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Wort zum SonntagPfarrer Armin Haas 2024
21.07.20

Relax

Auch auf dem Schondraer Rudelberg steht eine "Relax-Liege". Seit einigen Jahren sind solche auf immer mehr Bergen und an lauschigen Orten in der Natur zu finden. Sie laden ein sich niederzulassen und den Blick schweifen zu lassen in die offenen Fernen. Vielleicht ist so eine Liege am Wanderweg willkommene Einladung die Augen ein wenig zu schließen und sich auszuruhen. Und so großzügig breit, wie die meisten von ihnen ausgeführt sind, bieten sie auch Gelegenheit ein Miteinander zu genießen.
Ich liebe diese Landschaft der Rhön und ihre Menschen. Ich freue mich an denen, die einen Sinn haben für dieses Gottesgeschenk, in dem wir leben dürfen, und diese Kulturlandschaft sorgsam gestalten und pflegen in Beruf und Ehrenamt. Ich freue mich über diejenigen, die diese Region anderen aufschließen können in ihrem Zauber. Und ich bin dankbar für die spontane Einladung zur Sonntagnachmittagswanderung auf die Platzer Kuppe. Da erlebe ich, dass sich die Fenster meiner Seeleje nach Situation und Begleitung für immer wieder neue Ausblicke öffnen können, die schließlich mein inneres Lebensbilderbuch bereichern.
Nicht nur Bänke und Relax-Liegen laden ein an einem Rhöner Gipfel zu verweilen, sondern oft auch ein Kreuz oder ein frommes Bildhäuschen. Was mich da oben tief in meinem Herzen berührt, empfinden offenbar auch manche andere als etwas Göttliches, dem es nachzuspüren lohnt. Mich sammeln, einfach im Da-Sein in der Natur - da wächst ein Stück innere Ordnung aus der äußeren, die mich hier so selbstverständlich umgibt. Da erfahre ich Freiheit und Geborgenheit zugleich, wo ich ausruhen darf und Frieden finde in der Liebe eines himmlischen Vaters.
Ich bin denen so dankbar, die diesem ihrem Glauben auch heute Ausdruck verleihen durch jene Zeichen und Symbole am Weg und durch die Gelegenheiten, um dort innezuhalten. Denn die innere Verankerung, die wirklich Halt geben kann in den Stürmen der Zeit, und die Orientierung mit den Augen der Intuition und des Glaubens kann nur lernen, wer zur Ruhe kommt und auch bewusst die Stille sucht. So wird die Kulturlandschaft der Herzen gestaltet und gepflegt, ohne die es keine Kulturlandschaft Rhön geben kann.
„Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus!“(Mk 6,31) Diese Einladung Jesu braucht wirklich keine großen Reisen; ihr kann man auch folgen direkt vor der eigenen Haustüre, hier, wo wir daheim sind. Mit ihr wünsche ich Ihnen erholsame Urlaubszeiten und die jeweils nötigen Besinnungspausen im Alltag.

Armin Haas,
Pfarrer in Schondra

Aktuelles

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Würzburg (POW) Bischof Dr. Franz Jung und Weihbischof Paul Reder freuen sich über die Wahl des neuen Papstes. „Der Heilige Geist hat gewirkt. Ich bin ganz begeistert“, sagte Bischof Jung nach der ...

Glosse

Erst dachte ich, ich finde kein Thema, worüber ich meine Glosse schreiben könnte,
und jetzt hätte ich ganz Viele.

Z.Bsp. von der Fusswaschung am Gründonnerstagabend beim Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche, als mittendrinnen unser Mesner mit Wischmop kam, um das Wasser aufzuwischen, das aus Versehen auf dem Boden ausgeschüttet wurde. Er hat uns ein Beispiel echten Dienens gegeben, aus Sorge, dass keiner ausrutscht.

Oder von dem brennenden Messgewand bei dem Erstkommuniongottesdienst in Hausen, als ich zum Evangelium nicht nur innerlich, sondern äußerlich „Feuer und Flamme“ wurde und er Geistesgegenwart von unserem Priesterkandidaten Benedict gerettet wurde und meine davonfliegende Brille auch noch wie durch ein Wunder heil bleib. Das hat schon wie ein „Lauffeuer“ herumgesprochen.
Mit Gemeindereferentin Barbara Voll waren wir später noch im selben Gottesdienst als Krisenteam herausgefordert und haben uns bewährt.

 

Ganz brandaktuell und frisch ist aber noch das Erlebnis, das ich noch etwas Genauer umschreiben will:

Es geschah bei der ersten Trauung zu Beginn meines Hochzeitsmarathons 2025.

Bei Taufen und Trauungen biete ich immer eine besondere Möglichkeit der Fürbitten an, ganz bewusst andere mit einzubinden.
Die Eltern bzw. das Brautpaar dürfen sich Themen überlegen, für wen und was gebetet werden soll und suchen sich aus dem Familien- und Freundeskreis Personen aus, die dann die Fürbitte selbst schreiben und vorbeten.

2025 06 Fürbitten

Bei der Trauung kamen einige zu den Fürbitten nach vorne und zu einer Bitte gleich eine ganze Familie: Eine Mutter mit drei Kindern: Tochter, Sohn und der „Große Bruder“, der auch ministriert hat. (Der Vater war Trauzeuge und hatte schon eine eigene Bitte).

Die Mutter fing an mit: „Gott, wir beten für die Kinder, die wir dem Brautpaar wünschen…“
Und dann ging die Tochter ans Mikrophon: „Hoffentlich werden es Mädchen!“
Dann kam der jüngere Sohn: „Hoffentlich werden es Jungs!“
Und dann kam als drittes der ältere Bruder: „Kann auch beides sein!“ - nun, er hat ja selber „Beides“ als Geschwister.
Die Mutter schloss noch weitere berührende Bitten für die Kinder dieser Bitte an.

Nicht nur ich musste von Herzen lachen.
Einfach genial, herrlich, schön.

Ich bin mal gespannt, auf wen Gott bei dieser Bitte als erste hört und welchen Wunsch er erhört.

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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