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Hausgottesdienst
Verklärung des Herrn
06.08.2023

Lied: Mein ganzes Herz erhebet dich (Gotteslob 143)

Einleitung

Wir begehen heute das Fest der „Verklärung des Herrn“. Es knüpft an die Taufe Jesu an. Neben seinen Wundern, infolge derer die Menschen bereits auf Jesu mögliche Messianität schließen konnten, bestätigt ihn – nach den Berichten der Bibel – zwei Mal eine Stimme aus dem Himmel als Sohn Gottes: nach der Taufe am Jordan und auf dem Berg der Verklärung. Die Evangelisten überliefern beide Ereignisse sehr umfassend, um den Glauben der Christen zu festigen und zu stärken.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus,

du erfüllst unsere Dunkelheit mit deinem Licht.

Herr, erbarme dich.

Herr Jesus Christus,

du ermutigst uns, auf dich zu hören.

Christus, erbarme dich.

Herr Jesus Christus,

du befreist uns von unserer Angst.

Herr, erbarme dich.

Gebet

Gott, du Vater Jesu, du hast den Aposteln eine Ahnung davon gegeben, was das für euch heißt: Vater und Sohn zu sein. Du hast ihnen gezeigt, dass für sie Platz in eurer Beziehung ist. Lass auch uns diesen Platz bei euch finden, und zum Segen für andere gestalten. Darum bitten wir durch deinen geliebten Sohn Jesus Christus. - Amen.

Evangelium (Markus 9, 2-10)

In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da erschien ihnen Elíja und mit ihm Mose und sie redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elíja. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen. Da kam eine Wolke und überschattete sie und es erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemanden mehr bei sich außer Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, gebot er ihnen, niemandem zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.

Gedanken zum Evangelium:

„Und was war Ihr größtes Erlebnis?“ fragen manchmal die Zeitungsreporter. Dann interviewen sie einen 100-jährigen Menschen oder ein Paar zur Gnadenhochzeit. In dem jeweiligen Artikel steht nicht, wie lange das Nachdenken war. Aber dieses Erlebnis kommt ins Wort. Nur mal so nebenbei: Fällt Ihnen sofort und ohne langes Nachdenken das größte Erlebnis Ihres Lebens ein?

Die Apostel erlebten in der Zeit mit Jesus viele Momente, die Sternstunde gewesen sein könnten. Aufrüttelnde Predigten, spannende Diskussionen mit den Obrigkeiten, Heilungen und Totenerweckungen werden genug in den Evangelien beschrieben. Und nun die Geschichte auf dem Tabor?

Selbst ein Profi wie Petrus kommt zunächst nicht ganz klar. Zwar wird von ihm der Satz mit den drei Hütten zitiert, aber das Evangelium sagt auch: „Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen." (Mk 9,6).

Was aber war das Besondere auf dem Tabor? - Ich sage es mit meinen Worten: Es wurde klar, was noch in Jesus lebte und in seinem Handeln mitging.

Das Gewand Jesu verwandelte sich. Es wurde strahlend weiß. Das heißt: Es wurde Göttliches spürbar. Die Juden kannten das schon aus dem Buch Exodus. Wenn Mose auf dem Berg mit Gott gesprochen hatte, strahlte sein Gesicht Licht aus (vgl. Ex 34,29). Hier ist es aber nicht nur das Gesicht, hier ist es die ganze Kleidung. In Jesus war Gott spürbar. Kennen wir nicht dieses Geschehen auch noch heute im Titel einer Lichtgestalt?

Jesus sprach mit Mose und Elija. Es wurde Heilsgeschichte spürbar.

Zwei große Gestalten mit ihrer Glaubensgeschichte. Beide hatten sie als Suchgeschichte hinter sich. Sie suchten nach dem richtigen Weg und dem richtigen Wort. Sie suchten nach den Menschen, die ihre Erfahrungen und Überzeugungen teilen wollten. Sie suchten nach dem Willen Gottes hinter den Zeichen.

Jesus bewegte sich in dieser Begegnung ganz souverän und angstfrei. Er hatte gegenüber seinen Gesprächspartnern keine Reserven. Er achtete sie und ihre Geschichte. Jesus schrieb aber auch seine Geschichte weiter. Die musste anders sein als die Geschichte von Mose und Elija. Es war ja auch eine andere Zeit für Jesus als für die Menschen damals. Es war Gottes Handeln im damaligen Heute. Es wurde eine neue Größe sichtbar.

Dazu die Stimme aus dem Himmel: „Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. (Mk 9,7)“ Was sie vielleicht schon geahnt hatten, wird ins Wort gebracht. Ja, so ist es.
Und dann war wieder alles normal. Jesus sah aus wie immer.

Keine anderen waren auf dem Berg zu sehen. Keine Stimme aus dem Himmel gab die Erklärung.

Jesus war wieder so wie immer. Und das hieß auch: Er sprach von Dingen, die nicht zur Lebenswelt der Apostel gehörten. Was soll das sein mit der Auferstehung von den Toten?
Und Jesu Bitte, nichts vom Erlebten zu sagen? Geschenkt. Wie sollten die Apostel von einem Ereignis berichten, das sie noch gar nicht verstanden hatten? Wie sollten sie etwas beschreiben, wofür sie gar keine Worte haben?
Die drei auf dem Weg in den Alltag hatten für einen Moment ahnen dürfen, wie wenig sie von Jesus schon verstanden hatten. Das Erlebte weckte vielleicht die Hoffnung auf mehr. Aber wann das sein würde – wer weiß es?

In Exerzitien habe ich die Zeit und die Bereitschaft, tiefer zu schauen. Ein anderer Ort wartet auf mich. Ich bin offener für meine Gottesbeziehung. An dieser Stelle kommt Gott ganz lebendig ins Spiel. Er scheint mir zu zeigen: „Du willst mehr von mir spüren. Ich will es auch. Komm!“ Dann geschehen immer wieder die kleinen Wunder der Freundschaft mit Gott.

Das Fest der Verklärung Jesu wurde in der Ostkirche seit dem 6. Jahrhundert gefeiert. Papst Kallistus II. führte es 1457 verbindlich in die abendländische Kirche ein. Es war der Dank für den Sieg bei Belgrad über die Türken. Damit war nicht unbedingt zu rechnen. Aber es geschah so. Ein Wunder der Geschichte mehr. Ein Zeichen dafür, wie Gott handeln kann. Macht das Mut, ein neues Abenteuer mit Gott und für sein Reich mitzumachen?

(Norbert Riebartsch)

Lied: Herr,nimm auch uns zum Tabor mit (Gotteslob 363)

Fürbitten

Herr Jesus, auf dem Berg Tabor hast du deinen Aposteln gezeigt, wie groß deine Wunder sind. Wir bitten dich auch um die Wunder, die heute geschehen können und rufen:

V.A.: Begleite die Wunder des Lebens.

 Wo Feindschaft war, beginnt manchmal wieder gegenseitiges Verstehen.
Wir bitten …

 Wo alles zerstört schien, finden wir Zeichen des Lebens.
Wir bitten …

 Wo Menschen entdecken, dass deine Worte heute tragen, suchen sie nach diesen Worten.
Wir bitten …

 Wo Eltern den Mut haben, einem Kind Leben zu schenken, beginnt Zukunft.
Wir bitten …

 Wo wir fähig werden, die Symbole der Mitmenschen zu erkennen, kann Vertrauen wachsen.
Wir bitten …

Vom Berg führte dein Weg mit den Aposteln wieder zu allen, die auf dich gehofft haben.

So lass auch uns in der Hoffnung auf dich gestärkt sein und begleite unseren Alltag.

Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Gott hat auf dem Tabor Jesus seinen geliebten Sohn genannt. Er nennt ihn seinerseits Vater. So rufen wir im Sinne Jesu:
Vater unser …

Segensgebet

Gott hat auf dem Tabor viel von sich gezeigt. Er schenke euch seinen Segen.

Gott hat sich den Raum geschaffen, in dem er sich offenbaren konnte. Er schenke euch seinen Segen.

Gott sucht immer neu die Wege, auf denen er uns zeigt: Ich liebe dich. Er schenke euch seinen Segen. Amen.

So sei bei euch in seiner Liebe, seiner Kraft und seiner Zärtlichkeit, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Gott wohnt in einem Lichte (Gotteslob 429)

 

 

Aktuelles

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Glosse

Erst dachte ich, ich finde kein Thema, worüber ich meine Glosse schreiben könnte,
und jetzt hätte ich ganz Viele.

Z.Bsp. von der Fusswaschung am Gründonnerstagabend beim Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche, als mittendrinnen unser Mesner mit Wischmop kam, um das Wasser aufzuwischen, das aus Versehen auf dem Boden ausgeschüttet wurde. Er hat uns ein Beispiel echten Dienens gegeben, aus Sorge, dass keiner ausrutscht.

Oder von dem brennenden Messgewand bei dem Erstkommuniongottesdienst in Hausen, als ich zum Evangelium nicht nur innerlich, sondern äußerlich „Feuer und Flamme“ wurde und er Geistesgegenwart von unserem Priesterkandidaten Benedict gerettet wurde und meine davonfliegende Brille auch noch wie durch ein Wunder heil bleib. Das hat schon wie ein „Lauffeuer“ herumgesprochen.
Mit Gemeindereferentin Barbara Voll waren wir später noch im selben Gottesdienst als Krisenteam herausgefordert und haben uns bewährt.

 

Ganz brandaktuell und frisch ist aber noch das Erlebnis, das ich noch etwas Genauer umschreiben will:

Es geschah bei der ersten Trauung zu Beginn meines Hochzeitsmarathons 2025.

Bei Taufen und Trauungen biete ich immer eine besondere Möglichkeit der Fürbitten an, ganz bewusst andere mit einzubinden.
Die Eltern bzw. das Brautpaar dürfen sich Themen überlegen, für wen und was gebetet werden soll und suchen sich aus dem Familien- und Freundeskreis Personen aus, die dann die Fürbitte selbst schreiben und vorbeten.

2025 06 Fürbitten

Bei der Trauung kamen einige zu den Fürbitten nach vorne und zu einer Bitte gleich eine ganze Familie: Eine Mutter mit drei Kindern: Tochter, Sohn und der „Große Bruder“, der auch ministriert hat. (Der Vater war Trauzeuge und hatte schon eine eigene Bitte).

Die Mutter fing an mit: „Gott, wir beten für die Kinder, die wir dem Brautpaar wünschen…“
Und dann ging die Tochter ans Mikrophon: „Hoffentlich werden es Mädchen!“
Dann kam der jüngere Sohn: „Hoffentlich werden es Jungs!“
Und dann kam als drittes der ältere Bruder: „Kann auch beides sein!“ - nun, er hat ja selber „Beides“ als Geschwister.
Die Mutter schloss noch weitere berührende Bitten für die Kinder dieser Bitte an.

Nicht nur ich musste von Herzen lachen.
Einfach genial, herrlich, schön.

Ich bin mal gespannt, auf wen Gott bei dieser Bitte als erste hört und welchen Wunsch er erhört.

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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Caritas 2025 06 25