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Hausgottesdienst -
07.07.2024
Hochfest der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan

Lied: Wir rufen an den teuren Mann (GL 890)

Einleitung

Wie in jedem Jahr gedenken wir im Bistum Würzburg im Juli unserer Patrone Kilian, Kolonat und Totnan, die vor über 1.300 Jahren hier im Frankenland den christlichen Glauben verkündet haben. Lassen wir uns auch in diesem Jahr wieder durch ihr Glaubenszeugnis ermutigen und stärken.

Kyrie-Ruf

Jesus Christus, du bist Richtung und Wegweisung unseres Lebens.
Herr, erbarme dich.

Du bist Grund und Boden unseres Lebens.
Christus, erbarme dich.

Du bist Ziel und Sinn unseres Lebens.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Allmächtiger und barmherziger Gott, durch die Missionsarbeit des Hl. Kilian und seiner Gefährten hast du im fränkischen Land den christlichen Glauben grundgelegt. Auf die Fürsprache dieser Glaubensboten festige uns alle in der Treue zu unserem Herrn Jesus Christus. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.

Evangelium (Mt 5,1-12a )

Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm.Dann begann er zu reden und lehrte sie. Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne und Töchter Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.

Gedanken zum Evangelium

„Fest miteinander vereint brachen sie auf.“
Dieser Satz steht in der ältesten Lebensbeschreibung des heiligen Kilian und seiner Gefährten. Vor über 1300 Jahren kamen irische Wandermissionare nach Franken, um hier das Evangelium zu verkünden und die Menschen für Christus zu gewinnen. Um den Wagemut des hl. Kilian und seiner Gefährten zu ermessen, ist ein Blick in die Geschichte hilfreich.
Irland war Ende des 7. Jahrhunderts eine ausgesprochene Hochkultur. Während im übrigen Europa nach den Zerfall des Weströmischen Reiches weitgehend Chaos und Anarchie herrschten, war Irland eine Insel des Friedens und ein Hort der Gelehrsamkeit. Die alte irische Kirche war eine reine Mönchskirche. In großen Klöstern wurde der christliche Glaube gelehrt, wurden die Künste gepflegt und große Bibliotheken gesammelt. Der hl. Kilian gab das alles freiwillig auf. Er begab sich auf eine lange und gefährliche Reise in ein fremdes Land, dessen Bewohner ihm wie Barbaren erscheinen mussten und dessen Sprache er nicht verstand.
Im Gegensatz zu vielen anderen iroschottischen Missionaren der damaligen Epoche war der hl. Kilian allerdings kein Einzelkämpfer. Er zog mit einer ganzen Gruppe Gleichgesinnter von Irland aus. Von dieser Gruppe blieben bis zum Schluss der Priester Kolonat und der Diakon Totnan bei ihm. Auch Jesus hat seine Jünger nicht alleine ausgesandt, sondern immer zwei und zwei zusammen. Das hat zum einen praktische Vorteile. Gerade in einem fremden Land tut es gut, nicht alleine zu sein, sondern Menschen um sich zu haben, auf die man sich verlassen kann und mit denen man auch in seiner Muttersprache reden kann. Dazu kommt aber noch etwas Grundsätzliches. Die Kirche ist von ihrem Wesen her Gemeinschaft. „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“, verspricht uns Jesus. In dem Moment, da Kilian, Kolonat und Totnan nach Würzburg kamen, bildeten sie schon eine Kirche im Kleinen. Die Ausstrahlung dieser Gruppe muss so groß gewesen sein, dass sich schon bald Einheimische um sie versammelten, um das Wort Gottes zu hören und die Taufe zu empfangen.
„Fest miteinander vereint brachen sie auf.“
Das kann auch ein Programm für uns als christliche Gemeinde heute sein. Auch wir dürfen in einer friedlosen und zerrissenen Welt ein Zeichen sein für den Frieden, den Gott schenkt. Wir dürfen das Licht unseres Glaubens in die Dunkelheiten unserer Zeit leuchten lassen. Das Hochfest unserer Frankenapostel ist für uns eine Einladung, immer wieder aufzubrechen aus unserem alltäglichen Trott, aus unseren Gewohnheiten und Bequemlichkeiten. Das können wir besonders deutlich bei einer Wallfahrt nachempfinden. Diese Wochen sind ja geprägt von zahllosen Wallfahrten zu den kleinen und großen Gnadenorten in unserem Frankenland. Auch die Kiliani-Wallfahrtswoche wird heuer wieder Tausende nach Würzburg ziehen, an das Grab der Frankenapostel - eine echte Gemeinschaftserfahrung! Das Lebensschicksal von Kilian und seinen Gefährten zeigt uns: Schon am Beginn des christlichen Lebens in Franken stand eine Pilgerreise, die pergrinatio der irischen Wandermissionare. Wir können also mit Recht sagen: Das Pilgern liegt in der DNA des fränkischen Christentums.
Nicht nur unsere Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen, auch unser Bistum Würzburg. Die sinkende Zahl von Kirchenmitgliedern, der Mangel an hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die Neustrukturierung der Seelsorge in den sogenannten Pastoralen Räumen fordert uns einiges an Kreativität und Aufbruchsgeist ab. Kilian, Kolonat und Totnan sind damals aufgebrochen und haben die vertrauten Sicherheiten hinter sich gelassen. Sie haben ihre Heimat verlassen, um anderen das Geschenk des Glaubens zu bringen. Sie haben sich von den Schwierigkeiten und Gefahren nicht entmutigen lassen. Hoffentlich können einmal kommende Generationen auch über uns heute sagen: „Fest miteinander vereint brachen sie auf.“

(Jan Kölbel)

Lied: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht (GL 450)

Fürbitten

Herr Jesus Christus, wir schauen heute besonders auf das Glaubenszeugnis der heiligen Kilian, Kolonat und Totnan. Sie waren begeistert von deiner Botschaft und haben ihr Leben für dich eingesetzt. Wir bitten dich:

Für alle, die in unseren Tagen bereit sind, ihr Leben in den Dienst der Verkündigung des Glaubens zu stellen.
Für alle, die an den Erfahrungen dieser Wochen und Monate schwer tragen und nicht weiter wissen.

Für alle, die sich mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, Fähigkeiten und Begabungen für andere einsetzen.

Für unsere Verstorbenen, für alle, deren Todestag sich heute jährt, für alle, mit denen wir uns auch über den Tod hinaus verbunden fühlen.

Herr, unser Gott, wir feiern das Gedächtnis an die Frankenapostel. Lass uns wie sie dir immer vertrauen. Schenke uns Halt und Stärke in allen Stürmen unseres Lebens. Darum bitten wir auf die Fürsprache der heiligen Kilian, Kolonat und Totnan durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Guter Gott und Vater, wir kommen zu dir, um dir zu danken und um deine Größe zu preisen. Deshalb beten wir:
Vater unser im Himmel …

Schlussgebet

Gehen wir in die kommende Woche begleitet vom Segen Gottes: Guter Gott, du hast die Frankenapostel zur Vollendung geführt. Segne auch uns und bewahre uns vor allem Unheil. Die Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan haben freimütig das Evangelium verkündet. Stärke auch uns durch ihre Botschaft zum Zeugnis für die Wahrheit. Das Vorbild dieser Heiligen lehre uns und ihre Fürsprache helfe uns, Gott und den Menschen zu dienen. So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Großer Gott, wir loben dich (GL 380)

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Glosse

Eine Taufe voll „Feuer und Flamme“

An einem Oktobersonntagmorgen in Ebenhausen: Eucharistiefeier mit einer Taufe.

Ein paar Tage vorher hat mir ein jugendlicher Ministrant stolz verkündet, dass er jetzt auch zu den Brandschutzhelfern gehört, die mittlerweile für jeden Gottesdienst nötig sind. Er hat dazu auch ein ganz offizielles Zertifikat!
Bis jetzt haben wir - Gott sei dank - noch keinen Einsatz eines Brandschutzhelfers gebraucht bei einem Gottesdienst,
Besagter Ministrant war mit einer ganzen Gruppe Minis an diesem Sonntag auch im Dienst.

Mitten im Gottesdienst war die Tauffeier. Feierlich sind die Ministranten mit der Familie und Angehörige und mir als Pfarrer nach hinten in der Kirche zum Taufstein gezogen.
Das Taufkind hat wunderbar mitgemacht und wurde feierlich getauft mit allem, was dazugehört (Salbung, Taufkleid, Taufkerze, Segnung der Sinne…).
Nicht nur die Taufkerze brannte festlich, auch andere Taufkerzen, die v.a. Kinder mitgebracht haben, wurden entzündet.

Am Ende der Taufe folgte die Tauferneuerung der ganzen Gemeinde.
Während die Familie wieder nach vorne ging in der Kirche und nach Einladung von mir, die Taufkerzen auf dem Altar stellen sollten, ging ich mit einem Ministranten auch nach vorne: Er hielt den Weihwasserkessel und ich segnete links und rechts die Gläubigen mit Weihwasser.
Die zwei großen Minis füllten am Taufstein noch ein Weihwasserfläschchen auf, das die Familie am Ende des Gottesdienstes mit einem Weihwasserkesselchen als Geschenk für Zuhause überreicht werden sollte. Unter den zwei Großen war der eine „Brandschutzbeauftragte“.

2024 12 eine Taufe voll Feuer und Flamme

Dann ging alles gleichzeitig rund:
Erst etwas später merkte ich, was passiert war.
Ich wollte wieder das Aspergil in den Weihwasserkessel tauchen zum Austeilen des Weihwassers, da griff ich ins Leere: Der Ministrant war zwar noch da, aber ohne Kessel. Nach einem Moment der Irritation schaute ich nach vorne und siehe: Der Strauß mit Schilf neben dem Altar (noch vom Erntedankschmuck) stand lichterloh in Flammen.

Was war passiert?
Durch eine Taufkerze hat er schnell Feuer gefangen.

Geistesgegenwärtig hat eine Ministrantin den Weihwasserkessel geschnappt und erste Hilfe, heißt erste Löschung geleistet. Nochmal ein großer Dank an die Ministrantin, die sofort so genial gehandelt hat.
Da der Strauß weiterbrannte, wurde er von mutigen Menschen durch die Sakristei nach draußen gezerrt.

Danke.

Übrig blieben offene Münder, pochende Herzen und eine „Weih“wasserpfütze und Ruß.

Und unser offizieller Brandschutzbeauftragte hat erst einmal wie ich von dem Ganzen nichts mitbekommen: so vertieft und konzentriert seinen Dienst zu erfüllen: Das Wasserfläschchen aufzufüllen: und dabei war er ja da ganz nahe an der Quelle.

Es ging ja noch einmal alles gut aus.
Und ich glaube, nicht nur mir bleibt die Tauffeier mit „Feuer und Flamme“ lange in sehr lebendiger Erinnerung.

 

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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