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Predigtimpuls zum Sechsten Sonntag der Osterzeit 

"DER MENSCH IST DIE SEHNSUCHT GOTTES"

Gedanken von Priester Michael Schmitt, Bad Kissingen

 

Kleine Sonntagsliturgie zum 6. Ostersonntag

 

Zur Einstimmung: Herr, Deine Liebe ist wie Gras und Ufer:
Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer / wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus
Herr, du bist Liebe, du nur kannst befreien / Wenn du und frei sprichst, dann ist Freiheit da
Freiheit, sie lebt, für Menschen, Völker, Rassen / So weit wie deine Liebe uns ergreift

Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer / wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus
Wir wollen Frieden für die ganze Erde / Frieden verteilt, was man zum leben braucht
Frieden, der gilt für Menschen, Völker, Rassen / So weit wie deine Liebe uns ergreift

Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer / wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus
Herr, du bist Liebe, du nur kannst befreien / Wenn du uns frei sprichst, dann ist Freiheit da
Dann ist Freiheit da…

Kreuzzeichen:
Im Namen des +Vaters und des +Sohnes und des +Heiligen Geistes.
Amen.

Gebet:
Geist des auferstandenen Christus, nur wenn wir in großer Einfachheit beten, können wir erahnen, wie groß du von uns Menschen denkst.
In dieser Haltung kommen wir zu dir und bitten dich: lass uns heute spüren können, dass du uns auch in unserer Zeit nicht alleine lässt. Du lebst ja in uns und willst durch uns in diese Welt liebevoll hineinwirken.
Wir bitten dich: lass deine Liebe in uns wachsen und stärke in uns den Glauben und das Vertrauen, dass wir zusammen mit dir die Herausforderungen bewältigen können, die uns das Leben immer wieder zumutet.
Dir sei Lob und Preis in Ewigkeit. Amen.

Evangelium: Joh 14,15-21:
Damals sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr so leben, wie ich es euch gesagt habe. Dann werde ich den Vater bitten, dass er euch an meiner Stelle jemanden schickt, der euch helfen wird und der euch nie allein lässt: den Geist der Wahrheit. Die Welt kann ihn nicht bekommen. Sie ist blind für ihn und hat deshalb kein Verständnis für ihn. Aber ihr kennt ihn, denn er ist ständig bei euch und wird einmal in Fülle bei euch sein. Ich lasse euch nicht wie hilflose Waisenkinder allein. Ich komme wieder zu euch. Schon bald werde ich nicht mehr auf dieser Welt sein, und niemand wird mich mehr sehen. Nur ihr, ihr werdet mich sehen. Denn ich lebe, und weil ich lebe, werdet auch ihr leben. Wenn ich zurückkomme, werdet ihr erkennen, dass ich ganz eins bin mit meinem Vater und dass ihr in mir lebt und ich in euch. Wer meine Gebote annimmt und danach lebt, der liebt mich wirklich. Und wer mich liebt, den wird auch mein Vater lieben. Auch ich werde ihn lieben und ihm zeigen, wer ich bin.”

Impulse zum Nachdenken oder für ein Gespräch über das Evangelium:
Nein, in Latein war ich nie wirklich gut. Damals habe ich noch nicht einmal einsehen wollen, warum ich diese Sprache überhaupt lernen sollte. Heute aber kann ich mich zumindest für manch einen lateinischen Satz begeistern. Vor allem, wenn es sich um Wortspiele handelt. „Homo desiderium dei“.
Dieses Zitat von Kirchenvater Augustinus kann auf zweierlei Arten übersetzt werden.
Entweder: „Der Mensch ist Sehnsucht nach Gott.“
Oder auch: „Der Mensch ist die Sehnsucht Gottes.“
Das gefällt mir. Sehnsucht, das ist ein großes Wort. Der Duden umschreibt es als „inniges, schmerzliches Verlangen“. Unzählige Lieder, im Schlager oft schnulzenhaft dahingesungen oder in der Oper anspruchsvoll in eine Arie verpackt, beschreiben dieses Gefühl, das Liebende wohl am besten kennen.
Im Zitat des heiligen Augustinus wird die Sehnsucht des Menschen nach Gott angesprochen:
„Der Mensch ist Sehnsucht nach Gott.“ Von ihm erhofft sich der Mensch ewige, bleibende Liebe, Freundschaft, Lebensglück.
Aber auch Gott kennt die Sehnsucht nach dem Menschen. Darauf weist die zweite Übersetzungsmöglichkeit hin: „Der Mensch ist die Sehnsucht Gottes.“ Was heißt das anderes, als dass Gott sich liebevoll nach dem Menschen sehnt: nach dem Glück und nach einer innigen Freundschaft mit seinem Geschöpf.
Die Feier der österlichen Liturgie, das Wort der Schrift erinnert uns immer neu an das, was Gott schon alles für uns Menschen getan hat. Glaube, das ist Fest des Lebens, der Liebe, der Freundschaft: „Homo desiderium dei.“
 Wie höre ich die Einladung Jesu im heutigen Evangelium, Ihn zu lieben?
 Wie ist diese Liebe für mich spürbar in meinem Alltag?
 Was bedeutet es für mich konkret, nach Gottes Gebot zu leben?

Lied: (GL 346): Atme in uns, Heiliger Geist:
Atme in uns, Heiliger Geist / Brenne in uns, Heiliger Geist Wirke in uns, Heiliger Geist / Atem Gottes komm! Komm du Geist, durchdringe uns /
Komm du Geist, kehr bei uns ein
Komm du Geist, belebe uns / Wir ersehnen dich
Atme in uns, Heiliger Geist / Brenne in uns, Heiliger Geist Wirke in uns, Heiliger Geist / Atem Gottes komm!

Fürbittgebet:
Herr Jesus Christus, in deiner Liebe wurde für uns Gottes Liebe sichtbar. In deinen Worten hören wir das Wort des Vaters. Voll Vertrauen beten wir: o Wir beten für alle Menschen, deren Leben in diesen Wochen aus den Fugen geraten ist und denen Orientierung und Halt fehlen: Auferstandener Christus …
o Für die vielen Frauen und Männer, die infolge der Corona-Pandemie von Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit betroffen sind: Auferstandener
Christus …
o Wir beten für all jene in der Politik, die sich weiterhin um ein solidarisches Miteinander in der Gesellschaft bemühen: Auferstandener
Christus …
o Für alle Menschen weltweit, deren Leben durch Covid19 oder andere schwere Krankheiten bedroht ist: Auferstandener
Christus…
o Wir beten schließlich auch für all jene jungen Menschen, die nach einem tragfähigen Weg für ihr zukünftiges Leben suchen: Auferstandener Christus …

Auferstandener Christus, du begleitest uns auf dem Weg unseres Lebens. Dafür danken wir dir und preisen dich mit Gott, dem Vater und dem Heiligen Geist heute, und an allen Tagen unseres Lebens bis hinein in deine Ewigkeit.
Amen.

Vater unser:

Wir ersehnen die Nähe Gottes in unserem Leben, damit auch wir ihm nahe sein können. Wir ersehnen seine Liebe in uns, damit wir selbst zu Liebenden werden. Darum dürfen wir voll Vertrauen beten: Vater unser im Himmel…

Lied: Vergiss nicht zu danken dem ewigen Herrn:
1. Vergiss nicht zu danken dem ewigen Herrn, / er hat dir viel Gutes getan.
Bedenke, in Jesus vergibt er dir gern. / Du darfst ihm, so wie du bist, nahn.
Ref.: Barmherzig, geduldig und gnädig ist er, / vielmehr als ein Vater es kann.
Er warf unsre Sünden ins äußerste Meer, / kommt betet den Ewigen an.

2. Du kannst ihm vertrauen in dunkelster Nacht, / wenn alles verloren erscheint.
Er liebt dich, auch wenn du ihm Kummer gemacht, / ist näher als du je gemeint.
Ref.: Barmherzig, geduldig und gnädig ist er, / vielmehr als ein Vater es kann.
Er warf unsre Sünden ins äußerste Meer, / kommt betet den Ewigen an.

3. Im Danken kommt Neues ins Leben hinein, / ein Wünschen, dass nie du erkannt;
Dass jeder wie du Gottes Kind möchte sein, / vom Vater zum Erben ernannt.
Ref.: Barmherzig, geduldig und gnädig ist er, / vielmehr als ein Vater es kann.
Er warf unsre Sünden ins äußerste Meer, / kommt betet den Ewigen an.

4. In Jesus gehörst du zur ewigen Welt, / zum Glaubensgehorsam befreit.
Er hat dich in seine Gemeinde gestellt / und macht dich zum Dienen bereit.
Ref.: Barmherzig, geduldig und gnädig ist er, / vielmehr als ein Vater es kann.
Er warf unsre Sünden ins äußerste Meer, / kommt betet den Ewigen an.

Segen:
– Der Herr stärke unser Vertrauen, dass wir uns dem Wandel nicht verweigern und die Chancen der Zeit ergreifen.
– Der Herr stärke unseren Mut, dass wir loslassen können, was vergangen ist, und festhalten, was unsere Zukunft begründet.
– Der Herr stärke unsere Liebe, dass wir das Leben schützen, für die Schwachen einstehen und unsere Wege, wenn auch in kleinen Schritten, gehen.
© Roland Breitenbach

Zum Ausklang: Gut, dass wir einander haben:
Gut, dass wir einander haben, / gut, dass wir einander sehn, Sorgen, Freuden, Kräfte teilen / und auf einem Wege gehn. Gut, dass wir nicht uns nur haben, / dass der Kreis sich niemals schließt Und dass Gott, von dem wir reden, / hier in unsrer Mitte ist.
Gut, dass wir einander haben, / gut, dass wir einander sehn, Sorgen, Freuden, Kräfte teilen / und auf einem Wege gehn. Gut, dass wir nicht uns nur haben, / dass der Kreis sich niemals schließt Und dass Gott, von dem wir reden, / hier in unsrer Mitte ist.
Keiner, der nur immer jubelt; / Keiner, der nur immer weint. Oft schon hat uns Gott in unsrer / Freude, unsrem Schmerz vereint. Keiner trägt nur immer andre; / Keiner ist nur immer Last. Jedem wurde schon geholfen; / Jeder hat schon angefasst.
Keiner ist nur immer schwach, / Und keiner hat für alles Kraft. Jeder kann mit Gottes Gaben das tun, / Was kein anderer schafft. Keiner, der noch alles braucht, / Und keiner, der schon alles hat. Jeder lebt von allen andern; / Jeder macht die andern satt.
Gut, dass wir einander haben, / gut, dass wir einander sehn, Sorgen, Freuden, Kräfte teilen / und auf einem Wege gehn. Gut, dass wir nicht uns nur haben, / dass der Kreis sich niemals schließt Und dass Gott, von dem wir reden, / hier in unsrer Mitte ist.

Für den Tag und für die Woche: Die Zehn Gebote der Gelassenheit

1. Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.
2. Nur für heute werde ich große Sorgfalt in mein Auftreten legen: vornehm in meinem Verhalten; ich werde niemand kritisieren, ja ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern - nur mich selbst.
3. Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin - nicht für die andere, sondern auch für diese Welt.
4. Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.
5. Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen; wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, ist eine gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele.
6. Nur für heute werde ich eine gute Tat verbringen, und ich werde es niemandem erzählen.
7. Nur für heute werde ich etwas tun, für das ich keine Lust habe zu tun: sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass es niemand merkt.
8. Nur für heute werde ich fest glauben - selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten - , dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.
9. Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was schön ist - und ich werde an die Güte glauben.
10. Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen - und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: der Hetze und der Unentschlossenheit.

© Johannes XXIII

© Norbert Cuypers SVD

Zusammengefügt und bearbeitet von Michael Schmitt 

Aktuelles

Susanne Köhler wird als Gemeindereferentin für den Pastoralen Raum Bad Kissingen beauftragt

Fünf Frauen und zwei Männer werden Gemeinde- oder Pastoralreferent(inn)en Beauftragungsfeier mit Bischof Dr. Franz Jung am Freitag, 18. Juli, im Kiliansdom Würzburg (POW) Fünf Frauen und zwei ...

Kiliani Wallfahrtswoche 2025

In diesem Jahr steht die Kilianiwoche unter dem Thema: "Pilger der Hoffnung." Wie in jedem Jahr gedenken wir im Bistum Würzburg im Juli unserer Patrone Kilian, Kolonat und Totnan, die vor über 1.300 ...

Botschafter/innen für den Kaholikentag 2026 gesucht

Der Katholikentag in Würzburg 2026 wirft bereits heute seine Schatten voraus. Als gastgebendes Bistum haben wir die Chance, mit dem Katholikentag den Menschen in Unterfranken vom 13.-17. Mai 2026 ein ...

Glosse

Erst dachte ich, ich finde kein Thema, worüber ich meine Glosse schreiben könnte,
und jetzt hätte ich ganz Viele.

Z.Bsp. von der Fusswaschung am Gründonnerstagabend beim Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche, als mittendrinnen unser Mesner mit Wischmop kam, um das Wasser aufzuwischen, das aus Versehen auf dem Boden ausgeschüttet wurde. Er hat uns ein Beispiel echten Dienens gegeben, aus Sorge, dass keiner ausrutscht.

Oder von dem brennenden Messgewand bei dem Erstkommuniongottesdienst in Hausen, als ich zum Evangelium nicht nur innerlich, sondern äußerlich „Feuer und Flamme“ wurde und er Geistesgegenwart von unserem Priesterkandidaten Benedict gerettet wurde und meine davonfliegende Brille auch noch wie durch ein Wunder heil bleib. Das hat schon wie ein „Lauffeuer“ herumgesprochen.
Mit Gemeindereferentin Barbara Voll waren wir später noch im selben Gottesdienst als Krisenteam herausgefordert und haben uns bewährt.

 

Ganz brandaktuell und frisch ist aber noch das Erlebnis, das ich noch etwas Genauer umschreiben will:

Es geschah bei der ersten Trauung zu Beginn meines Hochzeitsmarathons 2025.

Bei Taufen und Trauungen biete ich immer eine besondere Möglichkeit der Fürbitten an, ganz bewusst andere mit einzubinden.
Die Eltern bzw. das Brautpaar dürfen sich Themen überlegen, für wen und was gebetet werden soll und suchen sich aus dem Familien- und Freundeskreis Personen aus, die dann die Fürbitte selbst schreiben und vorbeten.

2025 06 Fürbitten

Bei der Trauung kamen einige zu den Fürbitten nach vorne und zu einer Bitte gleich eine ganze Familie: Eine Mutter mit drei Kindern: Tochter, Sohn und der „Große Bruder“, der auch ministriert hat. (Der Vater war Trauzeuge und hatte schon eine eigene Bitte).

Die Mutter fing an mit: „Gott, wir beten für die Kinder, die wir dem Brautpaar wünschen…“
Und dann ging die Tochter ans Mikrophon: „Hoffentlich werden es Mädchen!“
Dann kam der jüngere Sohn: „Hoffentlich werden es Jungs!“
Und dann kam als drittes der ältere Bruder: „Kann auch beides sein!“ - nun, er hat ja selber „Beides“ als Geschwister.
Die Mutter schloss noch weitere berührende Bitten für die Kinder dieser Bitte an.

Nicht nur ich musste von Herzen lachen.
Einfach genial, herrlich, schön.

Ich bin mal gespannt, auf wen Gott bei dieser Bitte als erste hört und welchen Wunsch er erhört.

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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Auszeit 2025 07 13 Meditation am Steinbruch