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Hausgottesdienst
5. Fastensonntag / B
17.03.2024

Lied: Kommt herbei, singt dem Herrn (Gotteslob 140)

Einleitung

Mit dem Fünften Fastensonntag beginnen wir den zweiten Teil der Fastenzeit, die Passionszeit. In den letzten beiden Wochen steht das Leiden unseres Herrn Jesus Christus im Mittelpunkt der Gottesdienste. In vielen Kirchen sind die Kreuze verhüllt, denn sehr oft sind die Kreuze als Siegeszeichen ausgestaltet. Mit dem dem Betrachten des Leidens Jesu richten wir unsere Aufmerksamkeit auch auf die Leiden der ganzen Menschheit. Dieses kann uns nicht unberührt lassen, wenn wir das Leiden Jesu ernst nehmen. Wir nehmen Anteil am Leiden der Menschen und tragen es mit, wie Simon von Cyrene, Veronika oder die Frauen am Kreuzweg Jesus beigestanden sind.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, du hast uns die Erde anvertraut, damit wir sie hüten und nutzen.
Herr, erbarme dich.

Die Güter der Erde reichen für alle, weil du reichlich gibst.
Christus, erbarme dich.

In der Schönheit der Schöpfung erahnen wir etwas von deiner Größe und Güte.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Herr, unser Gott, dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt dem Tod überliefert. Lass uns in seiner Liebe bleiben und mit deiner Gnade aus ihr leben. Darum bitten wir im Heiligen Geist durch Christus unseren Herrn.

Evangelium (Johannes 12, 20-33)

In jener Zeit gab es auch einige Griechen unter den Pilgern, die beim Paschafest in Jerusalem Gott anbeten wollten. Diese traten an Philippus heran, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und baten ihn: Herr, wir möchten Jesus sehen. Philippus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philippus gingen und sagten es Jesus. Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird. Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer sein Leben liebt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren. Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen. Die Menge, die dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert. Andere sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet. Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese Stimme, sondern euch. Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde.

Gedanken zum Evangelium:

Warum feiern wir Gottesdienst?
Da hat jeder so seine ganz persönlichen Gründe, beispielsweise:
• „Weil das zu einem richtigen Sonntag dazugehört.“
• „Weil mir der Gottesdienst Kraft gibt.“
• „Weil ich ein großes Anliegen vor Gott tragen möchte.“
Eher ungewöhnlich wäre die Aussage: „Weil ich Jesus sehen möchte.“
Im heutigen Evangelium treten einige Griechisch sprechende Juden an den Apostel Philippus heran mit der Bitte: „Herr, wir möchten Jesus sehen.“ Damit setzten sie einen komplizierten Prozess in Gang. Philippus sagt es Andreas und die beiden gehen dann zu Jesus, der mit einer langen Belehrung anfängt. Ob die griechischen Pilger am Ende Jesus gesehen haben, erfahren wir nicht. Die geraten über dem Monolog Jesu ein wenig in Vergessenheit.
„Wir möchten Jesus sehen“, damals, in Jerusalem, ging das noch. Jesus war da, leiblich sichtbar und mit den Sinnen erfahrbar. Heute ist es nicht mehr ganz so einfach. Dabei geht es beim christlichen Glauben im Allgemeinen und beim Gottesdienst im Besonderen genau darum: „Wir möchten Jesus sehen.“ Es gibt natürlich viele Bilder von Jesus. Die geben uns eine Vorstellung davon, wie Jesus ausgesehen haben könnte. Ostkirchliche Ikonen nehmen für sich in Anspruch, dass die abgebildete Person wirklich gegenwärtig ist. Aber letztlich ersetzt doch kein noch so heiliges Bild die Begegnung mit dem „echten“ Jesus.
Wir können Jesus nicht so sehen, wie die Menschen vor fast 2000 Jahren. Aber begegnen können wir ihm doch. Gerade hier beim Gottesdienst. Jesus hat versprochen: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen.“ Er ist gegenwärtig in seinem Wort, das wir hören oder lesen.
Aber nicht nur der Gottesdienst ist eine Möglichkeit, um Jesus zu begegnen. Im Matthäus-Evangelium sagt Jesus: „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Jesus begegnet uns auch in unseren Not leidenden Brüdern und Schwestern, in den Armen, den Kranken, den Einsamen, in Menschen, die nicht mehr ein noch aus wissen. Zu unserem Glauben gehören nicht nur Gebet und Gottesdienst. Er braucht auch die tätige Nächstenliebe, um ganz zu sein. Heute, am Fünften Fastensonntag, findet die Sammlung für das bischöfliche Hilfswerk „Misereor“ statt. Das Geld geht an kirchliche Hilfsprojekte in den ärmeren Ländern der Erde. Den Menschen dort begegnen wir nur selten persönlich. Aber unsere Gabe ist nicht nur ein Zeichen der Solidarität und der Hilfsbereitschaft. Sie ist auch ein Zeichen, dass wir in diesen räumlich so fernen Menschen unsere Nächsten erkennen und damit Christus selbst.
„Wir möchten Jesus sehen.“ Ob den Griechen ihr Wunsch erfüllt wurde, wissen wir nicht. Aber wir können Jesus begegnen, sooft wir wollen: in der Gemeinschaft der Glaubenden, bei der Feier des Gottesdienstes und im Dienst an unseren Nächsten.

(Jan Kölbel)

Lied: Was Gott tut, das ist wohlgetan (Gotteslob 416)

Fürbitten

Jesu Menschlichkeit zeigt sich auch darin, dass er wie wir durch leidvolle Erfahrungen und Lebenskrisen gehen musste. Aber er und auch wir sind gerade in diesen Stunden von Gott gehalten und beschützt. In diesem Vertrauen lasst uns beten:

Für Papst Franziskus, unsere Bischöfe und Priester, denen du deine Kirche in besonderer Weise anvertraut hast.
Für die Millionen Flüchtlinge, die mit Zukunftsangst und Sehnsucht nach ihrer alten Heimat in der Fremde leben.

Für alle, die nicht loslassen können: von ihren Plänen und Träumen; von Erfolg und Habgier; von Menschen in ihrer Nähe, die ihre eigenen Wege gehen müssen.

Für uns selbst, dass du unsere Zweifel und Klagen in noch größeres Vertrauen in deine Zuwendung wandelst.

Für unsere Verstorbenen um deine Barmherzigkeit.

Erbarme dich unser und lass uns wie das Weizenkorn Frucht bringen. Nur mit deiner Gnade können wir dich durch unser Leben lieben und ehren, jetzt und bis in Ewigkeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser
Wie ein Weizenkorn, das in die Erde fällt, stirbt und reiche Frucht bringt,hat er für uns sein Leben hingegeben und vollendet. Deshalb beten wir: Vater unser ...

Segensgebet

Du, Gott, beschenkst uns reich mit neuen Perspektiven, Hoffnungen und Aufgaben. Wir danken dir, dass du versprochen hast, mit uns zu gehen und uns die Treue zu halten. Dir befehlen wir unsere Termine, Vorhaben und Träume. Dir befehlen wir die Menschen, mit denen wir leben, dir befehlen wir auch die Menschen, die weit weg von uns sind. Hilf uns, in Liebe miteinander verbunden zu sein und schenke uns deinen Segen heute, morgen, alle Tage unseres Lebens, Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Bewahre uns, Gott (GL 453)

Aktuelles

Chorprojekt der Kinder in Euerdorf

Wenn Du mindestens acht Jahre alt bist und Spaß am Singen hast, dann bist Du herzlich eingeladen, bei unserem Chor-Projekt mitzumachen.  ...

Gedenken und Gebet Papsttod 21. April 2025 Kiliansdom

„Möge er als Pilger der Hoffnung heimkehren zum himmlischen Vater“ Bischof Dr. Franz Jung betet im Kiliansdom für verstorbenen Papst – Kondolenzbuch zum Tod von Franziskus im Dom ausgelegt – ...

Stellenausschreibung Verwaltungsleitung im Pastoralen Raum

  Die Diözese Würzburg sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt für den Pastoralen Raum Bad Kissingen eine/n Verwaltungsleiter (m/w/d) (39 Wochenstunden)   ...

Glosse

Am Puls des Lebens

von Pfarrer Gerd Greier

 

„Humor ist wenn man trotzdem lacht!“

so sprach bereits der deutsche Lyriker Otto Julius Bierbaum gegen Ende des 19.Jahrhunderts.

Es kann einem manchmal schon das Lachen vergehen im Leben.
Gott selber ist beim Leiden und seines Sohnes das Lachen vergangen, war er ja mittendrinnen dabei; manche Menschen kennen leider keine Grenzen.
Gerade Ostern lädt uns neu ein, das Lachen nicht zu verlieren:

Im Psalm 2 heißt es im Vers 4: „Doch er, der im Himmel thront, lacht!“ Worüber? Über die Pläne der Mächtigen, die keine Werte mehr kennen und nur an sich und ihre eigenen Interessen denken. Sie haben Gott vergessen und werden sich dabei kräftig verrechnen. Wie hoffnungsvoll im Blick gerade in die Welt hinein, auch wenn Gott einen langen Atem hat und es leider Gottes noch viel unnötiges Leid und Blutvergießen gibt.

Paulus lacht in seinem ersten Brief an die Korinther den Tod aus:
Tod, wo ist dein Sieg? / Tod, wo ist dein Stachel? Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch Jesus Christus, unseren Herrn.“ (1 Kor 15,55ff). Deswegen wird die Trauer um einen lieben Menschen nicht einfach weggewischt, wir werden aber bestärkt in der Hoffnung, dass der Tod seinen wirklich endgültigen tödlichen Stachel verloren hat.

Und ein schöner alter Brauch ist der sog. „Risus paschalis“, das Osterlachen. In der Feier der Osternacht die Gläubigen zum Lachen bringen, das hat dann zum Teil Ausmaßen eingenommen, dass es sogar einmal verboten wurde.
Auch beim Humor gehört der gute Geschmack dazu und die Grenzen kennen.
Und wenn es wenigstens ein Lächeln ist, was auf den Gesichtern gezaubert wird, dann wird etwas von der tiefen österlichen Freude spürbar. Denn Gott will unser Klagen in Tanzen verwandeln, wie es hoffnungsvoll im Psalm 30, 12 heißt.

Papst Franziskus hat mal gesagt, dass ihn manche Christen eher an „in Essig eingelegte Peperonis“ erinnern; ja, da bleibt nur zu wünschen, dass man Tabletten gegen Sodbrennen dabei hat.

„Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ ruft uns Jesus jeden Tag neu zu, glaubt an die frohe Botschaft.

Wenn Jesus uns einlädt, wie Kinder zu werden, dann hat das auch viel mit der Leichtigkeit und Freude des Lebens zu tun.

Bei Anblick eines kleinen Babys wird schnell mal gelächelt.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Kinder etwa 400 mal pro Tag lachen – ein Erwachsener hingegen nur noch etwa 20 mal.

Und viele meiner persönlichen Glücksmomente erlebe ich mit Kindern, wie z. Bsp. als ich in Klieglkindergarten zum Feiern eingeladen war. Ein Junge, der genau meinen Namen wusste, dass ich Pfarrer bin und mein 25 jähriges Priesterjubiläum feier, und als ich stauend ihn lobte, er „brettcool“ beim Rausgehen zu mir sagte: „Wir sehen uns!“
Und ein Mädchen hat anschließend zu ihrer Erzieherin gesagt: „Der (also ich) muss aber ein großes Auto haben?!“ Und auf die Frage: „Warum“? „Na, der ist doch Fahrer!“

Glosse 2025 03 Bild Lachen

Verlieren wir Glauben, Hoffnung, Liebe und das Lachen nicht!

 

 

Gerd Greier, Pfarrer

Impuls

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