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Hausgottesdienst
9. Sonntag im Jahreskreis (B),
02.06.2024

Lied: Das ist der Tag, den Gott gemacht (GL 329,1+4)

Einleitung

Wir hören heute in diesem Gottesdienst nicht, was wir tun sollen für Gott, wie wir vor ihm zu leben haben. Vielmehr hören wir, was Gott für uns tut. Bei seinem Tun geht es Gott um uns Menschen. Diese Liebe, die für uns lebt, hören wir in seinem Wort. Wenn wir einander und Jesus begegnen, dann feiern wir seine Hingabe für uns. Bitten wir ihn, den Auferstandenen um sein liebendes Erbarmen.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, du dienst unserem Leben und unserem Heil.
Herr, erbarme dich.

Herr Jesus Christus, du willst uns frei machen von allem, was uns fesselt.
Christus, erbarme dich.

Herr Jesus Christus, du hast immer wieder die Stille und das Gebet gesucht.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Guter Gott, wir wollen uns jetzt Zeit nehmen – für dich. Wir wollen deine Worte hören – sie sind Worte für uns. Wir wollen dir begegnen – deiner Liebe für uns. Wir wollen das tun, weil du es willst. Du willst es, damit wir nicht untergehen in unseren Sorgen und Aufgaben, in unseren Hobbys und Verpflichtungen. Du willst es, damit wir dich und deine Liebe für uns nie vergessen. - Amen.

Evangelium (Mk 2,23-3,6)

An einem Sabbat ging Jesus durch die Kornfelder, und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab. Da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh dir an, was sie tun! Das ist doch am Sabbat verboten. Er antwortete: Habt ihr nie gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren und nichts zu essen hatten - wie er zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch seinen Begleitern davon gab? Und Jesus fügte hinzu: Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat. Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat.
Als er ein andermal in eine Synagoge ging, saß dort ein Mann, dessen Hand verdorrt war. Und sie gaben acht, ob Jesus ihn am Sabbat heilen werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn. Da sagte er zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und stell dich in die Mitte! Und zu den anderen sagte er: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zu vernichten? Sie aber schwiegen. Und er sah sie der Reihe nach an, voll Zorn und Trauer über ihr verstocktes Herz, und sagte zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er streckte sie aus, und seine Hand war wieder gesund. Da gingen die Pharisäer hinaus und fassten zusammen mit den Anhängern des Herodes den Beschluss, Jesus umzubringen.

Gedanken zum Evangelium

Vor einigen Jahren war ich bei einem Fest der KAB (Katholische Arbeiterbewegung). Dieses Fest fand am Sonntag statt. Als wir das Fest organisierten, beschlossen wir, statt beim Bäcker Brötchen zu kaufen, ganz bewusst einen Tag vorher Brot einzukaufen. Der Grund: Wir wollten ein Zeichen setzen gegen Sonntagsarbeit. Sonntagsarbeit ist fast schon etwas Gewöhnliches geworden. Wir erwarten schon fast, dass mindestens ein Bäcker im Ort am Sonntag geöffnet hat. Manches Mal frage ich mich: muss das eigentlich sein? Ist unsere Gesellschaft nicht deswegen so ausgebrannt, weil immer mehr dem Diktat des Konsums unterworfen wird? Arbeit – so wichtig sie ist, hat auch eine große Gefahr: der Mensch wird immer mehr versklavt. Viele finden immer weniger freie Zeit für sich selbst.
(…) Ein Sklave ist ein Mensch, dessen Wert davon abhängig ist, wie gesund er ist, wieviel er arbeitet. Ein Sklave wird gekauft oder verkauft. Ein Sklave ist der Inbegriff von Unfreiheit, ein Mensch ohne Rechte.
Der Mensch sollte das nie vergessen. Darum wollte Gott, dass der Mensch einen Tag in der Woche hat, an dem er nicht arbeitet. Gott will schon, dass wir durch unsere Arbeit und unser Tun die Welt gestalten. Doch wir sind mehr als unsere Arbeit. Unseren Wert bekommen wir daher, dass Gott uns liebt, dass wir mit ihm und untereinander Gemeinschaft haben und pflegen. Durch das Gebot den Sabbat zu heiligen, hat Gott den Menschen eine neue Freiheit geschenkt. Es ist die Freiheit, sich nicht von der Arbeit beherrschen zu lassen.
Gerade am Gebot des Sabbats sehen wir, dass in Gottes Handeln der Mensch mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt stellt. Es ist das Bedürfnis nach Ruhe, nach Erholung. Es ist auch das Bedürfnis für die schönen Dinge im Leben, für die Musik, für das Spiel, für das Zusammensein mit vertrauten Menschen, für das Zusammensein in der Familie. Gut, dass es Gruppen und Verbände gibt, die sich dafür einsetzen.
Wie sehr der Mensch im Mittelpunkt steht, das zeigt Jesus. Denn hier sehen wir, wie sehr das Gebot, den Sabbat zu heiligen auch missverstanden werden kann. Den Sabbat zu heiligen, heißt nicht, dass man nichts tut. Denken wir uns einmal den Dienst der vielen Menschen in den Krankenhäusern weg. Denken wir uns einmal nur den Dienst der Polizei am Sonntag weg, ganz zu schweigen von den Menschen, die im Gastgewerbe arbeiten. Es ist der Dienst am Menschen, am kranken Menschen, am Menschen, der Schutz braucht und am erholungsbedürftigen Menschen.
Mit diesen Gedanken wird keiner Schwierigkeiten haben. Doch zeigt das Evangelium: Durch zu kleinliche, ja durch missverständliche Auslegung eines Gebotes wird der Sinn entstellt. Der Mensch, der von Gott zur Freiheit berufen ist, wird davon wieder versklavt. Steht das Einhalten eines Gebotes über den menschlichen Bedürfnisse, über notwendiges Helfen, über notwendigen Aufgaben, wie Kleinkinder zu betreuen, dann ist der Sinn verfehlt.
„Der Sabbat ist für den Menschen da und nicht der Mensch für den Sabbat“. Die Gebote sind für den Menschen da und nicht der Mensch für die Gebote. Gott hat seine Gebote gegeben, damit unser Leben gelingt, damit es erfüllt wird. Absichtlich so zu arbeiten, dass man einen Herzinfarkt erleidet, das ist unvernünftig und kein Heldentum. Sicher ist es gut, für die Mitmenschen zu leben. Doch zeigt das Gebot den Sabbat zu heiligen, dass wir unsere Grenzen haben. Es ist dann sinnvoll ausgelegt, wenn es die Qualität des Lebens und auch des Zusammenlebens steigert. Der Mensch ist auch nicht für die Arbeit da, sondern die Arbeit für den Menschen!
Der Mensch ist Gott am wichtigsten. Das Gebot, als Christen und Christinnen den Sonntag zu halten, hat einen ganz tiefen Grund. An diesem Tag können wir Gott begegnen. Dazu sind wir eingeladen. Der Gottesdienst ist eine Zeit und auch eine gute Gelegenheit, Gott zu hören in der Lesung, im Evangelium, in der Predigt. Wir können Worte hören, die uns befreien können aus den Zwängen, immer nur funktionieren zu müssen, unseren Wert durch Leistung zu steigern. Der Gottesdienst ist eine Gelegenheit, die Liebe zu Gott zu pflegen. (…) Jesus hat auch uns durch seine Liebe befreit, durch seine Hingabe. Jesus befreit uns vor aller Selbstsucht, aus einem Leben, das nur für sich selbst lebt. Der Gottesdienst braucht nicht als Pflicht angesehen werden, die es abzuleisten gilt. Vielmehr ist ein Gottesdienst eine Zeit, in der wir Kraft schöpfen für unser Leben, in der uns Gott uns unseren Wert zusagt, in dem uns Gott versichert, dass wir geliebt sind.

Je mehr wir aus der Quelle leben, umso mehr kann sich das auswirken auf unser Leben im Alltag, auf unsere Art und Weise, wie wir unsere Arbeit tun. Es kann sich auswirken auf das Leben mit unseren Schwestern und Brüdern.
Gott die Ehre zu geben, ihn anzuerkennen als Sinn und Ziel unseres Lebens, das ist der Sinn des Sonntagsgebotes. Dann kann alles, was unser Leben sonst noch ausmacht, seinen wahren und richtigen Platz bekommen und nicht wieder selbst zum Götzen werden, der uns unfrei macht. Dafür hat sich beim Sommerfest an einem Sonntag die KAB eingesetzt. Gott will uns die Unfreiheit nehmen, er macht uns frei!
(Jörg Thiemann)

Lied: Gott liebt diese Welt (GL 464,1-3)

Fürbitten

Guter Gott, du willst, dass wir deine Taten an uns nicht vergessen. Sie sollen eine Quelle der Kraft für uns sein.
Wir bitten dich:

Hilf allen, die in ihren Verpflichtungen und Aufgaben gefangen sind, Orte und Zeiten der Ruhe zu finden, um dir zu begegnen.

Gib denen Kraft, die wegen ihres Berufes an Sonntagen arbeiten müssen und lass sie Anerkennung für ihren Dienst erfahren.

Öffne die Herzen aller, welche die Gebote Gottes nur um ihrer selbst willen halten und überheblich gegenüber anderen sind.

Schenke Frieden auf der ganzen Welt, in allen Ländern, in den Familien und in den Werkstätten.

Bewahre die Gesellschaft davor, den Sonntag ganz und gar zum Arbeitstag zu machen, damit er ein Tag der Erholung und der Begegnung bleibt.

Lass in den Herzen der Menschen die Liebe und die Freude am Gottesdienst wieder aufflammen.

Du bist unser liebender Vater. Dich loben und preisen wir, jetzt und in alle Ewigkeit. - Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Gott zeigt uns, wie wichtig wir ihm sind. Das zeigt er mit seinen Geboten und mit seiner Liebe. Das zeigt auch das Gebet, das Jesus uns gelehrt hat:
Vater unser im Himmel …

Schlussgebet

Guter Gott, wir sind von dir beschenkt durch deine Liebe und durch deine Worte. Wir sind jetzt ausgesendet, deine Liebe weiterzutragen. Sie sind ein Schatz für uns. Doch wir tragen ihn in zerbrechlichen Gefäßen. Schenke uns deine Kraft. Und lass uns diese Kraft, diesen Mut immer wieder bei dir finden. - Amen.

Lied: Nun saget Dank und lobt den Herren (GL 385,1)

Aktuelles

Chorprojekt der Kinder in Euerdorf

Wenn Du mindestens acht Jahre alt bist und Spaß am Singen hast, dann bist Du herzlich eingeladen, bei unserem Chor-Projekt mitzumachen.  ...

Gedenken und Gebet Papsttod 21. April 2025 Kiliansdom

„Möge er als Pilger der Hoffnung heimkehren zum himmlischen Vater“ Bischof Dr. Franz Jung betet im Kiliansdom für verstorbenen Papst – Kondolenzbuch zum Tod von Franziskus im Dom ausgelegt – ...

Stellenausschreibung Verwaltungsleitung im Pastoralen Raum

  Die Diözese Würzburg sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt für den Pastoralen Raum Bad Kissingen eine/n Verwaltungsleiter (m/w/d) (39 Wochenstunden)   ...

Glosse

Am Puls des Lebens

von Pfarrer Gerd Greier

 

„Humor ist wenn man trotzdem lacht!“

so sprach bereits der deutsche Lyriker Otto Julius Bierbaum gegen Ende des 19.Jahrhunderts.

Es kann einem manchmal schon das Lachen vergehen im Leben.
Gott selber ist beim Leiden und seines Sohnes das Lachen vergangen, war er ja mittendrinnen dabei; manche Menschen kennen leider keine Grenzen.
Gerade Ostern lädt uns neu ein, das Lachen nicht zu verlieren:

Im Psalm 2 heißt es im Vers 4: „Doch er, der im Himmel thront, lacht!“ Worüber? Über die Pläne der Mächtigen, die keine Werte mehr kennen und nur an sich und ihre eigenen Interessen denken. Sie haben Gott vergessen und werden sich dabei kräftig verrechnen. Wie hoffnungsvoll im Blick gerade in die Welt hinein, auch wenn Gott einen langen Atem hat und es leider Gottes noch viel unnötiges Leid und Blutvergießen gibt.

Paulus lacht in seinem ersten Brief an die Korinther den Tod aus:
Tod, wo ist dein Sieg? / Tod, wo ist dein Stachel? Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch Jesus Christus, unseren Herrn.“ (1 Kor 15,55ff). Deswegen wird die Trauer um einen lieben Menschen nicht einfach weggewischt, wir werden aber bestärkt in der Hoffnung, dass der Tod seinen wirklich endgültigen tödlichen Stachel verloren hat.

Und ein schöner alter Brauch ist der sog. „Risus paschalis“, das Osterlachen. In der Feier der Osternacht die Gläubigen zum Lachen bringen, das hat dann zum Teil Ausmaßen eingenommen, dass es sogar einmal verboten wurde.
Auch beim Humor gehört der gute Geschmack dazu und die Grenzen kennen.
Und wenn es wenigstens ein Lächeln ist, was auf den Gesichtern gezaubert wird, dann wird etwas von der tiefen österlichen Freude spürbar. Denn Gott will unser Klagen in Tanzen verwandeln, wie es hoffnungsvoll im Psalm 30, 12 heißt.

Papst Franziskus hat mal gesagt, dass ihn manche Christen eher an „in Essig eingelegte Peperonis“ erinnern; ja, da bleibt nur zu wünschen, dass man Tabletten gegen Sodbrennen dabei hat.

„Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ ruft uns Jesus jeden Tag neu zu, glaubt an die frohe Botschaft.

Wenn Jesus uns einlädt, wie Kinder zu werden, dann hat das auch viel mit der Leichtigkeit und Freude des Lebens zu tun.

Bei Anblick eines kleinen Babys wird schnell mal gelächelt.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Kinder etwa 400 mal pro Tag lachen – ein Erwachsener hingegen nur noch etwa 20 mal.

Und viele meiner persönlichen Glücksmomente erlebe ich mit Kindern, wie z. Bsp. als ich in Klieglkindergarten zum Feiern eingeladen war. Ein Junge, der genau meinen Namen wusste, dass ich Pfarrer bin und mein 25 jähriges Priesterjubiläum feier, und als ich stauend ihn lobte, er „brettcool“ beim Rausgehen zu mir sagte: „Wir sehen uns!“
Und ein Mädchen hat anschließend zu ihrer Erzieherin gesagt: „Der (also ich) muss aber ein großes Auto haben?!“ Und auf die Frage: „Warum“? „Na, der ist doch Fahrer!“

Glosse 2025 03 Bild Lachen

Verlieren wir Glauben, Hoffnung, Liebe und das Lachen nicht!

 

 

Gerd Greier, Pfarrer

Impuls

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