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Hausgottesdienst für den 13. Dezember 2020 - 3. Advent -
3. Sonntag im Jahreskreis B

In diesem Jahr fällt er auf das Fest der Heiligen Lucia

zusammengestellt von Gemeindereferentin Regina Bühner

 

Vorbereitung/Beginn

Wir versammeln uns um den Adventskranz.
Wir verdunkeln den Raum etwas.
Kerzen noch nicht anzünden.
Wir nehmen die Dunkelheit wahr.
Was können wir in der Dunkelheit erkennen?
Was empfinden wir in der Dunkelheit?
Was nehmen wir überhaupt wahr?
Wir tauschen uns darüber einen Moment aus.

Anschließen entzünden wir die drei Kerzen an unserem Adventskranz und beobachten, wie es langsam heller wird.

Kreuzzeichen
„Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen“

Gebet:

Gott, du bist da – geheimnisvoll.

So fern und doch so nah.

Sei mir / Sei uns nahe.

Amen

Lied:
Wir sagen euch an den lieben Advent GL 223, 3

Schrifttext vom 3. Adventssonntag aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes.

Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen.

Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.

Lied:
Mache dich auf und werde licht GL 219

Gedanken zum heutigen Tag:

Heute ist der dritte Adventssonntag. In diesem Jahr fällt er auf das Fest der Heiligen Lucia. Das passt gut, denn Lucia ist eine Heilige des Lichtes und im heutigen Evangelium spricht Johannes von Jesus als dem Licht der Welt. Drei Kerzen brennen schon am Adventskranz. Es wird heller auf dem Weg zum Fest der Geburt Jesu, dem Weihnachtsfest. Die Vorfreude steigt.
Deshalb heißt dieser 3.Adventssonntag „Gaudete“ – Freut euch! (im Herrn).

Richten wir unser Augenmerk heute auf die Heilige Lucia. Ihr Name heißt übersetzt „die Leuchtende“. Sie stammt aus Syrakus in Sizilien und lebte im 4. Jahrhundert in einer Zeit, in der es verboten war, an Jesus zu glauben und Gottesdienst zu feiern. Deshalb versteckten sich viele Christen in Höhlen, um dort zusammen zu sein. Lucia glaubte auch an Jesus und wollte den anderen Christen in der Höhle helfen, indem sie ihnen zu essen und zu trinken brachte. Doch die Höhle war so dunkel, dass es schwer war, den Weg zu finden. Aber Lucia hatte eine leuchtende Idee! Sie setzte sich einen Kranz mit brennenden Kerzen auf den Kopf. So hatte sie die Hände frei und immer ausreichend Licht für ihren Weg!

Die heilige Lucia wird besonders in Nordeuropa verehrt, ganz besonderes in Schweden. Dort tragen Kinder ihr zu Ehren einen Lichterkranz auf dem Kopf. Und auch heute sollen wir – wie die heilige Lucia – Lichtbringer für die Menschen sein, so wie es in der dritten Strophe des Adventsliedes heißt: „Nun tragt eurer Güte hellen Schein weit in die dunkle Welt hinein. Freut euch ihr Christen, freuet euch sehr, schon ist nahe der Herr!“

Zwei Gebetsbitten für den 3. Adventssonntag 2020:

Friedenslicht

Heute kommt das Friedenslicht auch zu uns nach Unterfranken.
Jedes Jahr machen sich Pfadfinder*innen gemeinsam mit vielen Menschen verschiedener
Nationen auf den Weg, um das Friedenslicht aus Bethlehem zu uns nach Hause zu holen.
Dabei überwindet es einen über 3.000 Kilometer langen Weg über viele Mauern und Grenzen.
Es verbindet Menschen vieler Nationen und Religionen miteinander.

Guter Gott, segne unser Bemühen, Frieden zu stiften in unseren Familien, in der Schule, Arbeit, wo immer wir zusammen sind.
Welttag verstorbener Kinder

Jedes Jahr am zweiten Sonntag im Dezember denken wir an all die Kinder, die schon im Mutterleib oder kurz nach der Geburt, oder im Laufe ihres späteren Lebens gestorben sind und die von ihren El-tern und Familien zeitlebens schmerzlich vermisst werden.

Eigentlich wäre auch in Bad Kissingen heute eine Gedenkfeier. Seit 2009 wird diese von der Christian-Presl-Stiftung initiiert. Diese kann in diesem Jahr leider nicht stattfinden. So wollen wir jetzt kurz still werden, an die betroffenen Familien denken und für sie beten:

Guter Gott, lass alle verstorbenen Kinder bei dir in deinem Himmelreich geborgen sein. Segne ihre Eltern, Geschwister, Großeltern und all ihre Angehörigen und lass ihnen Menschen nahe sein, die ihnen Trost, Zuversicht und Liebe schenken.

Amen

Im Vaterunser verbinden wir uns mit allen ChristInnen und Christen auf der ganzen Welt:

Vater unser im Himmel …

Segensbitte

Gott, Dein guter Geist hat uns heute wieder zusammengeführt,
wir wollen bedenken, was es heißt,
dass Du wirklich bei uns ankommen möchtest.
Öffne uns für Deine Gegenwart in dieser Zeit.
Der Herr segne und behüte uns.
Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten
Und sei uns gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht uns zu und schenke uns Heil.

Amen

Lied:
Tragt in die Welt nun ein Licht GL836

Wir beschließen unser Zusammensein mit dem Kreuzzeichen

„Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen“

Eine Geschichte zum Thema „Licht“ von Andrea Schwarz:

Das andere Licht

Es war an einem Adventswochenende. In einem Besinnungshaus leitete ich ein Besinnungswochenende für Theologiestudenten und -studentinnen. Während einer Kleingruppenarbeit schlenderte ich ein wenig durch das Tagungshaus. Aus einem Saal erklang plötzlich das Lied: „Ein Licht leuchtet auf in der Dunkelheit.“
Ich wusste, dass außer unserem Besinnungswochenende an diesem Tag eine Adventsfeier für blinde Menschen stattfand. Neugierig blieb ich stehen – ob es die Blinden waren, die dieses Lied sangen?
Nach der ersten Strophe wurde es ruhig dann sprach eine Frau laut den Text der zweiten Strophe vor – und wieder setzte der Gesang ein: „Ein Licht leuchtet auf in der Dunkelheit.“ Jemand öffnete die Tür und verließ den Raum, in dem die Blinden feierten, und ich sah brennende Kerzen auf den Tischen stehen.
Ich wurde plötzlich nachdenklich. Da waren Menschen, die wortwörtlich in der Dunkelheit sind, ohne Hoffnung, jemals wieder Licht zu sehen. Und da sangen sie ein Lied von dem Licht, das in die Dunkelheit kommt.
Was mochte ein solcher Text, dieses Lied für diese Menschen bedeuten? Welches Licht ist gemeint? Wie sieht das Licht für einen Menschen aus, der nicht sehen kann? Vielleicht ist es mit diesem Licht so wie mit den brennenden Kerzen, die vor den Blinden standen: Auch deren Licht konnten sie nicht sehen, aber sie wissen, dass es brennt – und wenn sie sich behutsam diesem Licht nähern, dann spüren sie seine Wärme, hören vielleicht ein leises Knistern, wenn die Flamme im Wind flackert. Ich muss das Licht nicht sehen können – aber ich muss das Vertrauen haben, dass es dieses Licht gibt.
Von diesen Menschen habe ich eine neue Art des Vertrauens gelernt. Ein Licht leuchtet auf in der Dunkelheit – das Licht leuchtet auf, auch wenn ich es vielleicht nicht sehen kann, noch nicht sehen kann.

 

 

Aktuelles

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Glosse

Erst dachte ich, ich finde kein Thema, worüber ich meine Glosse schreiben könnte,
und jetzt hätte ich ganz Viele.

Z.Bsp. von der Fusswaschung am Gründonnerstagabend beim Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche, als mittendrinnen unser Mesner mit Wischmop kam, um das Wasser aufzuwischen, das aus Versehen auf dem Boden ausgeschüttet wurde. Er hat uns ein Beispiel echten Dienens gegeben, aus Sorge, dass keiner ausrutscht.

Oder von dem brennenden Messgewand bei dem Erstkommuniongottesdienst in Hausen, als ich zum Evangelium nicht nur innerlich, sondern äußerlich „Feuer und Flamme“ wurde und er Geistesgegenwart von unserem Priesterkandidaten Benedict gerettet wurde und meine davonfliegende Brille auch noch wie durch ein Wunder heil bleib. Das hat schon wie ein „Lauffeuer“ herumgesprochen.
Mit Gemeindereferentin Barbara Voll waren wir später noch im selben Gottesdienst als Krisenteam herausgefordert und haben uns bewährt.

 

Ganz brandaktuell und frisch ist aber noch das Erlebnis, das ich noch etwas Genauer umschreiben will:

Es geschah bei der ersten Trauung zu Beginn meines Hochzeitsmarathons 2025.

Bei Taufen und Trauungen biete ich immer eine besondere Möglichkeit der Fürbitten an, ganz bewusst andere mit einzubinden.
Die Eltern bzw. das Brautpaar dürfen sich Themen überlegen, für wen und was gebetet werden soll und suchen sich aus dem Familien- und Freundeskreis Personen aus, die dann die Fürbitte selbst schreiben und vorbeten.

2025 06 Fürbitten

Bei der Trauung kamen einige zu den Fürbitten nach vorne und zu einer Bitte gleich eine ganze Familie: Eine Mutter mit drei Kindern: Tochter, Sohn und der „Große Bruder“, der auch ministriert hat. (Der Vater war Trauzeuge und hatte schon eine eigene Bitte).

Die Mutter fing an mit: „Gott, wir beten für die Kinder, die wir dem Brautpaar wünschen…“
Und dann ging die Tochter ans Mikrophon: „Hoffentlich werden es Mädchen!“
Dann kam der jüngere Sohn: „Hoffentlich werden es Jungs!“
Und dann kam als drittes der ältere Bruder: „Kann auch beides sein!“ - nun, er hat ja selber „Beides“ als Geschwister.
Die Mutter schloss noch weitere berührende Bitten für die Kinder dieser Bitte an.

Nicht nur ich musste von Herzen lachen.
Einfach genial, herrlich, schön.

Ich bin mal gespannt, auf wen Gott bei dieser Bitte als erste hört und welchen Wunsch er erhört.

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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