor ihm niederfällt und ihn anbetet. Und schließlich die Aufforderung an Jesus, sich von einem Berg hinunterzustürzen ohne dabei Schaden zu nehmen. Dabei erweist sich der Versucher als durchaus bibelfest, denn er zitiert ja Schriftstellen, denen zufolge das, was er Jesus zumutet, von Gott erbeten werden könne. Aber Jesus tappt nicht in die Falle, die ihm da heimtückisch gestellt wird. Wunder - im griechischen Originaltext des Neuen Testaments wird oftmals anstelle des Wortes Wunder von Zeichen gesprochen - sind nicht für Schaulustige bestimmt, sondern sind Hinweise auf eine dahinter stehende Wirklichkeit, die sich allerdings oftmals nur dem Glaubenden erschließt.
Niemals Versuchungen ausgesetzt zu sein, das gibt es wohl nicht. Niemand kann sich seiner so sicher sein, dass ihn die Versuchung nicht gleichermaßen überfällt. Man kann sich auch nicht immer auf Versuchungen vorbereiten; manchmal ist man ihnen einfach ausgesetzt.
Es gibt verschiedene Arten der Versuchung: Es kann sein, dass sie von außen her kommt, von einer Person stammt, die auf einen anderen "los-geht", ihn anspricht und fast wie bei einem gerichtlichen Verhör Fragen stellt, wobei manche Fragestellung schon als Zumutung angesprochen werden muss. Es kann aber auch geschehen, dass die Versuchung im Herzen des Menschen entsteht, gleichsam dort geboren wird und verbleibt. Und dieser Form von Versuchung ist vielleicht am schwersten zu widerstehen, weil wir sie in uns tragen und weil sie immer wieder beharrlich vor unserer Tür steht.
Wir bitten in dem Gebet des "Vater unser" das Jesus selbst uns zu beten gelehrt hat, dass wir nicht in Versuchung geführt werden. Damit ist nicht gemeint, dass wir keinerlei Versuchungen ausgesetzt sind, dass wir ein für allemal vor ihnen gefeit sind. Wir beten vielmehr darum, Versuchungen nicht zu erliegen.

(Bruno Primetshofer)

Lied: Was Gott tut, das ist wohlgetan (Gotteslob 416)

Fürbitten

Gott des Lebens, du schenkst immer wieder einen neuen Anfang. Zu dir kommen wir mit unseren Bitten:

Lehre deine Kirche, aus ungeordneten Machtverhältnissen auszubrechen und sich wie Jesus selbst von den Menschen in Dienst nehmen zu lassen.

Lenke in diesen Wochen der Umkehr unser Augenmerk auf die globale Verantwortung für die Menschen in den benachteiligten Regionen dieser Welt.

Leite uns mit deinem Geist in allen Entscheidungen um den Wert und die Würde jedes menschlichen Lebens vom Anfang bis zum Ende.

Hilf uns, durch die Wüstenerlebnisse unseres eigenen Lebens zu einem Glauben und einer Hoffnung zu finden, die uns trägt.

Führe unsere Verstorbenen in ihre endgültige Heimat bei dir.

Denn dir, Vater, verdanken wir alle guten Gaben. In den Leiden und Schmerzen Jesu Christi und seiner Auferstehung hast du uns die Erlösung geschenkt. Dafür danken wir dir und beten in dir den einzigen und wahren Gott an, jetzt und allzeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Wenn du mit deinem Mund bekennst: „Jesus ist der Herr“ und in deinem Herzen glaubst: „Gott hat ihn von den Toten auferweckt“, so wirst du gerettet werden. (Röm 10,9)
Deshalb beten wir:
Vater unser ...

Segensgebet

Die Fastenzeit will uns helfen,
dass unsere Augen mehr sehen, als das Fernsehen vorgaukelt,
dass unsere Ohren im Lärm der Welt auch die Stille wahrnehmen,
dass sich unsere Hände trotz aller Hektik auch zum Gebet falten,
dass unsere Gedanken nicht abschweifen, wenn wir an unser Versagen und unsere Unterlassungen denken.
Die Fastenzeit will uns einladen, umzukehren, uns zu versöhnen und um Versöhnung zu bitten, dann können wir froh und gestärkt Ostern entgegengehen
Dazu segne uns der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Hilf, Herr meines Lebens (Gotteslob 440)

Aktuelles

Botschafter/innen für den Kaholikentag 2026 gesucht

Der Katholikentag in Würzburg 2026 wirft bereits heute seine Schatten voraus. Als gastgebendes Bistum haben wir die Chance, mit dem Katholikentag den Menschen in Unterfranken vom 13.-17. Mai 2026 ein ...

Kreuzbergwallfahrt Euerdorf

"Eine ganz besondere Erfahnrung" Der 19. und 20. Juli 2025 ist für viele Gläubige der Marktgemeinde Euerdorf und Umgebung bereits fest vorgemerkt: Die Kreuzbruderschaft Euerdorf bricht ...

„Ich bin ganz begeistert“

Würzburg (POW) Bischof Dr. Franz Jung und Weihbischof Paul Reder freuen sich über die Wahl des neuen Papstes. „Der Heilige Geist hat gewirkt. Ich bin ganz begeistert“, sagte Bischof Jung nach der ...

Glosse

Erst dachte ich, ich finde kein Thema, worüber ich meine Glosse schreiben könnte,
und jetzt hätte ich ganz Viele.

Z.Bsp. von der Fusswaschung am Gründonnerstagabend beim Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche, als mittendrinnen unser Mesner mit Wischmop kam, um das Wasser aufzuwischen, das aus Versehen auf dem Boden ausgeschüttet wurde. Er hat uns ein Beispiel echten Dienens gegeben, aus Sorge, dass keiner ausrutscht.

Oder von dem brennenden Messgewand bei dem Erstkommuniongottesdienst in Hausen, als ich zum Evangelium nicht nur innerlich, sondern äußerlich „Feuer und Flamme“ wurde und er Geistesgegenwart von unserem Priesterkandidaten Benedict gerettet wurde und meine davonfliegende Brille auch noch wie durch ein Wunder heil bleib. Das hat schon wie ein „Lauffeuer“ herumgesprochen.
Mit Gemeindereferentin Barbara Voll waren wir später noch im selben Gottesdienst als Krisenteam herausgefordert und haben uns bewährt.

 

Ganz brandaktuell und frisch ist aber noch das Erlebnis, das ich noch etwas Genauer umschreiben will:

Es geschah bei der ersten Trauung zu Beginn meines Hochzeitsmarathons 2025.

Bei Taufen und Trauungen biete ich immer eine besondere Möglichkeit der Fürbitten an, ganz bewusst andere mit einzubinden.
Die Eltern bzw. das Brautpaar dürfen sich Themen überlegen, für wen und was gebetet werden soll und suchen sich aus dem Familien- und Freundeskreis Personen aus, die dann die Fürbitte selbst schreiben und vorbeten.

2025 06 Fürbitten

Bei der Trauung kamen einige zu den Fürbitten nach vorne und zu einer Bitte gleich eine ganze Familie: Eine Mutter mit drei Kindern: Tochter, Sohn und der „Große Bruder“, der auch ministriert hat. (Der Vater war Trauzeuge und hatte schon eine eigene Bitte).

Die Mutter fing an mit: „Gott, wir beten für die Kinder, die wir dem Brautpaar wünschen…“
Und dann ging die Tochter ans Mikrophon: „Hoffentlich werden es Mädchen!“
Dann kam der jüngere Sohn: „Hoffentlich werden es Jungs!“
Und dann kam als drittes der ältere Bruder: „Kann auch beides sein!“ - nun, er hat ja selber „Beides“ als Geschwister.
Die Mutter schloss noch weitere berührende Bitten für die Kinder dieser Bitte an.

Nicht nur ich musste von Herzen lachen.
Einfach genial, herrlich, schön.

Ich bin mal gespannt, auf wen Gott bei dieser Bitte als erste hört und welchen Wunsch er erhört.

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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