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durch das Band des Friedens – so lautete der offizielle deutsche Titel des Weltgebetstages 2024 aus Palästina

Der Weltgebetstag wird jedes Jahr von christlichen Frauen aus einem anderen Land vorbereitet. Jeweils am ersten Freitag im März wird dieser Gottesdienst in mehr als 120 Ländern rund um den Globus insgesamt 24 Stunden lang gefeiert.

Auch in diesem Jahr fand der Weltgebetstag der Frauen im Pfarrsaal Euerdorf, am 1. Freitag im März, 01.03.2024, statt.

Das Themenland Palästina verlangte von den Mitgliedern des Vorbereitungsteams besonders intensive Information und Sensibilität.

Die Situation der christlichen Frauen in Palästina wurde analysiert und wird als sogenannte „Doppelte Besatzung“ bezeichnet, weil die Frauen sowohl unter der Besatzung ihres Landes als auch unter der teils rigiden Herrschaft der Männer leiden. Während durch die israelischen Behörden und das israelische Militär selbst einfachste Alltagsvorgänge wie das Verlassen des eigenen Dorfes mit hohen Auflagen und Wartezeiten verkompliziert werden, gibt es andererseits in den Familien Gewalt gegen Frauen bis hin zum Femizid (das ist die Ermordung von Frauen wegen Fehlverhaltens durch die Mitglieder der eigenen Familie).

Es ist nicht leicht, eine Frau in Palästina zu sein und es scheint, es wird von Tag zu Tag schwerer. Neben der Enteignung der Olivenhaine, dem wertvollsten Besitz des palästinensischen Volkes, ist es vor allem die fehlende Lebens- und berufliche Perspektive für junge Leute und natürlich die allgegenwärtige militärische Gewalt, die von beiden Volksgruppen, den Palästinensern mit ihren Terrororganisationen und den Israelis mit militanten Siedlern und dem ebenfalls übergriffigen Militär, zu verantworten ist.

 

Bei der anschließenden Begegnung im Pfarrsaal Euerdorf mit Verkostung von Gerichten aus der palästinensischen Küche konnten die Sichtweisen der Probleme in Palästina erörtert oder einfach das frohe Zusammensein genossen werden. Es war wieder eine gelungene Veranstaltung als Teil eines weltweiten Gebetstages.

 

Ein paar Impressionen des Abends in Euerdorf:

   
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 Die Rezepte des Abends:

 

WGT 2024 03 01 Rezept Falafel WGT 2024 03 01 Rezept Hummus


 

 


Als die Gestaltung des Weltgebetstag der Frauen für den 1. März 2024 Christinnen in Palästina  anvertraut wurde, war nicht absehbar, welche traurige und dramatische Aktualität das Gebetsanliegen durch den terroristischen  Überfall der Hamas am 7. Oktober  2023 und den darauffolgenden Reaktionen Israels bekommen würde. Heute scheint Frieden im Heiligen Land, Frieden zwischen Israelis und Palästinensern, Frie- den zwischen Christen, Juden und Muslime utopisch zu sein.

Mit der Brutalität und der Unmenschlichkeit des Überfalls der Terroristen der Hamas und durch  die umfassenden militärischen Gegenschläge der israelischen Armee mit großen Opfern unter der Zivilbevölkerung, weil Zivilisten von der Hamas als Schutzschilde missbraucht werden - ist Koexistenz oder gar Versöhnung in weite Ferne gerückt.

Ein Leben, in dem „Gerechtigkeit und Frieden sich küssen“, wie es in   Psalm 85 der Gottesdienstliturgie für 2024 heißt, wird zu einer fernen Vision.

Und doch eine Vision, an der der Weltgebetstag festhalten will, mit entsprechender Aktualisierung des bereits vorliegenden Materials. Dringender und Notwendiger     denn je ist die weltweite Gebetsgemeinschaft von Christinnen aller Länder. Eine Absage des Weltgebetstages stand nicht im Raum, jedoch wurde die Gottesdienstordnung überarbeitet, das Plakat zurückgezogen. Die Stimme   der palästinensischen Christinnen und ihre Hoffnungen und ihre Friedenssehnsucht sollen weiterhigehört werden.

Gleichzeitig ist es dem Vorstand des Weltgebetstages wichtig, darauf hinzuweisen, dass das Existenzrecht Israels völlig unbe stritten ist und deshalb Vorwürfe gegen den Weltgebetstag, er sei antisemitisch oder antiisraelisch, unhaltbar und unberechtigt sind.

Text: Bergmoser + Höller Verlag

 

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