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Hausgottesdienst
19. Sonntag im Jahreskreis (B)
11.08.2024

Lied: Herr, unser Herr, wie bist du zugegen (GL 414,1-3)

Einleitung

Es ist schon der dritte Sonntag in Folge, dass das Evangelium vom Brot handelt; von einem Brot, das ewiges Leben gibt. Ob dieses Brot uns wirklich zum Heil führt, hängt von unserem Glauben ab. Fast alle Heilungsberichte in den Evangelien enden mit dem Satz: "Dein Glaube hat dir geholfen." Vom Glauben hängt ab, in welchem Maß unser Beten und Singen wirksam werden können. Im Kyrie bitten wir unseren Herrn und Meister, dass er unseren Glauben vermehre:

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, du konntest jene verändern, die mehr als einen momentanen Vorteil von dir bekommen wollten. Herr, erbarme dich.

Dein Wort und Beispiel laden zur Nachfolge ein. Christus, erbarme dich.

Du schenkst den Treuen Anteil an deinem ewigen Leben. Herr, erbarme dich.

Gebet

Gott, in Jesus, deinem Sohn, bist du uns nahe gekommen. Er ist das Brot für das Leben der Welt. Stärke unseren Glauben an sein Wort, das uns hinführt zu dir. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Evangelium (Joh 6,41-51)

In jener Zeit murrten die Juden gegen Jesus, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen? Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht! Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag. Bei den Propheten steht geschrieben: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.

Gedanken zum Evangelium

In einer Gruppe von Freunden war einer gerade von einer Reise nach Polen zurückgekommen und erzählte, mit welchen Schwierigkeiten die Freunde dort zu kämpfen hätten, aber auch welch schöner Zusammenhalt bei ihnen immer wieder sichtbar würde. An Weihnachten z.B. gibt es unter ihnen eine eindrucksvolle Sitte: Befreundete Familien schicken sich zum Fest ein Stück Brot zu, das dann am Heiligen Abend zum Zeichen der wechselseitigen Verbundenheit mit einer gewissen Feierlichkeit verzehrt wird.

"In diesem Sinn", fuhr der Erzähler fort, "haben mir unsere polnischen Freunde einige Stückchen Brot für Euch mitgegeben. Hier sind sie!" Sogleich packte er das mitgebrachte Brot aus und verteilte es an seine Zuhörer. Der bekannte Theologe Otto Herrmann Pesch war ein Teil dieser Freundesgruppe und berichtet, wie ergriffen er durch dieses Zeichen des Brotes war: „Da wurde es plötzlich still in der Runde. Und während wir so dasaßen und aßen, ging mir plötzlich auf wie nie zuvor, was eigentlich die Kommunion in unserer Messe bedeutet!“
Was bedeutet die Kommunion für uns? Wir brauchen immer wieder wirksame Zeichen gegen den Trott der Gewöhnung, um neu zu erspüren, dass Christus uns durch sein Brot unendlich mehr schenkt als das Manna, das die Israeliten den Weg durch die Wüste überleben ließ.
(…) Die Erzählung aus Polen von den Brotstücken am Heiligen Abend machte der Freundesgruppe rund um den Theologen Pesch bewusst: Viel wertvoller als die Brotstückchen war der geistige Brückenschlag über hunderte von Kilometern. Gemeinsame Werte verbinden sie. Sie leben im gleichen Glauben. Auch für sie ist Christus der größte Hoffnungsträger, auf den sie ihre ganze Zukunft ausrichten.
Christus möchte über das Vordergründige hinausführen. Die Behauptung Jesu: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer glaubt, hat das ewige Leben.“ ist so hoch angesetzt, dass wir mit unserer Kurzsichtigkeit viel zu wenig erkennen.
Christus will nicht nur eine milde Gabe oder einen beachtlichen Zuschuss geben. Das Vermächtnis des Abendmahls geht über alles Materielle hinaus. Christus teilt nicht nur etwas von sich mit, sondern schenkt sich uns total. Mit den Worten: Ich bin das Brot des Lebens für euch, setzt der Auferstandene Christus seine Lebenshingabe am Kreuz für uns fort. Genau das unterstreichen wir, wenn wir nach jeder Wandlung ausrufen: "Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit." (...)
Kommunion ist mehr als eine milde Gabe, welche uns letztlich keinen guten Dienst erweist. Gott macht nicht den Erziehungsfehler, dass er uns wie ein unbeholfenes Kind auf die Seite stellt und die Aufgabe selber erledigt. Franz Grillparzer hat dies anschaulicher gemacht, wenn er sagt: Gott nimmt uns nicht die Lasten, aber er stärkt die Schultern.
Wie eine Schlagzeile hebt sich im heutigen Evangelium der Satz heraus: Wer glaubt, hat das ewige Leben (Joh 6,47). In dem Maße, wie wir den Worten Jesu göttliche Allmacht zutrauen, können wir daraus Übermenschliches erfahren. Ob Christus uns wirklich zum Brot des Lebens wird, hängt von unserem Glauben ab.
Wenn ich als Priester die Kommunion austeile, steigt in mir oft die Frage auf: Schließe ich mich wirklich der Gesinnung Christi an? Mache ich es wie ER? Gebe auch ich meine Kräfte, mein Können so selbstlos an andere weiter? Lasse ich mich in die Hände anderer geben und für andere in Dienst nehmen, damit sie bereichert werden?

(Ludwig Götz)

Lied: O heilge Seelenspeise (GL 213,1-2)

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du willst uns mehr geben als eine finanzielle Unterstützung. Wir feiern dein Vermächtnis, das mehr enthält als wir ahnen. Voll Vertrauen bitten wir für uns und die Nöte der anderen:

Bewahre alle, die die heilige Messe mitfeiern, vor Oberflächlichkeit und leerer Wiederholung.

Lass die Getauften dein Wort nicht nur als Information zur Kenntnis nehmen, sondern davon ergriffen und verwandelt werden.

Lass alle Betenden im Vertrauen auf dich wachsen.

Lass alle, die die heilige Kommunion empfangen, hineinwachsen in deine Gesinnung der Liebe und Hingabe.

Lass unseren Verstorbenen in Fülle erleben, die im heiligen Mahl verheißen ist.

Herr Jesus, du versammelst uns immer wieder um deinem Tisch. Sei uns Brot des Lebens, Kraft auf unserem Weg und ein Schimmer der kommenden Herrlichkeit, wo du auf ewig lebst und Leben schenkst. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Herr Jesus Christus, du schenkst uns das Brot des Lebens. Lass es in uns wachsen und gedeihen, damit deine Worte in uns wirksam werden. Mit dir gemeinsam beten wir:
Vater unser im Himmel …

Schlussgebet

Gott, über die ganze Welt verbindest du uns Christen im Gottesdienst. Wir alle dürfen den Leib Christi empfangen. Mach uns immer wieder bewusst und dankbar für diese deine Gnadengaben. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Lied: Brot, das die Hoffnung nährt (GL 378,1-3)

Aktuelles

Gedenken und Gebet Papsttod 21. April 2025 Kiliansdom

„Möge er als Pilger der Hoffnung heimkehren zum himmlischen Vater“ Bischof Dr. Franz Jung betet im Kiliansdom für verstorbenen Papst – Kondolenzbuch zum Tod von Franziskus im Dom ausgelegt – ...

Stellenausschreibung Verwaltungsleitung im Pastoralen Raum

  Die Diözese Würzburg sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt für den Pastoralen Raum Bad Kissingen eine/n Verwaltungsleiter (m/w/d) (39 Wochenstunden)   ...

UKAM-Studie

  Liebe Schwestern und Brüder in unseren Gemeinden, mit der Veröffentlichung des Gutachtens der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Würzburg (UKAM) am 8. ...

Glosse

Am Puls des Lebens

von Pfarrer Gerd Greier

 

„Humor ist wenn man trotzdem lacht!“

so sprach bereits der deutsche Lyriker Otto Julius Bierbaum gegen Ende des 19.Jahrhunderts.

Es kann einem manchmal schon das Lachen vergehen im Leben.
Gott selber ist beim Leiden und seines Sohnes das Lachen vergangen, war er ja mittendrinnen dabei; manche Menschen kennen leider keine Grenzen.
Gerade Ostern lädt uns neu ein, das Lachen nicht zu verlieren:

Im Psalm 2 heißt es im Vers 4: „Doch er, der im Himmel thront, lacht!“ Worüber? Über die Pläne der Mächtigen, die keine Werte mehr kennen und nur an sich und ihre eigenen Interessen denken. Sie haben Gott vergessen und werden sich dabei kräftig verrechnen. Wie hoffnungsvoll im Blick gerade in die Welt hinein, auch wenn Gott einen langen Atem hat und es leider Gottes noch viel unnötiges Leid und Blutvergießen gibt.

Paulus lacht in seinem ersten Brief an die Korinther den Tod aus:
Tod, wo ist dein Sieg? / Tod, wo ist dein Stachel? Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch Jesus Christus, unseren Herrn.“ (1 Kor 15,55ff). Deswegen wird die Trauer um einen lieben Menschen nicht einfach weggewischt, wir werden aber bestärkt in der Hoffnung, dass der Tod seinen wirklich endgültigen tödlichen Stachel verloren hat.

Und ein schöner alter Brauch ist der sog. „Risus paschalis“, das Osterlachen. In der Feier der Osternacht die Gläubigen zum Lachen bringen, das hat dann zum Teil Ausmaßen eingenommen, dass es sogar einmal verboten wurde.
Auch beim Humor gehört der gute Geschmack dazu und die Grenzen kennen.
Und wenn es wenigstens ein Lächeln ist, was auf den Gesichtern gezaubert wird, dann wird etwas von der tiefen österlichen Freude spürbar. Denn Gott will unser Klagen in Tanzen verwandeln, wie es hoffnungsvoll im Psalm 30, 12 heißt.

Papst Franziskus hat mal gesagt, dass ihn manche Christen eher an „in Essig eingelegte Peperonis“ erinnern; ja, da bleibt nur zu wünschen, dass man Tabletten gegen Sodbrennen dabei hat.

„Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ ruft uns Jesus jeden Tag neu zu, glaubt an die frohe Botschaft.

Wenn Jesus uns einlädt, wie Kinder zu werden, dann hat das auch viel mit der Leichtigkeit und Freude des Lebens zu tun.

Bei Anblick eines kleinen Babys wird schnell mal gelächelt.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Kinder etwa 400 mal pro Tag lachen – ein Erwachsener hingegen nur noch etwa 20 mal.

Und viele meiner persönlichen Glücksmomente erlebe ich mit Kindern, wie z. Bsp. als ich in Klieglkindergarten zum Feiern eingeladen war. Ein Junge, der genau meinen Namen wusste, dass ich Pfarrer bin und mein 25 jähriges Priesterjubiläum feier, und als ich stauend ihn lobte, er „brettcool“ beim Rausgehen zu mir sagte: „Wir sehen uns!“
Und ein Mädchen hat anschließend zu ihrer Erzieherin gesagt: „Der (also ich) muss aber ein großes Auto haben?!“ Und auf die Frage: „Warum“? „Na, der ist doch Fahrer!“

Glosse 2025 03 Bild Lachen

Verlieren wir Glauben, Hoffnung, Liebe und das Lachen nicht!

 

 

Gerd Greier, Pfarrer

Impuls

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