HGD_2025-03-02_8. Sonntag im Jahreskreis
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Beschreibung
Hausgottesdienst
8. Sonntag i. J. (C),
02.03.2025
Lied: Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (GL 383)
Einleitung
Gerne wollen wir zu den „guten“ Menschen gehören. Oft meinen wir, dass wir „gut“ sind. Es ist aber wichtig, sich immer wieder neu zu prüfen. Sind wir immer wieder so gut wie wir meinen? Das Wort Gottes ist eine Hilfe. Schenken wir jetzt in dieser Feier unser Herz Gott. Gott kann unsere Herzen formen und wandeln, wenn wir uns auf Ihn einlassen.
Kyrie-Ruf
Herr Jesus Christus, wer auf deine Worte baut, baut auf guten Boden.
Herr, erbarme dich
Herr Jesus Christus, wer auf deine Worte baut, lebt aus der Hoffnung auf das ewige Leben.
Christus, erbarme dich.
Herr Jesus Christus, wer auf deine Worte baut, dessen Herz fließt von Liebe über und davon spricht sein Mund.
Herr, erbarme dich.
Gebet
Jesus, mit allem, was du sagst, wirkst du an uns. Deine Worte wollen uns im Leben und in der Liebe zu dir weiterbringen und wachsen lassen. Gib uns darum den Mut, deine Worte zu hören, damit wir mit neuem Glauben, mit festerer Hoffnung und tieferer Liebe ins Leben hinausgehen und gute Früchte hervorbringen. Amen.
Evangelium (Lk 6,39-45)
In jener Zeit sprach Jesus in Gleichnissen zu seinen Jüngern: Kann etwa ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen? Ein Jünger steht nicht über dem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen. Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte bringt. Denn jeden Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor und der böse Mensch bringt aus dem bösen das Böse hervor. Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund.
Gedanken zum Evangelium
Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land? Diese Worte und das Märchen dazu, kennen wir wohl noch aus unserer Kinderzeit. Die eitle Stiefmutter muss immer wieder von dem sprechenden Spiegel hören, dass sie nicht die Schönste ist, sondern statt ihrer die kleine Prinzessin Schneewittchen. Und sie unternimmt alles, um die Schönste zu werden und zu bleiben. Doch der Blick in den Spiegel und dessen Antwort sind ernüchternd und enttäuschend.
Unser Blick in den Spiegel ist auch nicht immer ein Genuss. Da zeigt sich das erste graue Haar an den Schläfen oder die fehlenden Haare auf dem Kopf, die Falten, die weniger vom Lachen in der Faschingszeit, als vom Altern in der Lebenszeit kommen. Und so mancher Blick in den Spiegel birgt auch die Frage: Wer ist das, der mich da aus dem Spiegel ansieht?
So einen Blick in den Spiegel fordert auch Jesus heute im Evangelium. Schau dich an, schau dein Leben an und schau wie du lebst. Und fast wie in einem Beicht-Spiegel erwartet er Antworten, ehrliche Antworten.
Wo sind denn deine blinden Flecken? Wo willst du in deinem Leben nicht hinsehen? Wo bist du womöglich blind vor Wut, Trauer, Eifersucht und siehst die Fall-Gruben nicht in die du dadurch stürzen könntest? Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Ehrlichste im Land?
Manchmal meinen wir, die Besten zu sein. Was wir können, was wir erreicht haben, was wir uns leisten können – ist das nicht toll? Ja, aber auf wessen Kosten, mit welchen Mitteln? Ein Meister ist noch nie vom Himmel gefallen und auch wir sollten voller Dankbarkeit und ohne übertriebenen Stolz in den Spiegel schauen können und sagen: Dank sei Gott für all das, was mir geschenkt wurde. – Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Dankbarste im Land?
Und dann noch die berühmte Erzählung Jesu von dem Balken und dem Splitter im Auge, von der Art und Weise des Umgangs miteinander, mit den eigenen und fremden Fehlern. Hab ich den Adlerblick und entdecke sofort, was andere falsch machen, wo sie Fehler haben? Bin ich schnell dabei, es denen unter die Nase zu reiben? Die Fehler der anderen sind immer interessanter als die eigenen und natürlich viel gewaltiger. Dabei ist bei mir der Balken und bei Anderen nur der Splitter. Die Worte Jesu sollen uns daran erinnern, erst einmal vor der eigenen Haustüre zu kehren, bevor man den Staub bei andern anspricht. Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Wahrhaftigste im Land?
Auch wenn diese Worte Jesu und sein Blick in den Spiegel unseres Lebens vielleicht nicht so in diese tollen Tage des Faschings passen, so gehört es doch zur Redlichkeit unseres Lebens, sich diesen Worten zu stellen.
Spätestens ab Aschermittwoch wird es wieder ganz aktuell, denn dann geht es darum, gute Früchte der Besinnung und der Erneuerung wachsen und reifen zu lassen. Denn an Aschermittwoch ist nicht alles vorbei, sondern es geht erst richtig los mit der Freundschaft mit Gott.
(Robert Borawski)
Lied: Herr, du bist mein Leben (GL 456)
Fürbitten
Jesus, wir leben in einer Welt voller Traurigkeit, voller Unfrieden und Streit. Du willst, dass wir alle bei uns anfangen, damit diese Welt heller und heiler wird. Wir bitten dich:
Lass alle Regierungen die Freiheit und die Würde aller Menschen achten.
Segne alle, die dir nachfolgen, dass sie immer mehr deine Liebe zu den Armen und Ausgestoßenen ausstrahlen.
Steh Papst Franziskus in seiner schweren Aufgabe bei, deine Kirche durch diese Zeit zu führen und stehe ihm bei in seiner Krankheit.
Zeige allen, die in Streit Leben, Wege zur Versöhnung und Einheit.
Hilf uns, einander auf Fehler und Schwächen in Liebe hinzuweisen und schenke uns Demut, die eigenen Fehler einzusehen.
Erbarme dich unserer Verstorbenen und nimm sei auf in deine ewige Liebe.
Dir sei Lob und Preis, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.
Einleitung zum Vaterunser
Alle weiteren Bitten, die wir auf dem Herzen haben, legen wir jetzt in das Gebet, das Jesus uns gelehrt hat:
Vater unser im Himmel …
Segen
Jesus, "Gehet in Frieden", so beten wir. Wo Frieden entsteht, wo die Liebe sichtbar wird, dort ist unser Herz voll von deiner Liebe, die wir gefeiert haben. Steh uns bei auf den Wegen unseres Lebens, steh uns bei in all unseren Begegnungen mit unseren Schwestern und Brüdern. Dazu segne uns der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.