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Hausgottesdienst
22. Sonntag im Jahreskreis (B)
01.09.2024

Lied: Kommt herbei, singt dem Herrn (GL 140)

Einleitung

Lernen, Erfahrungen sammeln, Entscheidungen treffen, Gesetze befolgen … Das Leben ist voller Herausforderungen, jeden Tag. Diese Tatsache erscheint uns einerseits als Einschränkung unserer Freiheit, andererseits ist sie aber auch eine Möglichkeit, diese Freiheit neu zu definieren. Jesus tut genau das im heutigen Evangelium und spricht damit nicht nur zu den Menschen seiner Zeit, sondern spricht auch jeden von uns persönlich an. Ihn begrüßen wir nun in unserer Mitte im Kyrie:

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, nur du weißt was in uns Menschen steckt.
Herr erbarme dich unser.

Du hast dein Wort und deine Weisung in unser Herz eingeschrieben.
Christus erbarme dich unser.

Du berufst uns alle in deine Nachfolge als Kinder Gottes.
Herr erbarme dich unser.

Gebet

Allmächtiger Gott, von dir kommt alles Gute. Pflanze in unser Herz die Liebe zu deinem Namen ein. Binde uns immer mehr an dich, damit in uns wächst, was gut und heilig ist. Wache über uns und erhalte, was du gewirkt hast. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

Evangelium (Mk 7,1-8. 14-15. 21-23)

In jener Zeit versammelten sich die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren, bei Jesus. Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen. Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Handvoll Wasser die Hände gewaschen haben; so halten sie an der Überlieferung der Alten fest. Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen? Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesaja hatte Recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte, wie geschrieben steht: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. Vergeblich verehren sie mich; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen. Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen. Dann rief Jesus die Leute wieder zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage! Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein.

Gedanken zum Evangelium

„Was gut ist, kommt wieder!“, heißt es in einem geflügelten Wort. Doch leider nicht nur das Gute. Manches an „bösen Gedanken“, an unguten Entwicklungen bahnt sich auch immer wieder den Weg in unser Leben und unsere Zeit. Vor einigen Jahren lebten wir noch in der Hoffnung, dass wir nach den schrecklichen Erfahrungen des Holocaust den Antisemitismus überwunden hätten und müssen in der letzten Zeit mit ansehen, wie Vorurteile und Ausgrenzung in unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppen wieder zunehmen. In den 90er Jahren war die Welt froh über die Erfolge der Abrüstungsbemühungen. Jetzt hören wir wieder Forderungen nach höheren Rüstungsausgaben. 20 Jahre haben sich westliche Staaten in Afghanistan bemüht, demokratische Werte wie Toleranz und Gleichberechtigung einzupflanzen. Innerhalb kürzester Zeit scheinen diese Mühen zunichte gemacht zu sein. Verständnislos müssen wir mit ansehen, wie sich immer wieder Diktatoren in schicken Anzügen und Uniformen an die Macht schwingen und ihre Völker manipulieren.
Manchmal erleben wir es auch in unserer unmittelbaren Umgebung, dass Zeitgenossen um uns herum ein äußerlich ordentliches und geregeltes Leben führen, aber hinter der schönen Fassade Böses im Schilde führen. Kam uns nicht auch schon einmal der Satz über die Lippen: Das hätte ich dem oder der nie und nimmer zugetraut. Dass ich mich in ihm / in ihr so täuschen konnte.
Doch zeigen wir nicht nur mit dem Finger auf andere. Die Erfahrung sagt uns ja: wer mit einem Finger auf andere zeigt, zeigt mit den vier anderen auf sich selber. Also treten wir im übertragenen Sinn vor einen Spiegel und nehmen wir uns selber in den Blick. Denn wir alle laufen Gefahr, der gleichen Versuchung zu erliegen, wie die gescholtenen Pharisäer und Heuchler. Auch wir selber wollen doch möglichst gut da stehen. Wir wollen auch keinen Fleck auf unserer „weißen Weste“ zugeben. Auch uns fällt es schwer, Fehler zuzugeben und Schwächen einzugestehen. Auch wir haben Angst, dass uns ein Zacken aus unserer unsichtbaren Krone bricht.
Es sind die zwei Seelen, die nach Goethes Faust, in unserer Brust wohnen. Und auch der Schriftsteller Ödön von Horvath bekannte einmal: „Ich bin eigentlich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.“
Es wird immer gefährlich, wenn wir das kleine Wörtchen eigentlich im Munde führen, denn wer eigentlich sagt, muss mit der Gegenfrage rechnen: „Und uneigentlich?“
Wenn sich ein Schauspieler oder eine Schauspielerin auf eine neue Rolle vorbereitet, dann lernt er bzw. sie den Text mit viel Mühe auswendig. Im Englischen wird „auswendig“ mit „by heart – aus dem Herzen“ übersetzt. Mit ganzem Herzen und aus ganzem Herzen sich auf eine Sache einlassen: ein schönes Bild.
Das würde ich mir auch für mich und für uns alle wünschen: Dass uns das in unserem Alltag und in unserem Glauben auch immer wieder gelingt; dass wir unsere alltäglichen Vollzüge und Dinge nicht einfach nur auswendig abspulen, den äußeren Schein zu wahren versuchen, sondern dass wir sie by heart, mit ganzem Herzen und aus ganzem Herzen tun. Und dass wir uns darüber hinaus auch immer wieder der Frage stellen: Wie können wir durch unser eigenes Denken, Reden und Handeln den Vorstellungen Gottes für unser Leben entsprechen. Denn Veränderung zum Guten beginnt immer bei jedem und jeder einzelnen selbst.

(Wolfgang Kempf))

Lied: Singt dem Herrn ein neues Lied (GL 409)

Fürbitten

Guter Gott, im Evangelium hörten wir viel über saubere Hände und boshafte Herzen. Vertrauensvoll bitten wir dich:

Für alle Menschen, denen die Befolgung deiner Botschaft wichtiger ist als alle menschengemachten Regeln.

Für alle Menschen, die sich darum bemühen, unser Zusammenleben für alle erträglich zu gestalten

Für alle Menschen, die sich bemühen, deine Botschaft zu verkünden und in der Nachfolge deines Sohnes zu leben.

Für alle Menschen, die unsere Kirche verlassen, weil sie ihre Regeln zu starr finden und hinter den Gesetzestexten und Strukturen deine Botschaft nicht mehr erkennen können.

Für alle Menschen, die darunter leiden, dass gute Ideen und Vorschläge oft Lippenbekenntnisse bleiben.

Für alle Menschen, die auf der Flucht und auf der Suche nach einem menschenwürdigeren Leben sind.

Für alle Menschen, die in unserer Gesellschaft nicht mehr Anerkennung und Respekt finden.

Für alle Kranken und Trauernden. Steh ihnen bei.

Für unsere Verstorbenen. Nimm sie auf in deine Herrlichkeit.

Herr Jesus Christus, du hast Worte des ewigen Lebens. An dich können wir uns in jeder Situation unseres Lebens vertrauensvoll wenden. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Wenn wir unseren Schuldigern vergeben, kommt ein gutes Wort aus unserem Mund. Wenn wir dich um Schutz in der Versuchung bitten, beugen wir einem falschen Tun vor. Deshalb beten wir:
Vater unser im Himmel …

Schlussgebet

Der allmächtige Gott segne und bestärke uns mit einem Herz voll Feuer, damit wir täglich unseren Glauben zu den Menschen tragen; mit einer Hand voll Liebe, damit wir nie vergessen, was Jesus uns aufgetragen hat; mit einem Fuß voll Mut, damit wir stehen bleiben und zuhören, wenn Gott uns seine Botschaft lehrt.
Dazu segne uns der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Lasst uns loben, freudig loben (GL 489)

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Glosse

Glosse von Pfarrer Gerd Greier

 

Als ich auf der Suche war nach einem Thema für eine „Glosse“ für den neuen Pfarrbrief, brachte mich Kollege Dirk Rudolph auf die Idee: „Schreibe doch über was Lustiges, was in den 25 Jahren als Priester passiert ist.“
Nun, da gäbe es „Gott sei dank“ ganz Viel zu schreiben; manches konnte man ja schon nachlesen; und ich bin froh, dass ich immer noch Humor habe.

Und dann kam mir zufällig mein Primizbildchen in die Hand:
Da war ich in meiner Erinnerung genau vor 25 Jahren.

Primizbild Gerd Greier 3

Mittlerweile muss und kann ich selber lachen, wenn ich da v.a. das Foto von mir sehe.
Es sieht ja auf den ersten Blick eher wie ein „Verbrecherfoto“ und kriminell aus.
Zumindest hatte ich da noch Haare auf dem Kopf.
Zugegeben, die Entstehungsgeschichte war alles andere als lustig: Denn ich war - wie so oft - wieder auf dem letzten Drücker dran.
Der Text war schnell zusammengeschrieben, nur hatte ich kein passendes Foto zur Hand.
Zeit für ein Fotostudio war nicht mehr. Also bin ich in Würzburg zum Hauptbahnhof geeilt und habe mich in einer Fotobox schnell ablichten lassen, und dann kam halt dieses Ergebnis heraus.

Und dann war da noch das Problem der Brille: Von einem Optiker habe ich mir den neuesten Trend aufschwätzen lassen: Eine selbsttönende Brille. Es hörte sich verheißungsvoll an: Niemals mehr Brillen wechseln: Normale Brille und dann die Sonnenbrille. Das Problem war nur: Die Tönung hat lange gebraucht: Bis sie abgedunkelt war bzw. wieder normal war. Und bei der anscheinend „Top“ Belichtung in der Photobox am Bahnhof kommt die Brille ganz besonders getönt raus; aber, wie gesagt, „keine Zeit“ mehr für ein anderes Foto.

Und so kam dann dieses Bildchen zu meiner Priesterweihe und Primiz heraus: Vielleicht haben wegen des Fotos manche mich noch mehr in ihr Gebet mithineingenommen?!

Ich verzichte bewusst auf ein Erinnerungsbildchen zu meinem 25 jährigen Weihejubiläum; die Zeit wäre auch schon wieder viel zu knapp.

Und unseren Priesterkandidaten Benedict kann ich nur raten: Mach' es so nicht!“ 

Impuls

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Fam 05 21 Auf Jesus ist Verlass

ESZ 2025 03 18 Infoveranstaltung