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Hausgottesdienst für den 01. November 2020 – Allerheiligen und Allerseelen

November -Morgen

zusammengestellt von Pfarrvikar Matthias Karwath

 


Wir beginnen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

Lied: GL 505, 1-5 (Wir sind nur Gast auf Erden)

November – Morgen
An einem klaren, kalten, aber sonnigen Novembermorgen am Grab stehen,
Wochen und Monate, vielleicht sogar Jahre danach,
allein da sein,
sich erinnern, wie wir damals am offenen Grab gestanden haben,
noch ganz befangen in der Trauer des Augenblicks,
und erkannten nicht die ganze Tragweite.
An einem ruhigen, kalten und sonnigen Novembermorgen wieder dastehen.
Und ich stelle die bepflanzte Blumenschale ab, winterfest bepflanzt.
Rauhreif wird kommen, sich auf die Nadeln senken wie Kristalle und Staub.
Ich bin da, um meinen Erinnerungen zu begegnen, mit ihnen zu reden,
leise, ganz leise.
Den Namen noch einmal sagen, die Daten lesen,
sich an Geburtstage erinnern
und auch der Todestag, damals,
wie wir alle zusammenrückten,
die Umarmungen noch spüren und die Tränen.
Auch meine Daten werden einmal dastehen,
ein Anfang und auch ein Ende.
Wer wird dann stehen, Jahre später, und meine Daten betrachten,
an einem ruhigen, kalten und sonnigen Novembermorgen.
Ein Grabstein, ein umpflanztes Feld. Sonnenbeschienen.
Grenzen und Strahlen, beides.

Gebet:
Herr, wir verstehen manchmal die Wege nicht, die wir geführt werden. Deine
Gedanken sind anders als meine. Und deine Wege sind höher als meine.
Wir müssen annehmen, was nur schwer annehmbar ist.
Wir müssen abgeben, was wir festhalten wollen.
Wir müssen hinnehmen, was unabänderlich ist.

Herr, lass uns Hilfe finden. Hilfe in der Trauer, Hilfe im Abschiednehmen. Hilfe
im Umgang mit den eigenen Grenzen.
Wir verlassen uns darauf, dass du, Herr, uns segnest,
segnest die Weinenden und segnest, die gestorben sind.
Amen.

Lied: GL 421,1-2 (Mein Hirt ist Gott, der Herr)

Psalm 91: Beten wir einen Psalm, so, wie Generationen von Menschen vor uns auch schon mit diesen Worten zu Gott gerufen haben:
Wer im Schutz des Höchsten wohnt und ruht im Schatten des Allmächtigen,
der sagt zum Herrn:
„Du bist für mich Zuflucht und Burg, mein Gott, dem ich vertraue.“

Er rettet dich aus der Schlinge des Jägers und aus allem Verderben.
Er beschirmt dich mit seinen Flügeln,
unter seinen Schwingen findest zu Zuflucht,
Schild und Schutz ist dir seine Treue.

Du brauchst dich vor dem Schrecken der Nacht nicht zu fürchten,
noch vor dem Pfeil, der am Tag dahinfliegt,
nicht vor der Pest, die im Finstern schleicht,
vor der Seuche, die wütet am Mittag.

Fallen auch tausend zu deiner Seite, dir zur Rechten zehnmal tausend,
so wird es doch dich nicht treffen.
Ja, du wirst es sehen mit eigenen Augen,
wirst zuschauen, wie den Frevlern vergolten wird.

Denn der Herr ist deine Zuflucht,
du hast dir den Höchsten als Schutz erwählt.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist
wie im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.

Fürbitten:
Lasset uns beten zu Gott, der das helle Geheimnis unseres Lebens, das
dunkle Geheimnis unseres Sterbens und der Trost unseres Abschieds ist.
< Für unsere Verstorbenen: dass ihr Leben und Sterben, ihre Angst und ihre
Hoffnung bei dir aufgehoben sei.
Christus, höre uns - Christus, erhöre uns.

< Für die Mitmenschen, die unseren Verstorbenen in Krankheit, Einsamkeit,
Leiden und Sterben beigestanden haben: Lass sie spüren, wie hilfreich ihr
Begleiten und wie kostbar ihr Dienst ist.

< Für alle Menschen, die den Glauben an das Leben verloren haben,
deren Tage verdüstert sind durch Krankheit, Arbeitslosigkeit oder andere
Enttäuschungen: Lass sie Menschen finden, die diesen dunklen Weg mit
ihnen gehen.

< Für unsere Kirche: dass sie den Menschen beistehen kann in schweren
Stunden, dass es Seelsorger*innen gibt, die fähig sind, anderen Menschen
zuzuhören und ihre Situation auszuhalten.

< Wir denken auch an all die Länder, in denen der Krieg die Hoffnung auf das
Leben zerstört hat, in denen Hunger herrscht und Menschen ausgebeutet
werden: Nimm du den Peinigern die Waffen aus den Händen und lass uns alle
den Dienst des Friedens tun.
Um all dies bitten wir dich, Herr, und um alles, was wir nur ganz leise, im
Herzen, dir anvertrauen möchten. Sei du mit uns, auf die Fürsprache all deiner
Heiligen, heute und in jedem Augenblick unseres Lebens. Darum bitten wir
durch Christus, unseren Herrn.

Amen.

Lied: GL 780,1.2.4 (Preis dem Todesüberwinder)

Beten wir miteinander und füreinander ein Vater unser und ein Gegrüßet seist du Maria.

Schlussgebet: (von Gisela Ottstadt)
Gott, übersetze uns unsere dunklen Worte in deine klare Sprache!
Wir sagen: Unsere Verstorbenen sind uns genommen worden.
Du sagst: Eure Verstorbenen leben nun in mir.

Wir sagen: Weggestorben von uns.
Du sagst: Hingeboren zu mir.

Wir sagen: Vom Tode besiegt.
Du sagst: Das Leben neu gewonnen.

Wir sagen: Entschlafen
Du sagst: Auferweckt

Wir sagen: Noch leben wir hier auf Erden.
Du sagst: Bei mir lebt ihr noch auf ganz andere Weise.

Segen (von Georg Christian Dieffenbach (1822-1901))
Bleibe bei uns, Herr,
denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt.
Bleibe bei uns und bei deiner ganzen Kirche.
Bleibe bei uns am Abend des Tages,
am Abend des Lebens, am Abend der Welt.
Bleibe bei uns mit deiner Gnade und Güte,
mit deinem heiligen Wort und Sakrament,
mit deinem Trost und Segen.
Bleibe bei uns, wenn über uns kommt
die Nacht des Trübsal und der Angst,
die Nacht des Zweifels und der Anfechtung,
die Nacht des bitteren Todes.
Bleibe bei uns und bei all deinen Gläubigen in Zeit und Ewigkeit.
Dazu segne uns der liebende und wirkende Gott,
der Vater durch den Sohn im Heiligen Geist.

Schlusslied: GL 822,1.5.6 (Von guten Mächten treu und still umgeben)

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Glosse

Erst dachte ich, ich finde kein Thema, worüber ich meine Glosse schreiben könnte,
und jetzt hätte ich ganz Viele.

Z.Bsp. von der Fusswaschung am Gründonnerstagabend beim Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche, als mittendrinnen unser Mesner mit Wischmop kam, um das Wasser aufzuwischen, das aus Versehen auf dem Boden ausgeschüttet wurde. Er hat uns ein Beispiel echten Dienens gegeben, aus Sorge, dass keiner ausrutscht.

Oder von dem brennenden Messgewand bei dem Erstkommuniongottesdienst in Hausen, als ich zum Evangelium nicht nur innerlich, sondern äußerlich „Feuer und Flamme“ wurde und er Geistesgegenwart von unserem Priesterkandidaten Benedict gerettet wurde und meine davonfliegende Brille auch noch wie durch ein Wunder heil bleib. Das hat schon wie ein „Lauffeuer“ herumgesprochen.
Mit Gemeindereferentin Barbara Voll waren wir später noch im selben Gottesdienst als Krisenteam herausgefordert und haben uns bewährt.

 

Ganz brandaktuell und frisch ist aber noch das Erlebnis, das ich noch etwas Genauer umschreiben will:

Es geschah bei der ersten Trauung zu Beginn meines Hochzeitsmarathons 2025.

Bei Taufen und Trauungen biete ich immer eine besondere Möglichkeit der Fürbitten an, ganz bewusst andere mit einzubinden.
Die Eltern bzw. das Brautpaar dürfen sich Themen überlegen, für wen und was gebetet werden soll und suchen sich aus dem Familien- und Freundeskreis Personen aus, die dann die Fürbitte selbst schreiben und vorbeten.

2025 06 Fürbitten

Bei der Trauung kamen einige zu den Fürbitten nach vorne und zu einer Bitte gleich eine ganze Familie: Eine Mutter mit drei Kindern: Tochter, Sohn und der „Große Bruder“, der auch ministriert hat. (Der Vater war Trauzeuge und hatte schon eine eigene Bitte).

Die Mutter fing an mit: „Gott, wir beten für die Kinder, die wir dem Brautpaar wünschen…“
Und dann ging die Tochter ans Mikrophon: „Hoffentlich werden es Mädchen!“
Dann kam der jüngere Sohn: „Hoffentlich werden es Jungs!“
Und dann kam als drittes der ältere Bruder: „Kann auch beides sein!“ - nun, er hat ja selber „Beides“ als Geschwister.
Die Mutter schloss noch weitere berührende Bitten für die Kinder dieser Bitte an.

Nicht nur ich musste von Herzen lachen.
Einfach genial, herrlich, schön.

Ich bin mal gespannt, auf wen Gott bei dieser Bitte als erste hört und welchen Wunsch er erhört.

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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GoDi 2025 06 19 Fronleichnam