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Predigtimpuls zum Dritten Sonntag der Osterzeit -

Es gibt Tage, da ist einfach der Wurm drinnen, da geht alles schief

Gedanken von Pfarrer Gerd Greier

Zur Zeit ist rund um die ganze Welt der Wurm drinnen, genauer: der Coronavirus.
„Wir alle in einem Boot!“
Aber schon die ganze Zeit ist in der Welt der Wurm drinnen: Soziale Ungerechtigkeit; Gewalt und Kriege; von uns Menschen verschmutzte und zerstörte Erde, Wasser, Luft; der Klimawandel; eine krankmachenden Leistungsgesellschaft; auch in der Kirche; in mir…

Und da sind wir mittendrinnen >im Evangelium (Johannes 21, 1-14)
Nach dem kurzen Prozeß und der Kreuzigung Jesu ist bei seinen Jüngern der Wurm drinnen.
Sie kommen einfach mit allem nicht mehr zurecht.
Wir sehen Simon Petrus und andere wieder am See von Tiberias, in ihrer Heimat, die sie mit Jesus und für seine neue Bewegung verlassen haben.
Da ist keine Spur mehr von Begeisterung, schon gar nicht von Osterfreude. Sie probieren wieder ihren gelernten, alten Beruf als Fischer aus; und, ja der Wurm ist einfach drinnen: „In dieser Nacht fingen sie nichts!“ Nicht einmal das klappt noch.
Und da, ganz tief unten, ist Jesus einfach da: Er steht am rettenden Ufer, er steht da, um sie aufzufangen und zu retten, aber sie erkennen ihn und erkennen das (noch) nicht!
Ich darf Vertrauen haben: Jesus ist da - wenn ich ganz tief unten bin; und genaue wie die Jünger erkenne ich ihn nicht und merke davon (erstmal) nichts.

Jesus, immer noch unerkannt, spricht sie mit „meine Kinder“ an.
Das ist so liebevoll; das sagt schon alles; das war, das ist seine Botschaft: Wir sind geliebte Kinder Gottes. Und wie die beste Mutter und der beste Vater nicht alles von ihren Kinder abhalten können, aber immr für sie da sind, wo die Kinder einen festen Platz im Herzen haben, immer eine offene Tür, ein offenes Ohr für ihre Kinder und alles für sie tun würden, ja, so ist Gott unser Vater und unsere Mutter und wir seine Kinder.

Und Jesus legt die Finger in Wunde: „Habt ihr keinen Fisch zu essen?“
Und sie antworten ehrlich: „Nein!“
Jesus will sie nicht bloßstellen; er ist wirklich interessiert, wie es ihnen, uns, mir geht; was wirklich los ist. Vor ihm darf ich ehrlich sein; ihm muss ich nichts vormachen; er weiß - alles.
Vor ihm darf ich sein - auch mit leeren Händen. Das kann weh tun, das ist aber auch befreiend.

Wenn Jesus sagt, sie sollen das Netz auf rechter Seite auswerfen; nicht aufgeben; es noch einmal probieren - anders probieren; dann erlebe ich viele, die das in diesen Zeiten auch tun:
- Zuhause Gott Raum geben/beten
- Zeit zum Nachdenken
- Telefonieren
- Online Konferenzen
- Briefe schreiben
- Zeit nehmen für das, was liegengeblieben ist; was man schon lange nicht mehr getan hat

Der Jünger, den Jesus liebte, bemerkt als erstes: „Das ist der Herr!“
Er ist da - wo man gar nicht mit ihm gerechnet hätte!
Das verspricht er uns: „Ich bin bei euch!“ Egal wo ich bin und egal was ist.

Das einladende Kohlenfeuer mit Fisch und Brot, das von Jesus vorbereitete stärkende Frühstück, ist fertig und doch nicht ganz fertig: „Bringt von den Fischen, die ihre gerade gefangen habt!“
Die Jünger, wir dürfen, ja sollen dazulegen, was wir „gefangen“ haben, und sei es ein noch so kleiner Fisch; die kleinen Dinge, die mir gelungen sind; erst dann ist alles vollkommen.

Übrigens, auch zum Zeitvertreiben, googeln sie mal was es mit der Zahl 153 (Fische) auf sich und in sich haben könnte.

Wenn das Netz auch für die Fische sicher mit keiner positiven Erfahrung verbunden ist, für uns kann es ein schönes Bild sein, wenn wir z.Bsp. vom “sozialen Netz“ reden.
Nicht in der Luft hängen; umgeben sein von menschlicher und göttlicher Freundlichkeit, Güte, Hilfe, Treue und Liebe; aufgefangen zu werden: So segnet uns Gott und - Gott will es - werden wir selber ein Segen.

Amen.

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