Glosse
„Pssscht !“...
Zurzeit werden auch Kinder aus der Franz-von-Prümmer-Schule in Bad Kissingen auf die Feier ihrer Erstkommunion vorbereitet. Alle zwei Wochen gibt es da dann dazu Treffen in der Schule mit einem Vorbereitungsteam.
Am Donnerstag vor den Osterferien war es wieder mal soweit. Beim Verlassen der Schule waren traf ich in der Aula eine kleine Gruppe jüngerer Kinder. Zunächst wurde ich herzlich gegrüßt und ich grüßte ebenso zurück. Dann machte ein Kind mit dem Finger vor dem Mund zu mir: „Pssscht !“ Ich schaute es fragend an und verhielt mich ganz still und ruhig.
Gleich erfolgte die Erklärung: „Der Osterhase!“

Die Lehrer:innen versteckten für die Kinder in der Turnhalle Osternester und für die Kleinen war klar: der Osterhase ist da und darf nicht verschreckt werden.
Ich musste innerlich schmunzeln und wurde an meine eigene Kindheit erinnert, als ich auch noch an den Osterhasen glaubte und dachte so bei mir: Kind müsste man wieder sein, weniger wegen des Osterhasen und der Geschenke, sondern vielmehr, weil im Laufe des Erwachsenenwerdens einfach das Staunen und das „Sich Freuen“ irgendwie verloren gehen und das mit dem Glauben auch nicht einfacher wird.
Hat deswegen Jesus gesagt, wir sollen wie die Kinder werden? (vgl. Evangelium nach Markus 10,13ff).
Wie ein Kind: einfach da sein, nicht ständig Planen, staunen (auch über kleine Dinge), Gefühle zeigen und vertrauen.
Ein Kind aus der Kommuniongruppe hat mir neulich auch Gott wieder so nahe vor Augen geführt, indem es sagte: „Der Gott ist echt einfach gut. Er schenkt uns das Leben, sorgt für uns mit Essen und Trinken“.
Ja, Gott ist gut und das dürfen wir gerade an Ostern mit seinem Sohn, Jesus, ganz besonders feiern.
Und wenn wir da die Taufe erneuern, kann mir neu bewusst werden, dass ich ein geliebtes Kind Gottes bin.
Er hält zwar nicht alles von mir ab (das können auch die besten Eltern nicht), er ist aber immer für mich da und will, dass ich lebe, für immer und ewig.
Frohe Ostern - trotz allem und gerade jetzt erst recht.
Ob mir der Osterhase auch was bringt?
Pfarrer Gerd Greier