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Hausgottesdienst -
16. Sonntag im Jahreskreis (B),
21.07.2024

Lied: Kommt herbei, singt dem Herrn (GL 140)

Einleitung

Dem Stress des Alltags entfliehen, zur Ruhe kommen, zu mir selbst finden. Viele Menschen haben im Sommer die Möglichkeit dazu. Doch auch wenn eine längere Auszeit nicht möglich ist, können wir bei Gott immer wieder neu zur Ruhe kommen und Kraft schöpfen.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, du weißt, dass Menschen auch ausruhen müssen.
Herr, erbarme dich.

Nur wer genügend Muße hat, kann auch etwas leisten.
Christus, erbarme dich.

Du bist für alle Menschen da.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Herr, unser Gott, sieh gnädig auf alle, die du in deinen Dienst gerufen hast. Mach uns stark im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe, damit wir immer wachsam sind und auf dem Weg deiner Gebote bleiben. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.

Evangelium (Mk 6, 30-34)

In jener Zeit versammelten sich die Apostel, die Jesus ausgesandt hatte, wieder bei ihm und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus! Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen. Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber man sah sie abfahren und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an. Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen und hatte Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.

Gedanken zum Evangelium

Ausruhen nach einer langen anstrengenden Arbeitsphase, einer schweren Arbeit - danach hat sich wohl jede und jeder von uns schon gesehnt. Nach einer aufregenden Zeit möchten wir einander erzählen, was wir erlebt haben, wir wollen von den anderen hören, wie es ihnen ergangen ist, wir stehen zusammen, um Misserfolge zu betrauern und zu bedauern, wir feiern Gelungenes und freuen uns darüber. Wir teilen Skurriles und lachen miteinander über Komisches oder Lustiges.
Das ist nicht nur wohltuend, sondern auch wichtig für die eigene Seelenhygiene. Das brauchen Menschen, die für andere da sind, immer mal wieder: Die Hirten, die sich um die Schafe kümmern und die im übertragenen Sinn:
• die haupt- oder ehrenamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger, die der Sache Jesu dienen;
• die Pflegenden, die den Kranken zuhause oder im Heim Lebenswürde schenken;
• genauso wie Omas und Opas, an die wir am heutigen Gedenktag der Großeltern besonders denken; sie sind für Ihre Enkel eine wichtige Bezugsperson und andersherum sorgen die Enkel auf ihre Art für die Großeltern.
Diesen Raum des Austauschs und des Auftankens will Jesus seinen Freunden auch gönnen – er sorgt sich um sie und sorgt für sie. So ist jedenfalls der Plan. Doch wie so oft in unserem Leben, kommt es auch bei Jesus und den Jüngern anders als gedacht.
Jesus hat großes Mitleid mit den Menschen, die niemanden haben, der sich um sie kümmert. Diese Menschen sind ihm so wichtig, dass er seine Pläne umwirft. In der Luther-Übersetzung wird dieses Mitleid mit einem ungewohnten, aber wie ich finde starken Wort übersetzt: „sie jammerten ihn“.
Wer sind diese Suchenden?
Sind es Menschen, die spüren, dass das Bisherige sie nicht mehr tragen wird?
Sind es Menschen, die durch die Jünger oder über ein paar Ecken von der Botschaft Jesu gehört haben und neugierig geworden sind?
In unserer Zeit könnten das auch einsame Menschen sein. Menschen, die ohne Bindung zu anderen leben müssen, weil sie anders sind als andere, weil sie körperlich oder finanziell nicht mithalten können, weil sie sich unverstanden fühlen in ihren Familien, weil sie niemanden haben, der mit ihnen Freude und Leid, Sorge und Hoffnung, Alltag und Auszeiten teilt.
Vielleicht sind es Menschen, die hoffen, dass ihre Sehnsucht nach innerem Frieden, nach einer tragenden Gemeinschaft wahr werden kann, wenn sie sich auf Jesus einlassen; die hoffen Frieden zu finden und ihre ganz persönlichen Handicaps ad acta legen können, weil es da etwas gibt, was ihnen Kraft und Mut gibt, die bisherigen Grenzen zu überwinden.
So ein Hirte ist Jesus. Und solche Hirten wünscht er sich für alle Menschen.
Könnten wir solche Hirten sein?
Könnten wir Gemeinschaft und Formen des Miteinanders fördern, bestärken und initiieren?
Bleiben wir bei den einsamen Menschen: Wie könnten wir ihnen Gutes tun?
Wir könnten uns in der Welt um uns herum umschauen und sehen, wer allein unglücklich ist, wer auf die ein oder andere Art einen „Hirten“ sucht, einen Menschen oder eine Gruppe, um Gemeinschaft zu erleben.
Sie und ich könnten mit einem einzelnen Menschen beginnen, mit etwas Zeit, offenen Herzen, Augen und Ohren spüren, was er oder sie braucht. Wir könnten versuchen, eine Brücke zueinander zu bauen oder einander Wegbegleiter sein.
Wir könnten beginnen, miteinander Freude und Leid, Sorge und Hoffnung zu teilen.
Vielleicht steckt das an, wenn wir Gemeinschaft ermöglichen, wenn wir uns vernetzen und füreinander sorgen, wenn wir uns als Hirten gegenseitig beschenken und bereichern.

(Angelika Kunkel)

Lied: Mein Hirt ist Gott der Herr (GL 421)

Fürbitten

Guter Gott, dein Sohn hat den Jüngern eine Auszeit befohlen, weil er weiß, wie wichtig Erholung ist, wenn man weiterhin für andere da sein will. Wir bitten dich:

Wenn wir sonntags zusammenkommen und Gottesdienst feiern, so ist das eine kleine Auszeit, von dir angeregt, in der wir zur Ruhe kommen und uns auf dich und unser Leben in der Nachfolge deines Sohnes besinnen können. Schenke uns die Ruhe, diese Auszeiten wahrzunehmen.

Viele Menschen sind in diesen Tagen unterwegs auf der Suche nach Erholung und Ruhe. Lass sie gestärkt an Leib und Seele in ihren Alltag zurückkehren.

Viele Menschen sind unfreiwillig auf Reisen, weil sie in ihrer Heimat keine Zukunftsperspektive sehen. Lass sie eine neue Heimat finden, in der sie willkommen sind und Ruhe und Kraft schöpfen können.

Viele Menschen setzen sich auf der ganzen Welt intensiv für deine Botschaft ein, indem sie die Nöte ihrer Nächsten erkennen und ihnen zur Seite stehen. Bewahre sie vor Erschöpfung, damit sie ihren Weg heiter und ausgeruht gehen können.

Viele Menschen finden nicht mehr aus dem Hamsterrad des Alltags heraus. Wenn sie dann mal frei haben, stopfen sie auch diese Zeit voll mit Aktivitäten. Lass sie erkennen, welche Kraft in der Ruhe liegt, und hilf ihnen zu lernen, auf sich selbst zu achten.

Viele Menschen fühlen sich ausgebrannt und leer, haben die Freude am Leben und an ihrem Tun verloren und sind nicht mehr in der Lage zu erkennen, was ihnen gut täte. Sende ihnen Menschen, die ihnen beistehen, den Weg ins Leben zurück zu finden können.

Unseren Verstorbenen schenke die ewige Ruhe bei dir.

Guter Gott, wie ein Hirte sorgst du für deine Herde. Steh uns bei und hilf uns, deine Fürsorge zu erkennen. Darum bitten wir dich durch Jesus Christus unseren Bruder und Herrn. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Christus spricht: Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe (vgl. Joh 10,8). Deshalb beten wir:
Vater unser im Himmel …

Schlussgebet

Herr Jesus Christus, du willst dich um die Menschen kümmern, für die niemand sorgt. Du willst Halt und Orientierung schenken, denen, die das vermissen. Dazu nimmst du uns in deinen Dienst. Schenke uns offene Augen und Ohren, mache unser Herz offen, dass wir die Nöte und Sorgen der Menschen nicht überhören, nicht übersehen, sondern für die Menschen da sind. Dazu segne uns der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Herr, deine Güt ist unbegrenzt (GL 427)

Aktuelles

Chorprojekt der Kinder in Euerdorf

Wenn Du mindestens acht Jahre alt bist und Spaß am Singen hast, dann bist Du herzlich eingeladen, bei unserem Chor-Projekt mitzumachen.  ...

Gedenken und Gebet Papsttod 21. April 2025 Kiliansdom

„Möge er als Pilger der Hoffnung heimkehren zum himmlischen Vater“ Bischof Dr. Franz Jung betet im Kiliansdom für verstorbenen Papst – Kondolenzbuch zum Tod von Franziskus im Dom ausgelegt – ...

Stellenausschreibung Verwaltungsleitung im Pastoralen Raum

  Die Diözese Würzburg sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt für den Pastoralen Raum Bad Kissingen eine/n Verwaltungsleiter (m/w/d) (39 Wochenstunden)   ...

Glosse

Am Puls des Lebens

von Pfarrer Gerd Greier

 

„Humor ist wenn man trotzdem lacht!“

so sprach bereits der deutsche Lyriker Otto Julius Bierbaum gegen Ende des 19.Jahrhunderts.

Es kann einem manchmal schon das Lachen vergehen im Leben.
Gott selber ist beim Leiden und seines Sohnes das Lachen vergangen, war er ja mittendrinnen dabei; manche Menschen kennen leider keine Grenzen.
Gerade Ostern lädt uns neu ein, das Lachen nicht zu verlieren:

Im Psalm 2 heißt es im Vers 4: „Doch er, der im Himmel thront, lacht!“ Worüber? Über die Pläne der Mächtigen, die keine Werte mehr kennen und nur an sich und ihre eigenen Interessen denken. Sie haben Gott vergessen und werden sich dabei kräftig verrechnen. Wie hoffnungsvoll im Blick gerade in die Welt hinein, auch wenn Gott einen langen Atem hat und es leider Gottes noch viel unnötiges Leid und Blutvergießen gibt.

Paulus lacht in seinem ersten Brief an die Korinther den Tod aus:
Tod, wo ist dein Sieg? / Tod, wo ist dein Stachel? Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch Jesus Christus, unseren Herrn.“ (1 Kor 15,55ff). Deswegen wird die Trauer um einen lieben Menschen nicht einfach weggewischt, wir werden aber bestärkt in der Hoffnung, dass der Tod seinen wirklich endgültigen tödlichen Stachel verloren hat.

Und ein schöner alter Brauch ist der sog. „Risus paschalis“, das Osterlachen. In der Feier der Osternacht die Gläubigen zum Lachen bringen, das hat dann zum Teil Ausmaßen eingenommen, dass es sogar einmal verboten wurde.
Auch beim Humor gehört der gute Geschmack dazu und die Grenzen kennen.
Und wenn es wenigstens ein Lächeln ist, was auf den Gesichtern gezaubert wird, dann wird etwas von der tiefen österlichen Freude spürbar. Denn Gott will unser Klagen in Tanzen verwandeln, wie es hoffnungsvoll im Psalm 30, 12 heißt.

Papst Franziskus hat mal gesagt, dass ihn manche Christen eher an „in Essig eingelegte Peperonis“ erinnern; ja, da bleibt nur zu wünschen, dass man Tabletten gegen Sodbrennen dabei hat.

„Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ ruft uns Jesus jeden Tag neu zu, glaubt an die frohe Botschaft.

Wenn Jesus uns einlädt, wie Kinder zu werden, dann hat das auch viel mit der Leichtigkeit und Freude des Lebens zu tun.

Bei Anblick eines kleinen Babys wird schnell mal gelächelt.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Kinder etwa 400 mal pro Tag lachen – ein Erwachsener hingegen nur noch etwa 20 mal.

Und viele meiner persönlichen Glücksmomente erlebe ich mit Kindern, wie z. Bsp. als ich in Klieglkindergarten zum Feiern eingeladen war. Ein Junge, der genau meinen Namen wusste, dass ich Pfarrer bin und mein 25 jähriges Priesterjubiläum feier, und als ich stauend ihn lobte, er „brettcool“ beim Rausgehen zu mir sagte: „Wir sehen uns!“
Und ein Mädchen hat anschließend zu ihrer Erzieherin gesagt: „Der (also ich) muss aber ein großes Auto haben?!“ Und auf die Frage: „Warum“? „Na, der ist doch Fahrer!“

Glosse 2025 03 Bild Lachen

Verlieren wir Glauben, Hoffnung, Liebe und das Lachen nicht!

 

 

Gerd Greier, Pfarrer

Impuls

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