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Osterlachen -

Impuls zur Osternacht 2020

Gedankenn von Pfarrer Gerd Greier

„Das ist nicht zum Lachen!“

sagen wir manchmal, wenn wir - was für uns - Dramatisches erzählen und die anderen das erst noch für lustig halten. „Das ist nicht lustig, da hört der Spaß echt auf!“

Liebe Leserinnen und Leser,

wie ist Ihnen gerade zumute? Manchmal kann einem wirklich das Lachen vergehen; da ist das Leben alles andere als zu spaßen. Ja, es gibt Menschen, die sind durch Ereignisse im Leben völlig verbittert und haben keine Freude an nichts mehr, auch nicht mehr am Leben. Zur Zeit erleben wir - völlig neu für uns alle - eine besondere Zeit, eine Auszeit mit vielen Beschränkungen; manche kommen damit ganz gut zurecht, andere gar nicht.

Manche Kurzvideos, die in diesen Tagen entstehen und durch das Netz geistern, versuchen mit Humor mit dieser Situation umzugehen, nach dem Motto: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht!“ Für uns Christen kommt wieder die Osternacht. Diese Feier beginnt im Dunklen, so wie es manchmal in unserem Leben ist.

Gott ist in Jesus durch die Abgründe des Lebens durchgegangen: Durch Verrat, Verleugnung, Verurteiltwerden, durch Spott (Mobbing) und Hass, Folter und im Stich gelassen werden und sich verlassen fühlen (sogar von Gott selber), in den Tod, ins Grab. So nach und nach kehrt in der Feier der österlichen Nacht das Leben zurück:

  • Mit einer kleinen Flamme das Licht - entzündet am Osterfeuer als Bild der göttlichen Liebe, die immer brennt und leuchtet, mit dem Gebet: Im Licht der Osterkerze
  • Mit Gottes Wort als Ermutigung: Dass aus Chaos Ordnung werde (die erste Erzählung der Erschaffung des Himmels und der Erde nach >Genesis 1,1 - 2,2);
    dass wir durchkommen durch alle Unterdrückung in die Freiheit (vom Zug durch das Rote Meer: >Exodus 14,15-15,1);
    dass wir aufgefangen werden in aller Berdängnis, dass Gott uns nicht verlässt (durch die Worte der Propheten: >Jesaja 54,5-14).
  • Mit dem neuen Anstimmen des österlichen „Halleluja's“ und überhaupt durch die Osterlieder, die den Staub von unseren Herzen waschen wollen.
  • Mit der Verkündigung des österlichen Evangeliums, das immer anfängt in todernster Situation von Trauer, Verzweiflung, Ängsten und in Stauen, Jubel und Freude mündet.
  • Mit der Weihe frischen Wassers als Taufwasser, das uns reinigen, erfrischen, neu beleben zu Kindern Gottes machen will, die nicht mit allen Wasser gewaschen sind, sondern mit Jesus, der Quelle des ewigen Lebens.
  • Mit der Danksagungsfeier für unsere Erlösung und der Mahlgemeinschaft mit Christus und seiner Freunde, der Brüderund Schwestern im Glauben

   (wir freuen uns, wenn wir die wieder zusammen feiern dürfen).

Zuhause,  um - im Vertrauen auf Jesu Zusage: „Ich bin bei euch“ - es sich schmecken zu lassen und Gott zu spüren,

der uns mit der Wirklichkeit umarmt.

Im Laufe der Zeit kam noch der Brauch des Osterlachens dazu - der „Risus paschalis“. Die Gemeinde soll durch lustige Geschichten und Witze zum Schmunzeln und zum Lachen gebracht werden, damit die österliche Feier unserer Erlösung wirklich uns durch und durchgeht und ganz erfüllt. Der erste, der den Tod auslacht, ist der Völkerapostel Paulus: „Tod, wo ist dein Sieg, Tod, wo ist dein Stachel? Gott sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch unseren Herrn Jesus Christus.“ (1 Korinther 15,55)

Apropos „Gott“. Das erinnert mich an eine Geschichte vor zig Jahren, die mir als Kaplan passiert ist: Ich wollte eine Frau anrufen und am Telefon meldete sich die kleine Enkelin. Als ich sie bat, die Oma ans Telefon zu holen, hörte ich, wie sie ins Haus laut rief: „Oma, Oma, der „kleine dicke Gott“ ist am Telefon!“ Ich war erstmal sprachlos (und das heißt was bei mir!). Später klärte sich das alles auf beim Gespräch mit der „Oma“: Wenn sie mit ihrer Enkelin im Gottesdienst ist, erzählte sie mir, sage sie immer zu ihrer Enkelin:

„Sei leise, da vorne ist der liebe Gott!“ Und wen hat sie da gesehen: Mich!

Ich hoffe, diese Enkelin, die jetzt schon eine junge Frau und vielleicht selber Mutter ist, ist mit ihrem damaligen Gottesbild zurecht gekommen.

Das wäre doch zum Lachen, wenn wir das nicht schaffen würden, was gerade los ist oder noch auf uns zukommen mag. Wenn wir sogar - so österlich erlöst und befreit, den Tod auslachen dürfen, durch den Jesus für uns durch ist und den wir mit der Taufe auf Jesus auch schon hinter uns haben. Bloß nicht den Mut, noch die Hoffnung und schon gar nicht den Humor verlieren.

                                               Frohe und gesegnete Ostern!

Vorschlag für einen Hausgottesdienst an Ostern:

  • Bewusst im Dunkeln anfangen und Dunkelheit aushalten
  • Wenn man einen Garten hat: kleines Osterfeuer in einer Feuerschale (Grill) entzünden und darum versammeln (mit gutem Abstand) 
    oder in der Wohnung: 
    eine (Oster-) Kerze anzünden
  • in der Bibel die Erzählung vom Auszug aus Ägypten:
  • Exodus 14,15-15,1 lesen und im Herzen nachklingen lassen:
    (oder Genesis 1,1 - 2,2;
    Jesaja 55,1-11)
  • nachdenken/besprechen: Wie unsere Taufe (unsere Verbindung mit Jesus) uns befreit aus den tödlichen Mächten, die keinem erspart bleiben: neu leben als Kinder Gottes
  • das Osterevangelium lesen: Matthäus 28,1-10
  • ein Osterlied singen (GL 318-338; 775-780)
    oder von CD/über youtoube ein Halleluja hören
  • Vater unser beten und einander/sich mit dem Kreuzzeichen segnen und Segen an Menschen in Gedanken von Herzen schicken
  • miteinander essen

 Als PDF: >Impuls zur Osternacht

Die Impulse auf youtube: https://www.youtube.com/channel/UCIYevdfGnqUoa9tp9wBuJ3g

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Glosse

Erst dachte ich, ich finde kein Thema, worüber ich meine Glosse schreiben könnte,
und jetzt hätte ich ganz Viele.

Z.Bsp. von der Fusswaschung am Gründonnerstagabend beim Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche, als mittendrinnen unser Mesner mit Wischmop kam, um das Wasser aufzuwischen, das aus Versehen auf dem Boden ausgeschüttet wurde. Er hat uns ein Beispiel echten Dienens gegeben, aus Sorge, dass keiner ausrutscht.

Oder von dem brennenden Messgewand bei dem Erstkommuniongottesdienst in Hausen, als ich zum Evangelium nicht nur innerlich, sondern äußerlich „Feuer und Flamme“ wurde und er Geistesgegenwart von unserem Priesterkandidaten Benedict gerettet wurde und meine davonfliegende Brille auch noch wie durch ein Wunder heil bleib. Das hat schon wie ein „Lauffeuer“ herumgesprochen.
Mit Gemeindereferentin Barbara Voll waren wir später noch im selben Gottesdienst als Krisenteam herausgefordert und haben uns bewährt.

 

Ganz brandaktuell und frisch ist aber noch das Erlebnis, das ich noch etwas Genauer umschreiben will:

Es geschah bei der ersten Trauung zu Beginn meines Hochzeitsmarathons 2025.

Bei Taufen und Trauungen biete ich immer eine besondere Möglichkeit der Fürbitten an, ganz bewusst andere mit einzubinden.
Die Eltern bzw. das Brautpaar dürfen sich Themen überlegen, für wen und was gebetet werden soll und suchen sich aus dem Familien- und Freundeskreis Personen aus, die dann die Fürbitte selbst schreiben und vorbeten.

2025 06 Fürbitten

Bei der Trauung kamen einige zu den Fürbitten nach vorne und zu einer Bitte gleich eine ganze Familie: Eine Mutter mit drei Kindern: Tochter, Sohn und der „Große Bruder“, der auch ministriert hat. (Der Vater war Trauzeuge und hatte schon eine eigene Bitte).

Die Mutter fing an mit: „Gott, wir beten für die Kinder, die wir dem Brautpaar wünschen…“
Und dann ging die Tochter ans Mikrophon: „Hoffentlich werden es Mädchen!“
Dann kam der jüngere Sohn: „Hoffentlich werden es Jungs!“
Und dann kam als drittes der ältere Bruder: „Kann auch beides sein!“ - nun, er hat ja selber „Beides“ als Geschwister.
Die Mutter schloss noch weitere berührende Bitten für die Kinder dieser Bitte an.

Nicht nur ich musste von Herzen lachen.
Einfach genial, herrlich, schön.

Ich bin mal gespannt, auf wen Gott bei dieser Bitte als erste hört und welchen Wunsch er erhört.

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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Caritas 2025 06 25